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Bad Aibling:

Zugunglück fordert elftes Todesopfer - Mann stirbt an schweren Verletzungen - Zustand weiterer Verletzter kritisch

Stand: 11.02.16 19:34 Uhr

Nach dem Zugunglück bei Bad Aibling ist ein Mann in der Klinik an seinen schweren Verletzungen gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf 11. Am Unglücksort gingen heute die schwierigen Bergungsarbeiten weiter. Die Behörden hoffen, dabei die dritte Blackbox zu finden. Mehrere Schwerverletzte befinden sich noch in kritischem Zustand in Kliniken.

Mit Hilfe von zwei Spezialmaschinen wurden die Bergungsarbeiten am Unfallort vorangetrieben. Dabei ist höchste Vorsicht geboten, weil die ineinander verkeilten Zuggarnituren unter hoher Spannung stehen und Einsatzkräfte durch umherfliegende Teile gefährdet werden könnten. Die Bergungsarbeiten konnten deshalb heute nicht abgeschlossen werden. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei hoffen aber, dass es gelingen wird, die noch fehlende Blackbox zu finden und sicherzustellen.

Am Mittwoch konnte das 10. Todesopfer identifiziert werden: es handelt sich um einen 38 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg). Im Laufe des Donnerstag erlag ein 47 Jahre alter Mann, der aus dem Landkreis München stammt, seinen schweren Verletzungen, damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf 11. Daneben sind jetzt noch 20 Schwerverletzte bekannt und 62 leichtverletzte Menschen. Der Gesundheitszustand einiger Schwerverletzter ist nach wie vor ernst.

Im Polizeipräsidium Oberbayern Süd war nach dem Unglück ein Bürgertelefon eingerichtet worden. Fast 1.000 Anrufe zählten die Beamten in den vergangenen Tagen.

Ursache weiter unklar

Verschiedene Behörden arbeiten unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein mit Hochdruck an der Klärung des Unglücks. So übernahmen Sachverständige des Eisenbahn-Bundesamts (EBA) die Auswertung der beiden bislang sichergestellten Blackboxen. Im Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind etwa 120 Polizeibeamte, davon allein etwa 50 Beamte im Bereich der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, in den Einsatz eingebunden. Abgesperrt wurde der Unglücksort vergangene Nacht wieder von mehr als 20 Bundespolizisten, außerdem stellt die Behörde mehrere Kriminaltechniker, die an den Ermittlungen zur Ursache mitarbeiten.

Die Notfallseelsorge Rosenheim bietet weiterhin ihre Hilfe an: Betroffene des Zugunglücks, vor allem also Fahrgäste aus den Unfallzügen, können dort seelischen Beistand suchen.

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