Reutlingen:

Oberbürgermeister-Wahl - Wer geht und wer kämpft weiter?

Reutlingen hat gewählt - zwar nur mit einer Wahlbeteiligung von insgesamt 39,5%, aber immerhin konnten sich jetzt die Favoriten, Thomas Keck und Dr. Christian Schneider, heraus kristallisieren. Jetzt heißt es erneut drei Wochen Wahlkampf bis zum zweiten Wahlgang am 24. Februar. Thomas Keck und Dr. Christian Schneider machten es am vergangenen Sonntag jedenfalls richtig spannend. Wer von den anderen Kandidaten erneut kandidieren will und wer lieber nicht, lesen Sie hier.

Nachdem die Ergebnisse aller 87 Reutlinger Wahlbezirke eingetroffen waren, sicherte sich Keck mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1% den ersten Platz.

„Ich bin natürlich hochzufrieden. Wenn man im ersten Wahlgang nur mit einem Muggeseggele Vorsprung gewinnt, dann kann man schon zufrieden sein und das baut auf für einen zweiten Wahlgang" so Keck.

Dr. Christian Schneider sagte RTF1: „Ja, ich bin erstaunt. Ich hätte gedacht, dass sich das bei fünf Kandidaten stärker verteilt. Das zwei so nah beieinander liegen, ist schon erstaunlich. Was ich schade finde, ist die geringe Wahlbeteiligung."

Christian Schneider will die drei Wochen nun nutzen, um weiter Wahlkampf zu machen, aber auch die Menschen zum Wahlgang zu ermuntern.

„Ich denke, ich werde das so weiter machen, wie ich das bisher gemacht habe. Ich werde auf die Menschen zugehen und für die eigenen Positionen werben" erklärt Schneider.

Den dritten Platz mit 19,9 % der Stimmen machte Dr. Carl-Gustav Kalbfell. Ob er damit zufrieden war?

„Ich bin hochzufrieden! Erst einmal vielen Dank an meine Unterstützer, an die Wählerinnen und Wähler, die das möglich gemacht haben. Es ist ja so, weder bin ich der Platzhirsch, noch bin ich der große Favorit mit einer entsprechend großen Partei dahinter, mit einem großen Wahlkampfstab dahinter, da sind 20% ein großer Achtungserfolg", erklärt Kalbfell am Sonntagabend.

Für ihn steht aber fest: Er macht weiter und freut sich schon auf erneute drei Wochen Wahlkampf. Er will vor allem noch mehr junge Menschen in Reutlingen mobilisieren und sieht darin ein großes Potential.

„Ich glaube, viele haben mich unterschätzt, auch von der Kampagne-Fähigkeit her und gehen Sie mal davon aus: Wir haben immer noch was in der Hinterhand und ja, insofern, die Spannung bleibt" so Kalbfell.

Cindy Holmberg, die mit Unterstützung der Grünen in den Wahlkampf gezogen ist, machte mit 16,3% der Stimmen den vierten Platz. Für sie findet der Wahlkampf hier sein Ende.

„Vierter Platz, ich glaube, ich verabschiede mich dann von dieser Bühne und genieße es, dass ich diese Erfahrungen machen konnte und bedanke mich sehr herzlich bei allen, die mich unterstützt haben" so Holmberg.

Den letzten Platz, mit 2,7%, machte Andreas Zimmermann von der Partei „Die Partei". Trotz der geringen Quote möchte er ebenfalls in drei Wochen erneut antreten.

Im Anschluss gingen die OB-Kandidaten zu ihren Wahlparties, um zu feiern, zu resümieren oder einfach, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Wir haben Dr. Christian Schneider besucht, der zusammen mit seinem Team und weiteren Lokalpolitikern sein Ergebnis von 29,5% im Café Sommer feierte. Ein Unterstützer von Schneider ist auch CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Donth.

„Also, ich habe beide vorne gesehen. Diese vierzig Stimmen Unterschied, ich habe den Schneider leicht vorne gesehen, aber ich hatte schon beide als Favoriten auch vorne gesehen gehabt" erklärt Donth.

Das höchste Ergebnis des Abends von 29,6% wurde auf Thomas Keck´s Wahlparty im Rebstöckle gefeiert. Welche Strategie will Keck in den nächsten drei Wochen verfolgen?

„Im Grunde werde ich so bleiben wie ich bin. Sie kennen mich, ich bin ein geerdeter Typ, bodenständig und schwätz' mit den Leuten auf Augenhöhe und ich bin sachkundig. Ich kenne hier jeden Quadratzentimeter und das werde ich versuchen auch weiterhin klar zu machen. Mit mir kann man reden und ich hätte, glaube ich, dass richtige Händle um die Stadt voran zu bringen" so Keck.

Natürlich fallen einige Entscheidungen der Wählerinnen und Wähler auch Parteipolitisch aus. Ein gutes Zeichen für die Reutlinger SPD?

„Die Oberbürgermeisterwahl ist in erster Linie eine Persönlichkeitswahl. Freut mich, dass die SPD dadurch auch wieder eine Kraft geworden ist in Reutlingen, das ist ganz wichtig. Aber wie gesagt, die Persönlichkeit steht im Vordergrund und ich war mir von Anfang an sicher, Thomas Keck muss unterstützt werden. Thomas Keck ist authentisch, der braucht sich nicht verbiegen und das Team musste sich auch nicht verbiegen hinter ihm und deswegen konnte er wohl die Leute auch überzeugen, dass er der richtige Mann ist und dass er es kann" erklärt Herbert Binsch, Mitglied in Keck's Wahlkampfteam.

Drei Wochen lang werden vier der fünf Kandidaten weiter um den Chefsessel im Reutlinger Rathaus kämpfen. Auch neue Bewerbungen sind jetzt wieder zugelassen. Es bleibt also weiterhin spannend.

Im RTF.1-Programm berichten wir aktuell von der OB-Wahl in Reutlingen mit Stimmen zum Wahlausgang. Die aktuelle Sendung sehen Sie auch in unseren Apps für Handy, Tablet und Amazon Fire TV.

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