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Berlin :

Bundesregierung entsetzt: Lkw rast in Weihnachtsmarkt - Entsetzen über Ereignisse in Berlin

Stand: 20.12.16 09:09 Uhr

19.12.2016. Die Bundesregierung ist erschüttert über die Ereignisse in Berlin, wo ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast war. Laut Polizei soll es neun Tote und mindestens 50 Verletzte geben. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", teilte Regierungssprecher Seibert mit. Während sich die Bundesregierung noch nicht zu den möglichen Hintergründen der Ereignisse äußerte, deuten die vorliegenden Informationen auf einen Terror-Anschlag hin.

"Wir trauern um die Toten"

Die Bundesregierung ist erschüttert über die Ereignisse in Berlin, wo ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast war. Laut Polizei soll es neun Tote und mindestens 50 Verletzte geben. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", teilte Regierungssprecher Seibert in einer Presseinfo am späten Abend mit.

In Berlin ist ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt gerast. Mindestens neun Menschen wurden nach Angaben der Polizei getötet. Mindestens 50 seien verletzt worden.

Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von entsetzlichen Nachrichten. Kanzlerin Merkel sei mit dem Bundesinnenminister und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin im Kontakt, teilte Seibert über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", schrieb er.

Generalbundesanwalt übernimmt den Fall

Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte sich erschüttert. "Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzten des schrecklichen Vorfalls", schrieb er auf Twitter. Er stehe in "unmittelbaren und durchgehenden Austausch mit den Sicherheitsverantwortlichen im Land Berlin." Er habe zudem Unterstützung durch die Bundespolizei angeboten. Bundesjustizminister Heiko Maas teilte mit, dass der Generalbundesanwalt den Fall übernimmt.

Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus: "Ich bin tief erschüttert über die schrecklichen Nachrichten von den Ereignissen an der Berliner Gedächtniskirche", sagte Steinmeier vor seinem Rückflug aus Paderborn nach Berlin: Viele Menschen, die heute Abend den Weihnachtsmarkt besucht haben, seien ums Leben gekommen, noch mehr seien verletzt.worden.

Steinmeier sagte: "Mein tief empfundenes Mitgefühl ist mit den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer. Ich wünsche den vielen Verletzten baldige Genesung.Wir wissen noch nicht mit Gewissheit, was heute Abend wirklich geschehen ist"  Die Sicherheitsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Unglücksstelle zu sichern und die Täter zu finden", so der Minister auf Twitter.

 

Der FDP-Euiropaabgeordnete und Landesvorsitzende der FDP Baden-Württemberg, Michael Theurer, sagte zum mutmaßlichen Anschlag in Berlin: "Was heute Abend in Berlin passiert ist, ist unfassbar traurig. Ein gemeiner Anschlag auf unschuldige Menschen. Wenn der Wahnsinn der Welt in unsere Mitte kommt, müssen wir umso mehr die freie Gesellschaft mit rechtsstaatlichen Mitteln konsequent verteidigen."

Erste Informationen sickern durch

Während sich die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme noch nicht zu den möglichen Hintergründen der ereignisse äußerte, deuten die bis dato vorliegenden Informationen auf einen Anschlag hin:

Einer oder beide Täter, die am Montag Abend einen Terror-Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt bei der Gedächtniskirche verübt haben, sind wohl arabischer Herkunft. Das will BILD einem Videobericht zufolge aus  Ermittlerkreisen erfahren haben.

Bei dem Anschlag waren 9 Menschen getötet und 50 Menschen verletzt worden. Ein schwerer LKW war Medienberichten zufolge in Schleifen über den Weihnachtsmarkt gefahren und hatte dabei Menschen überfahren und Buden zerstört. Spezialeinsatzkräfte sind nach Berlin unterwegs. Man befürchtet einen "multiplen Terroranschlag."

In Berlin ist am Montag Abend ein schwerer LKW-Sattelzug in einen Weihnachtsmarkt nahe der Gedächtniskirche gerast. Der LKW zog eine etwa fünfzig bis hundert Meter lange Spur der Verwüstung durch den Weihnachtsmarkt. Zeugenvideos zeigen eine Schneise der Verwüstung. Auf dem Boden zerstörte Weihnachtsdeko zwischen Blutlachen und toten und verletzten Menschen. Die auf dem Boden liegenden Menschen werden von Ersthelfern versorgt, man hört Wimmern und Schmerzensschreie.

Bei dem Anschlag sind laut Polizei mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Etwa 50  weitere Besucher wurden verletzt. Die Polizei geht Medienberichten zufolge von einem Anschlag aus und habe eine Terror-Lage ausgerufen. Der Fahrer des LKW ist Zeugen zufolge geflüchtet und sei mittlerweile festgenommen worden. Der Beifahrer ist tot. Die Polizei hat aber bereits einen Verdächtigen, bei dem es sich mutmaßlich um den Fahrer des LKWs handeln soll, festgenommen.

Bislang hat sich noch keine Terror-Organisation zu dem Anschlag bekannt. Kurz vor Mitternacht sagte ein Sprecher der Polzei auf n-tv.de, es sei sowohl ein Unfall als auch ein Anschlag möglich. Das Ereignis ähnelt allerdings frappierend einem Anschlag in Frankreich, zu dem sich die islamistische Terror-Organisation "IS - Islamischer Staat" bekannt hat. Dort war ebenfalls ein Fahrer mit einem LKW gezielt in die Menschenmenge einer Strandpromenade in Nizza gefahren. Vor wenigen Tagen hatte die Terror-Organisation "IS" im umkämpften irakischen Mossul irakischen Medienberichten zufolge ihre Anhänger zudem dazu aufgerufen, während der Weihnachtszeit Anschläge in Europa auszuführen.

Der LKW, der für den Anschlag benutzt wurde, trägt polnische Kennzeichen. Der Besitzer des LKWs hat Polnische Medien zufolge berichtet, dass der LKW von seinem Cousin, beladen mit Stahl, nach Berlin gefahren worden sei und dort hätte am morgigen Dienstag entladen werden sollen. Der LKW-Besitzer selbst geht davon aus, dass der LKW dem polnischen Fahrer gestohlen worden sei.

Medienberichten zufolge ist der nach seiner Flucht festgenommene Fahrer nicht polnischer, sondern arabischer Herkunft. Die Polizei selbst hält sich mit Informationen zu dem oder den Tätern derzeit -  Stand 23:27 Uhr - noch zurück. Der festgenommene mutmaßliche Fahrer werde derzeit verhört.

Für die Öffentlichkeitsarbeit habe die Berliner Polizei ihre Kollegen aus München um Hilfe gebeten, die vor einigen Monaten mit einem Amoklauf einschlägige Erfahrungen gesammelt hatten. Die Berliner Polizei nutzte zunächst Twitter, um die Öffentlichkeit zu informieren, und um Verhaltensregeln heraus zugeben: So wurden die Berlin aufgerufen, zu Hause zu bleiben, die Straßen um den Weihnachtsmarkt für Rettungswagen freizuhalten und keine Privatvideos vom Tatort zu verbreiten, um die Angehörigen der Opfer zu schützen. Ob es sich bei dem toten Beifahrer des LKW um einen Komplizen des mutmaßlichen Terroristen handelt, oder möglicherweise um den vom Täter überwältigten und getöteten, ursprünglichen polnischen LKW-Fahrer, ist derzeit noch unklar.

Medien berichten, dass es bei dem Vorfall gegen 20 Uhr am Breitscheidplatz am Ku'damm um die 50 Verletzte gegeben haben soll. Der LKW-Sattelzug sei aus Richtung Kantstraße gekommen. Die Polizei Berlin bestätigt neun Tote, es könnten aber im Laufe des Abends noch mehr werden. Zahlreiche Rettungskräfte sind im Einsatz. Die Polizei hat das Gebiet geräumt. Das Klinikum Charité hat den Katastrophenzustand ausgerufen, so dass viele Ärzte verfügbar sind.

Medienberichten zufolge wurden  Einheiten der GSG 9 und andere Spezialeinsatzkräfte nach Berlin beordert, da man nach den Erfahrungen der Terror-Anschläge beispielsweise in Paris davon ausgeht, dass möglicherweise "multiple Terror-Anschläge" im Gange sind und weitere Anschläge folgen könnten.

Verdächtigen festgenommen

Der LKW-Fahrer flüchtete. Am Tiergarten bei der Siegessäule hat die Polizei aber noch am Abend einen Verdächtigen festgenommen, der am Steuer des LKw gesessen haben könnte. Der Beifahrer aus dem Laster ist laut Polizei unter den Toten. Das Motiv der Todesfahrt ist noch unklar.

Das Bild ist verheerend, ein großer Scania-Laster steht in den Buden des Weihnachtsmarktes, der teilweise verwüstet ist. Ob Verkehrsunfall oder terroristischer Anschlag ist noch nicht klar. Der Laster ist etwa 50 Meter schleifenartig mit hoher Geschwindigkeit zwischen die Stände gefahren, so Schilderungen.

Die Polizei Berlin appelliert, nicht zum Breitscheidplatz zu kommen. Man brauche alle Rettungswege. Zudem betonte sie am Abend: Eine weitere Gefährdungslage in der Stadt gebe es nicht. Damit wollte sie Momente wie in München verhindern, wo nach einem Amoklauf Gerüchte zu weiteren panikartigen Zuständen andernorts geführt hatten.

Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt nun die Hintergründe. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat "jede Unterstützung der Bundespolizei" angeboten und von einem "schrecklichen Vorfall" gesprochen. Die Gedanken seien bei den Angehörigen der Toten und bei den Verletzten. Auch weitere Politiker drückten ihr Entsetzen und ihre Anteilnahme aus.

Der Weihnachtsmarkt ist bei der berühmten Berliner Gedächtniskirche. Er hat über 100 Stände. Der Vorfall erinnert an den Terroranschlag von Nizza in diesem Sommer. Auch hier nutzten die Täter einen LKW. (KM / Bundesregierung / Auswärtiges Amt / FDP)

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