Ebola-Gebiet | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

"Ebolafrei" - Difäm und CHAL berichten über aktuellen Zustand in Liberia

Stand: 02.06.15 08:06 Uhr

Es war mit Sicherheit eine der hoffnunggebenden Nachrichten in den vergangenen Wochen: am 9. Mai hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO Liberia als ebolafrei eingestuft. Dort hatte es 42 Tage lang keine Neuinfektion gegeben. Doch damit ist die Gefahr noch lange nicht gebannt. Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission, kurz Difäm, mit Sitz in Tübingen setzte und setzt sich noch immer für die Menschen in Liberia ein. Ein enger Partner vor Ort ist die Vereinigung CHAL. Gemeinsam mit deren Präsidentin hat Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider heute über die Lage vor Ort informiert.


Die Ebola-Epidemie hat bis Mai 2015 das Leben von rund 4700 Liberianern gekostet. Mit dem Ebola-Virus war über das durch jahrelange Bürgerkriege erschütterte Land eine weitere Katastrophe hereingebrochen. Organisationen wie das Difäm hatten sich vor Ort für die Menschen eingesetzt und nicht nur finanzielle Hilfe geleistet, sondern auch die Gesundheitsstrukturen gestärkt.

Was Dr. Gisela Schneider am meisten betroffen gemacht habe – so hatte die Difäm-Direktorin am 15.09.2014 berichtet – sei die Tatsache, dass Menschen, die einen Ebolafall in der Familie hätten und alles versuchen würden, dass ihre Angehörigen geholfen werde, und die dann im Behandlungszentrum abgewiesen würden. Schneider glaube, dass das der traurigste Moment sei, den es gäbr, wenn so ein Patient abgewiesen werde, dann auf der Straße sitze und wisse, dass es keinen Ausweg mehr gäbe, und dass Menschen auch auf der Straße sterben würden.

Inzwischen müssen keine Menschen mehr auf der Straße sterben, berichtet Elizabeth Mulbah, Präsidentin des liberianischen Gesundheitsnetzwerks CHAL. Die WHO hat das Land vor gut drei Wochen als ebolafrei eingestuft. Damit sei die Gefahr aber noch nicht vorbei. Denn in den Nachbarländern wütet die Epidemie weiter, sodass ein Neuausbruch durch Einreisen oder Beerdigungen jederzeit möglich sei.

Auch für die Menschen oder die Familien derer, die eine Ebolaerkrankung überstanden haben, sei die Rückkehr in ein normales Leben – wenn überhaupt – momentan nur schwer möglich, das weiß auch Difäm-Direktorin Gisela Schneider: Es sei tatsächlich so, dass, wenn ein Familienmitglied erkrankt sei und dann einfach aus dem Familienverband rausgerissen werde in ein Behandlungszentrum, dass das natürlich traumatisierend sei für den Betroffenen, aber auch für die, die zurückbleiben würden. Und in diesen Dörfern, in diesen Gemeinschaften seien dann eben oft die ganzen Familien stigmatisiert und diskriminiert worden. Man habe sich von den Kindern vergehalten. Kinder hätten keinen Zugang zu Spielen oder zu anderen Nachbarkindern. Inzwischen habe sich die Situation aber dahingehend verbessert.

Auch das Gesundheitssystem ist auf einem guten Weg. Einen Teil hätten internationale Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen beigesteuert. Das meiste hätten laut Schneider aber die lokalen Gemeinden geleistet. Als die aktiv geworden seien und sich eingesetzt hätten, seien die Zahlen wirklich gefallen. Weil man natürlich erst dann die Patienten gefunden habe in den Dörfern, man sie isolieren konnte, man schnell agieren konnte, man sich beerdigen konnte. Und so sei der Beitrag der Dorfgemeinschaften sicher ein ganz wesentlicher gewesen, die Epidemie zu überwinden. 

Jetzt brauche das Land in erster Linie nachhaltige Hilfe. Wie zum Beispiel Investitionen in die Ausbildung von Krankenschwestern.

Spendenkonto: 406 660
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Stichwort "Ebola"


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Mittwoch, 13. Mai 2015
19:29 Ebola-Fall in Italien - Medizinischer Mitarbeiter nach Rückkehr aus Sierra Leone an Ebola erkrankt

Ein medizinischer Mitarbeiter, der von einem Freiwilligen-Einsatz an einem Ebola-Behandlungszentrum in Sierra Leone zurückgekehrt ist, ist an Ebola erkrankt. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation soeben mit.

Der Patient flog am 7. Mai 2015 von Freetown über Casablanca (Marokko) nach Rom. Bei seiner Ankunft in Rom hatte der Mann keine Ebola-Symptome gezeigt.

Mittwoch, 08. April 2015
23:01 Ebola-Epidemie: DRK setzt Hilfe in Liberia für zwei Jahre fort
08.04.2015. Ebola ist in Westafrika längst nicht besiegt, auch wenn die Zahlen der Neuinfektionen sich zuletzt positiv entwickelt haben. Für eine Entwarnung ist es zu früh. Das teilte jetzt das Deutsche Rote Kreuz mit. Das DRK wird daher auch nach Beendigung der Nothilfe-Maßnahmen in Liberia bleiben und den Gesundheitsbereich unterstützen. "Wir lassen die Menschen nicht allein. Mit den Projekten tragen wir in den kommenden zwei Jahren dazu bei, die hygienischen Bedingungen in den ländlichen Regionen nachhaltig zu verbessern und die Gemeinden in Hygiene- und Präventionsmaßnahmen zu schulen. So wird dem Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Ebola, Cholera oder Meningitis vorgebeugt", sagt Clemens Pott, Leiter der Projektgruppe Ebola im DRK, zum Weltgesundheitstag am 7. April. [Weiterlesen]
Dienstag, 07. April 2015
08:18 Ebola: "Es ist noch zu früh, um Entwarnung zu geben"Bündnismitglieder von Aktion Deutschland Hilft setzen Gemeinschaftsprojekt in Liberia um
07.04.2015. Neun Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft setzen in Liberia ein Hilfsprojekt um, das ein erneutes Aufflammen der Ebola-Epidemie verhindern soll. "Zwei Wochen lang gab es in Liberia keinen neuen Ebola-Fall, dann wurde eine Frau in Monrovia positiv getestet. Die Epidemie ist noch nicht vorbei. Daher steht im Mittelpunkt des Projekts eine großangelegte Informationskampagne, die Misstrauen und Vorbehalte gegenüber Gesundheitszentren und Helfern abbauen soll und über Vorbeugemaßnahmen und Anzeichen der Erkrankung aufklärt", so Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft. [Weiterlesen]
Montag, 06. April 2015
17:21 Ärztepräsident Montgomery: Ebola wurde unterschätzt
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat Regierung, Wissenschaft und Hilfsorganisationen vorgeworfen, die Ebola-Seuche in Afrika unterschätzt zu haben. "Es wurde auf die Ebola-Krise nicht schnell genug reagiert. Diesen Vorwurf mache ich aber nicht der Regierung allein, sondern uns allen. Auch die wissenschaftliche Community und die Hilfsorganisationen haben die Ausbreitung von Ebola unterschätzt", sagte Montgomery der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" [Weiterlesen]
Sonntag, 05. April 2015
18:54 Erste Ergebnisse von Ebola-Impfstudien positiv
Die klinische Phase-I-Prüfung eines potenziellen Impfstoffs gegen das gefürchtete Ebola-Virus konnte an vier Standorten in Afrika und Europa erfolgreich durchgeführt werden. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), in Genf (Schweiz), in Lambaréné (Gabun) und in Kilifi (Kenia) haben Wissenschaftler die Vakzine "rVSV-ZEBOV" parallel an insgesamt 158 freiwilligen gesunden Erwachsenen untersucht. Diese ersten Ergebnisse sind heute im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht. [Weiterlesen]
Donnerstag, 02. April 2015
12:57 Vielversprechender Ebola-Impfstoff - Tropeninstitut stellt erste Studienergebnisse vor
Mehr als 10.000 Todesopfer hat die Ebola-Epidemie in Westafrika bis jetzt gefordert. Nun gibt es Hoffnung. Seit November 2014 haben rund 140 freiwillige Probanden aus dem afrikanischen Lambaréné und Kilifi sowie aus Genf und Hamburg an einer klinischen Studie mit einem experimentellen Ebola-Impfstoff aus Kanada teilgenommen. Entscheidend daran beteiligt war auch das Tropeninstitut Tübingen. Gestern haben die Mediziner die ersten Studienergebnisse vorgestellt. [Weiterlesen]
Mittwoch, 04. März 2015
15:37 Arzt darf nicht ins Ebola-Gebiet
Der Tübinger Arzt Heiner Lempp darf nicht im Ebola-Gebiet helfen. [Weiterlesen]
Dienstag, 03. März 2015
14:46 Ebola: Wirkstoff stoppt Infektion
Um in die Wirtszellen zu gelangen, spannt das tödliche Ebola-Virus die Zellmaschinerie ein - unter anderem bestimmte Calcium-Kanäle der Zellwand. Die lassen sich mit einem Wirkstoff blocken, was im Tiermodell die Infektion stoppt. [Weiterlesen]

12:13 DRK warnt auf der Ebola-Konferenz vor einem zu schnellen Rückzug aus Afrika
Für eine Entwarnung im Kampf gegen Ebola in Westafrika ist es nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes eindeutig noch zu früh.Ein schneller Rückzug von internationalen Hilfsorganisationen aus dem Ebola-Gebiet wäre aus Sicht des Roten Kreuzes derzeit verantwortungslos. [Weiterlesen]
Montag, 02. März 2015
14:00 Apotheker bringen erneut 5.000 Euro für den Kampf gegen Ebola auf
Mit einer Spendensumme von 5.000 Euro unterstützt das "Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker" den Verein "Apotheker ohne Grenzen Deutschland". Das Geld wird für medizinische Unterstützung in Notstandsgebieten, wie zum Beispiel in den Ebola-Regionen, eingesetzt. [Weiterlesen]
Sonntag, 01. März 2015
15:37 SOS-Kinderdorf nimmt Ebola-Waisen auf - Hilfsorganisation bittet um Spenden und Patenschaften
01.03.2015. "Charles ist erst eineinhalb Jahre alt und wurde seit dem Ebola-Tod seiner Eltern im August 2014 an drei verschiedenen Orten betreut. Jetzt hat er zusammen mit drei weiteren Ebola-Waisen ein langfristiges und liebevolles Zuhause im SOS-Kinderdorf Makeni in Sierra Leone gefunden. Weitere werden folgen: Aus den Ebola-Zentren und Übergangsheimen werden immer mehr verwaiste Kinder entlassen, die niemand mehr haben." Das schreibt die Hilfsorganisation SOS Kinderdorf in einem Newsletter. [Weiterlesen]
Freitag, 27. Februar 2015
20:09 Bisher 9.660 Ebola-Tote: 40 % aller Patienten sterben - Zahl der Neuinfektionen sinkt.
27.01.2015. Bisher sind 9.660 Menschen in Westafrika an den Folgen des jüngsten Ebola-Ausbruchs gestorben. Das meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Todesrate nach einer Ebola-Infektion liegt damit bei 40%. Bisher haben sich 23.825 Menschen mit Ebola infiziert. Obwohl ein neuer Ebola-Imfpstoff voraussichtlich erst im Sommer 2015 zur Verfügung steht, sieht die Bundesregierung "Licht am Ende des Tunnels". Denn die Epidemie scheint abzuklingen: Die Zahl der Neuinfektionen ist demnach von 350 auf unter 100 Fälle pro Woche gesunken. [Weiterlesen]
Dienstag, 17. Februar 2015
16:30 Reise ins Ebola-Gebiet nach Sierra Leone. Difäm-Direktorin Dr. Schneider berichtet
Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat bis dato fast 10.000 Menschen das Leben gekostet. Und auch wenn die schlimmsten Ausmaße der Seuche mittlerweile eingedämmt werden konnten, so besteht immer noch akuter Handlungsbedarf. Dr. Gisela Schneider vom Deutschen Institut für Ärztliche Missionen in Tübingen, kurz Difäm, war bereits drei Mal in den Krisengebieten in Afrika. Ihre letzte Reise führte sie nach Sierra Leone, wo die Epidemie am stärksten gewütet hat. Heute hat sie über ihre Erfahrungen dort gesprochen. [Weiterlesen]
Donnerstag, 12. Februar 2015
17:40 "Licht am Ende des Tunnels" - Zahl der Ebola- Neuinfektionen sinkt
12.02.2015. Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Ebola-Epidemie, Walter Lindner, sieht "Licht am Ende des Tunnels" bei der Eindämmung der hochansteckenden Infektionskrankheit in Westafrika. Die Zahl der Neuinfektionen sei in Guinea, Liberia und Sierra Leone auf insgesamt unter 100 Fälle pro Woche gesunken, während es noch vor wenigen Wochen 350 gewesen seien, sagte Lindner am Mittwoch im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. "Vor uns liegt der holprige Weg der letzten Meile, um von Hundert auf Null zu kommen." Es sei zudem gelungen, eine weitere Übertragung auf die Nachbarländer zu verhindern. [Weiterlesen]
Donnerstag, 05. Februar 2015
10:58 Sonderbeauftragter der Bundesregierung: Ebola auf dem Rückzug
Der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für den Kampf gegen Ebola-Epidemie, Walter Lindner, sieht Licht am Ende des Tunnels bei der Eindämmung der hochansteckenden Infektionskrankheit in Westafrika. [Weiterlesen]
Mittwoch, 28. Januar 2015
11:27 DRK richtet Strategie im Kampf gegen Ebola in Liberia neu aus
Als Folge des erfreulich deutlichen Rückgangs der Ebola-Neuinfektionen in Liberia hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Verwendung seines in Monrovia betriebenen Ebola-Behandlungszentrums geändert. Ab sofort werden die bestehenden Strukturen vor Ort für eine temporäre Unterstützung des liberianischen Gesundheitssystems bei der Behandlung von schweren Nicht-Ebola-Infektionskrankheiten eingesetzt. Mit dieser Anpassung ist das DRK einem formellen Ersuchen seitens des liberianischen Gesundheitsministeriums gefolgt. [Weiterlesen]
Mittwoch, 14. Januar 2015
15:38 Welthungerhilfe: Ebola in Sierra Leone am Wendepunkt - Überwindung der Krise zeichnet sich ab
Immer noch werden in Sierra Leone mehr als 20 neue Ebola Infektionen pro Tag gemeldet. Landesweit verbessert sich die epidemiologische Kurve jedoch zusehends. "Einer der größten Distrikte von Sierra Leone, Pujehun ist nun bereits 42 Tage ohne jede Neuinfektion und dadurch fast frei von Ebola", sagt Jochen Moninger, Landeskoordinator der Welthungerhilfe. "Auch wenn ich auf die positiven Entwicklungen anderer Distrikte sehe, scheint die Überwindung der Krise greifbar nah." [Weiterlesen]

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Dienstag, 30. Dezember 2014
01:46 Ursache für tödlichen Ebola-Ausbruch ist gefunden: Zweijähriger Bub hat sich bei Flughunden oder Fledermäusen angesteckt
30.12.2014. Die Ursache für den Ebola-Ausbruch in Westafrika ist gefunden: Wissenschaftlern zufolge hat sich ein zwei-jähriger Junge in der Ortschaft Meliandou in Guinea beim Spielen in einem hohlen Baum bei Flughunden oder Fledermäusen mit dem Ebola-Virus angesteckt: Der Baum war von Flughunden der Spezies Mops condylurus bewohnt, die wohl ein Reservoir für das tödliche Virus waren. Der Bub hat sich wahrscheinlich über den Kot oder den Speichel der Flughunde angesteckt. Von diesem "Patient 0" nahm der Ebola-Ausbruch seinen Lauf. Mittleweile sind rund 20.000 Menschen infiziert und fast 8.000 Menschen in Westafrika an dem tödlichen Virus gestorben. Der Entdeckung war ein regelrechter Wissenschafts-Krimi vorausgegangen: Der Baum war mittlerweile verbrannt. In seiner Asche konnten die Forscher aber Erbsubstanz der Flughunde nachweisen. [Weiterlesen]




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