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Bayern:

Bergung der verunglückten Züge bei Bad Aibling läuft - Niemand mehr vermisst

Stand: 10.02.16 09:36 Uhr

In den Trümmern der frontal zusammengeprallten Züge in Bad Aibling wurde am Mittwoch Morgen noch eine vermisste Person gesucht. Nun läuft die Bergung mit einem Spezialkran. Das Unglück hat 10 Tote gefordert. Die Polizei geht davon aus, dass es dabei nun bleibt. Es werde niemand mehr vermisst, hieß es am Morgen. Erste Berichte, wonach menschliches Versagen die Unglücksursache war, wies die Polizei zurück. Bayerns Innenminister Herrmann sagte jedoch im Deutschlandfunk, dass es einen Anfangsverdacht in diese Richtung gebe.

Nach dem tragischen Unfall bei Bad Aibling am gestrigen Dienstag beginnt in enger Abstimmung mit den ermittelnden Behörden die Bergung der beiden Regionalzüge.

Ein erster Spezialkran der Deutschen Bahn ist bereits eingetroffen. Der Notfallkran aus Fulda besitzt eine Tragkraft von 160 Tonnen. Zu dem Kran gehört ein Zug mit insgesamt fünf Modulen, in denen unter anderem die Energieversorgung, eine Werkstatt und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Einsatzteams untergebracht sind. Ein weiterer Notfallkran aus Leipzig mit einer Tragkraft von 75 Tonnen steht auf Abruf bereit.

Auch das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt mit Spezialgerät die Arbeiten vor Ort.

Die 37 km lange Strecke der Deutschen Bahn zwischen Holzkirchen und Rosenheim ist weiterhin gesperrt. Ein Busnotverkehr mit sechs Bussen ist eingerichtet.

Am Dienstag Morgen waren gegen 06:48 Uhr ein Meridian-Zug von Holzkirchen nach Rosenheim und ein Meridian-Zug von Rosenheim nach Holzkirchen auf Höhe Bad Aibling zusammengestoßen. Die beiden Züge sollten sich fahrplanmäßig im Bahnhof von Kolbermoor begegnen.

Aus offiziell noch ungeklärter Ursache kollidierten beide Züge an der eingleisigen Bahnstrecke zwischen dem Haltepunkt Bad Aibling Kurpark und dem Bahnhof Kolbermoor. Insgesamt befanden sich rund 150 Fahrgäste in beiden Zügen. Neben den zehn Toten gab es etwa 80 Verletzte, darunter einige mit sehr schweren Verletzungen wie abgetrennten Gliedmaßen.

Im Einsatz waren rund 215 Einsatzkräfte der Bayerischen Polizei, 50 von der Bundespolizei, etwa 180 Feuerwehrleute aus der gesamten Region, rund 200 Kolleginnen und Kollegen von Rettungsorganisationen, Bergwacht und Wasserwacht sowie circa 30 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks. Dazu kommen rund 18 Hubschrauber von Rettungsdienst, Polizei und Bundeswehr.

Erste Berichte, wonach die Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling das zugunglück ausgelöst hat, wies die Polizei zurück. Man stehe noch am Anfang der Ermittlungen.

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