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Regionalzüge kollidieren:

Elf Tote bei Zugunglück in Oberbayern - Dutzende Schwerverletzte

Stand: 11.02.16 19:32 Uhr

Bei einem Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling sind am Dienstag Morgen zehn Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann starb später im Krankenhaus. Zudem waren fast 100 Schwer- und Leichtverletzte zu versorgen. Auf eingleisiger Strecke prallten zwei Personenzüge frontal zusammen. Weil die Unglücksstelle im Wald liegt, seilten sich Retter von Hubschraubern ab, um Verletzte abzutransportieren. Zu den Ursachen des Unglücks könne man derzeit nur spekulieren, so Bundesverkehrsminister Dobrindt. Einem Zeitungsbericht zufolge war die Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling der Grund für das Zugunglück.


Sämtliche verfügbaren Rettungsdienste der Region Rosenheim eilten zu dem eingleisigen Streckenabschnitt nahe des Klärwerks von Bad Aibling, nachdem das Zugunglück kurz vor sieben Uhr passiert war. Für die Einsatzkräfte wurden auch mehrere Straßen im Umfeld gesperrt. Zahlreiche Rettungshubschrauber wurden geordert. Die Feuerwehren in den Kreisen Rosenheim und Miesbach wurden in Alarm versetzt, auch weitere Rettungsorganisationen waren im Einsatz. Aus dem benachbarten Österreich kamen ebenfalls Helfer.

Elf Zuginsassen starben, darunter auch die Lokführer. Fast 100 Menschen sollen verletzt worden sein. Etliche Personen erlitten schwere Verletzungen. Mehrere schwebten nach dem Unglück in Lebensgefahr. Die Verletzungen reichen von Frakturen bis hin zu abgetrennten Gliedmaßen.

 

 

Die Züge waren Meridian-Regionalzüge der Bayerischen Oberlandbahn. Unter dieser Marke betreibt sie den Bahnverkehr auf dieser Strecke. Der Meridian bietet eine schnelle Verbindung in die Metropolen München und Salzburg oder ins Chiemgau zwischen Rosenheim und Salzburg

Wie das Zugunglück auf der Bahnlinie Holzkirchen-Rosenheim passieren konnte, ist noch unklar. Die Bayerische Oberlandbahn konnte zur Ursache des Unglücks bislang keine Angaben machen.

Grund für das verheerende Unglück war einem Bericht zufolge die Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling. Dies berichten die Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören, unter Berufung auf Ermittlerkreise. Demnach hat ein Bahnbediensteter das automatische Signalsystem ausnahmsweise außer Kraft gesetzt, um einen verspäteten Triebwagen noch „quasi von Hand durchzuwinken". Die Polizei wies das zurück. So weit seien die Ermittlungen noch nicht.

Alexander Dobrindt Pressekonferenz ZugunglückAlexander Dobrindt bei der Pressekonferenz zum Zugunglück

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) konnte auf einer Pressekonferenz am Tag des Unglücks noch keine Erklärung geben. Es biete sich ein erschreckendes Bild. Es sei schockierend, wie die beiden Züge sich ineinander verkeilt hätten. Die Kabine des zweiten Zugs sei komplett auseinander gerissen worden. Die Züge müssen mit sehr hoher Geschwindigkeit aufeinander geprallt sein, so der Minister. Möglich seien an der Strecke 100 km/h. Sie sei kurvig, man müsse davon ausgehen, dass die Zugführer keinen Sichtkontakt hatten und somit weitestgehend ungebremst aufeinander getroffen seien.

 

Zu den Ursachen des Unglücks könne man derzeit nur spekulieren, so Dobrindt. Experten würden nun untersuchen, warum das Unglück trotz eines Sicherungssystems möglich war, das Züge eigentlich abbremsen soll.

Die Gedanken und Gebete seien bei den Opfern und deren Angehörigen. Es sei eine schwere Stunde in der Geschichte des Zugverkehrs in Deutschland, eines der größten Unglücke der vergangenen Jahre. Der Dank gehe an die Rettungskräfte.

Die Polizei erklärte, dass das Unglück wahrscheinlich noch schlimmer gewesen wäre, wenn die Schüler nicht gerade Faschingsferien hätten.

Mit schweren Kränen werden die verkeilten Züge nun von den Schienen gehoben. Diese Arbeiten sind schwierig, weil die Unglücksstelle schwer zugänglich ist.

 

Im nahen Rosenheim und in Orten in der Umgebung sind geplante Faschingsveranstaltungen abgesagt worden.

Der Blutspendedienst München bedankte sich am Tag des Unglücks, dass so viele gekommen seien, um mit einer Blutspende zu helfen. Er bat jedoch darum, an einem anderen Tag zu kommen. Aktuell habe man genügend Blutspenden. In den kommenden Tagen müsse man aber wieder für Nachschub sorgen. 

 

 

Die Bayerische Oberlandbahn ist Teil der Transdev-Gruppe, einem international agierenden französischen Mobilitätsdienstleister mit 83.000 Mitarbeitern in 20 Ländern. Die Tochtergesellschaften der Transdev GmbH in Deutschland befördern jährlich nach eigenen Angaben 240 Millionen Fahrgäste.

Die CSU hat nach dem Unglück ihren Politischen Mittwoch abgesagt, eine traditionelle Redner-Veranstaltung in Passau. Weitere Parteien sagten ebenfalls ab. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer erklärte: „Ich bin bestürzt und tief betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser schweren Katastrophe und ihren Angehörigen, denen ich mein tiefes Mitgefühl ausspreche. Mindestens acht Tote und Dutzende zum Teil Schwerverletzte haben wir heute zu beklagen. Das ist eine Tragödie für unser ganzes Land, die uns mit Trauer und Entsetzen erfüllt. Zahllose Helferinnen und Helfer sind im Einsatz, um Menschen zu bergen und sie zu versorgen. Ihnen allen danke ich für ihr vorbildliches Handeln in einer äußerst schwierigen Situation und sage von Herzen Vergelt´s Gott! Die Ursachen dieses Unglücks müssen jetzt schnell aufgeklärt werden."

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer betonte: "Ganz Bayern trauert um die Toten der Zugkatastrophe. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen. Aus Respekt vor den Opfern des tragischen Zugunglücks findet der morgige Politische Aschermittwoch der CSU nicht statt."

NRW-Verkehrsminister will Bahnsicherheitstechnik häufiger überprüfen

Angesichts des Bahnunglücks in Bayern hat NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) schnelle Konsequenzen gefordert. Der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" sagte er: "Die Verkehrsministerkonferenz der Länder muss bei ihrem nächsten Treffen darüber beraten, ob wir die Eisenbahnbetriebsordnung weiter verschärfen, um die Eisenbahnsicherheit zu erhöhen." Es müsse in kürzeren Intervallen als bislang überprüft werden, ob die Sicherheitstechnik immer noch dem aktuell gängigen Niveau entspreche. "Es sollte zudem geprüft werden, ob es alternative Sicherheitstechnik gibt, die noch besser als die derzeit verwandten Systeme funktioniert, um Katastrophen wie in Bad Aibling zu verhindern", so Groschek.

Zudem forderte er vom Eisenbahnbundesamt schnelle Aufklärungsarbeit: "Es muss schnell auch öffentlich sagen, was zu dem Unglück geführt hat. Die Kunden haben ein Recht darauf, zügig von offizieller Seite bestätigt zu bekommen, dass die Sicherheit auf den Bahn- und Gleisanlagen gegeben ist." Es dürfe keinen Vertrauensverlust in das Verkehrsmittel Bahn geben, sagte der Minister.

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Freitag, 12. Februar 2016
13:28 Fahrdienstleiter wollte Zugunglück in Bad Aibling noch mit Funk-Notrufen verhindern
Ein Fahrdienstleiter in Bad Aibling hat offenbar noch versucht, das Zugunglück mit 11 Toten zu verhindern. Einem Bericht des SPIEGEL zufolge hat er versucht, die Lokführer per Funk zu erreichen. Demnach setzte er über ein spezielles Mobilfunknetz der Bahn zwei Notrufe an die Züge ab. [Weiterlesen]
Donnerstag, 11. Februar 2016
19:19 Zugunglück fordert elftes Todesopfer - Mann stirbt an schweren Verletzungen - Zustand weiterer Verletzter kritisch
Nach dem Zugunglück bei Bad Aibling ist ein Mann in der Klinik an seinen schweren Verletzungen gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf 11. Am Unglücksort gingen heute die schwierigen Bergungsarbeiten weiter. Die Behörden hoffen, dabei die dritte Blackbox zu finden. Das zehnte Todesopfer konnte gestern identifiziert werden, mehrere Schwerverletzte befinden sich noch in kritischem Zustand in Kliniken. [Weiterlesen]
Mittwoch, 10. Februar 2016
21:53 Verkeilte Züge werden zertrennt - Bergung nach Unglück in Bad Aibling kommt voran
Nach dem Zugunglück mit 10 Toten und vielen Verletzten kommt die Bergung der verunglückten Regionalzüge in Bad Aibling schrittweise voran. Die ineinander verkeilten Züge werden zertrennt und dann in Teilen an der Unfallstelle geborgen. Die Deutsche Bahn hat dazu zwei Spezialkräne aus Fulda und Leipzig nach Oberbayern gefahren. Die Notfallkräne haben eine Tragkraft von 160 bzw. 60 Tonnen. Die geborgenen Teile werden dann nach Kolbermoor und Bad Aibling transportiert. Danach kann möglicherweise die noch fehlende, dritte Blackbox gefunden werden, die Aufschluss über die Unglücksursache geben soll. [Weiterlesen]

07:06 Bergung der verunglückten Züge läuft - vermisst wird offenbar niemand mehr
In den Trümmern der frontal zusammengeprallten Züge in Bad Aibling wurde am Mittwoch Morgen noch eine vermisste Person gesucht. Nun läuft die Bergung mit einem Spezialkran. Das Unglück hat 10 Tote gefordert. Die Polizei geht davon aus, dass es dabei nun bleibt. Es werde niemand mehr vermisst, hieß es am Morgen. Erste Berichte, wonach menschliches Versagen die Unglücksursache war, wies die Polizei zurück. Bayerns Innenminister Herrmann sagte jedoch im Deutschlandfunk, dass es einen Anfangsverdacht in diese Richtung gebe. [Weiterlesen]
Dienstag, 09. Februar 2016
20:28 Menschliches Versagen war laut Zeitungsbericht Ursache für Zugunglück in Bayern
Die Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling ist offenbar der Grund für das Zugunglück mit mindestens zehn Toten nahe der oberbayerischen Stadt. Dies berichten die Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören, unter Berufung auf Ermittlerkreise. [Weiterlesen]

16:30 Politische Kundgebungen am Aschermittwoch fallen nach Zugunglück aus
Nach dem verheerenden Zugunglück in Bayern mit Toten und Schwerverletzten fallen die politischen Kundgebungen an Aschermittwoch aus. Die CSU hat ihren traditionellen Politischen Aschermittwoch in Passau abgesagt, weitere Parteien folgten. Auch sie hatten Säle und Wirtshäuser in der Passauer Umgebung angemietet, um der politischen Konkurrenz ordentlich einzuschenken. [Weiterlesen]

13:24 Verkehrsminister Dobrindt: "Schwere Stunde in der Geschichte des Zugverkehrs" - Ursache weiter unklar
Angesichts des Zugunglücks in Bayern mit mehreren Toten und über 100 Verletzten im oberbayerischen Bad Aibling hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) von einer "schweren Stunde in der Geschichte des Zugverkehrs in Deutschland" gesprochen. Er war am Mittag vor Ort. Die Unfallursache bleibt weiter unklar. Die Strecke sei mit einem Zugsicherungs-System ausgerüstet, das Züge automatisch abbremse. Nun seien Mitarbeiter des Eisenbahnbundesamtes vor Ort, um zu ermitteln, wie es dennoch zu dem Zusammenprall zweier Züge auf der eingleisigen Strecke kommen konnte. Dafür würden auch die Blackboxen der Züge ausgewertet. [Weiterlesen]

09:26 Zugunglück "Riesenschock" für Bayerische Oberlandbahn - Blackbox soll Ursache aufklären
Nach dem schweren Zugunglück in Bad Aibling im Landkreis Rosenheim hat sich der Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn schockiert gezeigt. "Der Unfall ist ein Riesenschock für uns", erklärte Bernd Rosenbusch und betonte: "Wir tun alles, um den Reisenden, Angehörigen und Mitarbeiter zu helfen". Die Ursache bleibt weiter unklar. Nun sollen die Blackboxen der Züge ausgewertet werden. Mehrere Menschen starben bei dem Frontalzusammenprall zweier Meridian-Züge der Oberlandbahn. Über 100 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. [Weiterlesen]

07:38 Mindestens Zehn Tote bei Zugunglück in Oberbayern - Dutzende Schwerverletzte
Bei einem Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling sind am Dienstag Morgen mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zudem waren fast 100 Schwer- und Leichtverletzte zu versorgen. Auf eingleisiger Strecke prallten zwei Personenzüge frontal zusammen. Weil die Unglücksstelle im Wald liegt, seilten sich Retter von Hubschraubern ab, um Verletzte abzutransportieren. Zu den Ursachen des Unglücks könne man derzeit nur spekulieren, so Bundesverkehrsminister Dobrindt. Einem Zeitungsbericht zufolge war die Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling der Grund für das Zugunglück. [Weiterlesen]




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