B.Palmer mit Buch  | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Stuttgart:

Boris Palmer wird zum Parteiaustritt aufgefordert

Stand: 11.05.20 11:53 Uhr

Der baden-württembergische Landesvorstand der Partei Bündnis 90/ Die Grünen hat diese Woche Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zum Parteiaustritt aufgefordert.


Es werde erwartet das Palmer die Partei verlasse, teilte der Vorstand in Stuttgart mit .

Palmer hatte mit seinen Äußerungen, zum Umgang mit älteren Corona-Patienten, bei Parteikollegen wie in Teilen der  Bevölkerung für Empörung gesorgt. In einem Fernsehinterview hatte der OB der Universitätsstadt unter anderem geäußert,„Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären."

Palmer sieht sich freilich missverstanden und den Satz aus dem Zusammenhang gerissen: Palmer hatte mit seinem Folgesatz einen Zusammenhang hergestellt zwischen den Menschenleben Älterer, die in Deutschland durch den Lockdown gerettet werden, und den tödlichen Folgen des Lockdowns für Kinder weltweit. Wörtlich sagte Palmer nach seinem umstrittenen Satz weiter: "Aber die weltweiten Zerstörungen der Weltwirtschaft sorgen nach Einschätzung der UNO dafür, dass der daraus entstehende Armutsschock dieses Jahr 1 Million Kindern zusätzlich das Leben kostet."

Kurz nach seiner Äußerung im Sat1-Frühstücksfernsehen ruderte Palmer aufgrund der heftigen Kritik zurück:"Niemals würde ich älteren oder kranken Menschen das Recht zu leben absprechen", erklärte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Falls er sich "da missverständlich oder forsch ausgedrückt" habe, tue es ihm leid.

Der Tübinger Rathauschef weist die Aufforderung zum Parteiaustritt entschieden zurück. Er teilte mit, aus ökologischer Überzeugung weiterhin Mitglied der Grünen bleiben zu wollen.

Unterdessen hat die baden-württembergische FDP dem Grünen-Politiker angeboten zu den Freien Demokraten zu wechseln.

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