Thomas Poreski, B90/Grüne | Bildquelle: Pressebild Thomas Poreski

Wahlkreis Reutlingen:

Grünen-Kandidat Poreski übertrumpft Vize-MP Nils Schmid (SPD) und Dieter Hillebrand (CDU)

Stand: 14.03.16 02:19 Uhr

Im Wahlkreis Reutlingen hat der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Poreski die meisten Stimmen geholt und damit den langjährigen CDU-Abgeordneten und früheren Staatssekretär Dieter Hillebrand überholt. Poreski feierte dennoch nur verhalten, denn die Grün-Rote Mehrheit ist dahin. Hillebrand will sich wahrscheinlich aus der Politik zurückziehen. Vize-Ministerpräsident Nils Schmid (SPD) kommt über Platz vier nicht hinaus.


"Insgesamt natürlich ein historisches Ergebnis für die Grünen", freut sich Thomas Poreski über die Zugewinne hin zur stärksten Kraft im Land - schiebt aber den Wermutstropfen nach: Der Verlust der Grün-Roten Mehrheit sei "mit ein Grund, warum wir jetzt nicht völlig ausgeflippt sind vor Begeisterung". Außerdem seien 12 Prozent für die AfD "schon ein ziemlicher Hammer".

Der CDU-Abgeordnete Dieter Hillebrand zeigte sich sichtlich enttäuscht darüber, dass die Flüchtlingspolitik den Wahlkampf so überlagert habe. "Gegen diesen Trend dann anzugehen, landespolitische Themen in den Fokus zu stellen, das war überhaupt nicht möglich", so Hillebrand.

Da der Wahlkreis an den Grünen-Politiker Thomas Poreski geht, dürfte das Mandat für Hillebrand verloren sein. Er wird sich mit dieser Abwahl wahrscheinlich aus der Politik verabschieden. "Es kam ja nicht so ganz überraschend", sagte der CDU-Landtagsabgeordnete. Er werde sich dann mehr der Familie und seiner Rechtsanwaltskanzlei widmen, sagte er am Wahlabend.

Der SPD-Spitzenkandidat und stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid erreichte im Wahlkreis Reutlingen nur Platz vier hinten dem AfD-Kandidaten Wolfram Hirt. Nild Schmid erklärte, "es ist in der Tat ein bitterer Tag, ein schmerzliches Ergebnis". Er will aber SPD-Landesvorsitzender bleiben und mit der Partei analysieren, warum die SPD nicht in der Lage sei, die Wählerschaft bei wichtigen Themen wie Flüchtlinge und Euro-Politik zu einen. Darin sieht er einen Hauptgrund für Wählerabwanderungen zur AfD.

AfD-Kandidat Wolfram Hirt sagte nach der Wahl, man müsse nun im Alltagsgeschäft ankommen und die Abläufe kennenlernen. "Dann werden wir dementsprechend auch anfangen, Politik zu machen, unsere Anträge und Ideen einbringen - in der Hoffnung, dass die Regierungsparteien dann diese Dinge aufnehmen." Als erstes auf der Agenda werde wohl der Bildungsplan sein. Hirt geht davon aus, dass viele bisherige Nichtwähler die AfD gewählt haben. Die Nichtwähler hätten ihm im Wahlkampf gesagt, sie hätten sich von der Politik nicht mehr ernst genommen gefühlt und lange nicht gewählt. In der AfD hätten sie jemand gefunden, der zuhöre und ihre Interessen voran bringe. Die AfD also auch eine Protestpartei jenseits der Flüchtlingsfrage, so sieht es Wolfram Hirt.

Zu den Ergebnissen im Wahlkreis Reutlingen

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Auch die SWR-Hochrechnung von 18:35 verfestigt das Ergebnis der SWR-Prognose von 18:00 Uhr: Die bisherige Grün-Rote Regierungskoalition ist abgewählt: Sie erreicht nur 67 von 70 notwendigen Sitze im Stuttgarter Landtag. Da alle bislang im Landtag vertretene Parteien eine Koalition mit der AfD ausschließen, hätte nur eine "Deutschland-Koalition" aus CDU, SPD und FDP eine Regierungsmehrheit in Baden-Württemberg


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18:19 SWR-Prognose 18:00 Uhr: + + + Grün-Rot verliert Mehrheit + + +
SWR-Prognose 18:00 Uhr: + + + Grün-Rot verliert Mehrheit + + + Die bisherige Regierungskoalition erreicht lt. Prognose nur 67 Sitze im Stuttgarter Landtag. Damit hätte Grün-Rot die 70 notwendigen Sitze + + + für die Regierungsmehrheit verfehlt. + + +

18:09 Grün-Rot verliert Mehrheit

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