Bahnstreik | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Zunehmender Unmut bei Menschen und Politikern: Lokführergewerkschaft GDL legt ab heute wieder den Bahnverkehr lahm

Stand: 05.05.15 23:36 Uhr

Das Land stand heute wieder ganz im Zeichen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL. Deren Vorsitzender weselsky hatte zuvor ein Angebot der Bahn für eine Lohnerhöhung von 4,7 Prozent abgelehnt, die Verhandlungen abgebrochen und auch eine von vielen geforderte Schlichtung abgelehnt. Denn Weselsky will mit der GDL nicht nur die Lok-Führer, sondern alle in einem Zug arbeitenden Berufsgruppen tariflich vertreten. Die aber sind bei der größeren Eisenbahngewerkschaft GEW organisiert. Jetzt also wird seit heute wieder gestreikt. Seit heute Morgen soll neben dem Güterverkehr nun auch der Personenverkehr lahmgelegt werden. Geplant ist der mit sechs Tagen längste Streik der DB-Geschichte.


Ein mittlerweile fast vertrautes Bild: Bahnhöe mit leeren Gleisen und gestrandteten Menschen. Angesichts des Streiks der Lokführer, organisiert durch die Gewerkschaft GDL, geht auch heute, wie hier in Stuttgart, wieder mal fast nichts mehr auf deutschen Bahnhöfen.

Durch einen Notfahrplan kann die Bahn derzeit nach eigenen Angaben rund ein Drittel der Fernverbindungen gewährleisten. Von ausserhalb der Bahnhöfe weden durch Umsteiger kilometerelange Staus auf den Straßen gemeldet.

Neben persönlichen Unmut hat zeitigt der Streik auch wirtschaftliche Konsequenzen: Die Kosten könnten sich – nach einer aktuellen Berechnung der Bayern LB - auf bis zu 750 Millionen Euro summieren. Damit werde die Wachstumsrate des deutschen Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal um etwa 0,1 Prozentpunkte sinken.

Rund 79 Prozent der Deutschen – so eine aktuelle Umfrage- finden den Streik mittlerweile außer Kontrolle geraten. Aber auch der politische Rückhalt bröckelt auf breiter Front.  Der Grünen-Politiker und OB von Tübingen, Boris Palmer, hatte bereits auf einer Rede zum 1. Mai vor vielen versammelten Gewerkschaften zu Protokoll gegeben, dass er "als regemässiger nutzer der Bahn mittlerweile etwas genervt" sei. Auch weil jetzt bereits der achte Streik beginne. ohne dass er verstaden habe, worüber da eigentlichb gestritten werde. er habe nicht viel Verständnis für einen Streik, der eigentlich ein Machtkampf zwschen zwei Gewerkschaften sei. Ohne etwas für die Beschäftigten zu erreichen. r die Beschäftigten zu erreichen.

Sichtlich sauer ist heute auch ein anderer, der sich eigentlich am liebsten nicht zu aktuellen Tarifkonflikten äußern möchte .Der es aber heute angesichts eigener Genervtheit und Sorge heute trotzdem tut: Minsterpräsident Winfried Kretschmann gibt seine Meinung in Stuttgart zu Protokoll: Die Polarisierung in diesem Tarifstreit sprenge "mittlerweile jedes vernünftige Maß. Und ich denke dem Herrn Wiselsky sollte klar sein, dass er jeden Rückhalt bei den Bahnfahrern allmählich verliert".

Viele seien auf die Bahn als Verkehrsmittel, das sie zur arbeit bringe, unumgänglich angewiesen. Dieser Streik nehme "Ausmaße an, die einfach jedes erträgliche Maß" allmählich sprengten. Es wolle sich ihm auch nicht erschließen, "warum der Herr Weselsky dauernd Schlichtungen ablelehnt". Das müsse der "doch mal endlich begründen". Hier werde jenseits aller Vernunft eine Gesellschaft als Ganzes in unerträglicher Weise in Haftung genommen.

Doch für die Streikaktion der GDL gibt es auch Verständnis. Wolfgang Däubler, seines Zeichens
offizieller DGB-Gutachter gegen das von der Bundesregierung geplante Tarifeinheitsgesetz sieht den Streik als verhältnismäßig am: Viele mitbürgerseien eben nicht daran gewöhnt, dass auch mal ein Zug ausfalle. So langsam entsteht aber sicher auch dort das Bewußtsein, "dass das Streikrecht ein Bürgerrecht ist".

Däubler sieht in den Attacken auf GDL-Chef Weselsky als Bösewicht eine mediale Inszenierung,  die den schleichenden Abbau demokratischer Rechte verschleiern solle. Denn der Gesetzgeber versuche, die Gewerkschaftsrechteeinzuschrenken. Der Gesetzentwiurf zur Tarifeinheit lässe dann eben nur noch den Tarifvertrag gelten, den die Gewerkschaft mit der größeren Mitgliederzahl geschlossen habe.

Der Streik richte sich – so sagt es auch GDL-Chef Weselsky - gegen den drohenden Abbau dieses demokratischen Grundrechts. Eine Mehrheit der Beobachter, darunter auch die Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbunds, findet indessen: Das kompromisslose Vorgehen führe ins Nichts. Es schade letztlich Allen - und verletze die gebotene Verhältnismäßigkeit.

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Freitag, 08. Mai 2015
20:52 GDL-Chef Weselsky droht weitere Aktionen bei der Bahn an - "Lokführer weiter streikbereit"
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn gibt sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) weiter entschlossen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Wir werden wie geplant Sonntagfrüh den Streik beenden." Sollte es aber dann seitens des Bahn-Managements keine Bewegung geben, "werden unsere Mitglieder erneut streikbereit sein". [Weiterlesen]

16:52 "Claus Weselsky" jetzt beständig auf Achse /Dankeschön eines Bus-Unternehmens für neue Fahrgäste
Der Rekordstreik der Bahn hat einen fahrenden regionalen Nachhall: Ein Fernbus des Bus-Unternehmens "DeinBus.de" wird zukünftig unter dem Namen "Claus Weselsky" auf der Strecke Tübingen-Stuttgart-Köln-Aachen unterwegs sein. [Weiterlesen]

13:51 Ersatzfahrplan auch für Samstag und Sonntag über Streikende hinaus
Auch für Samstag und Sonntag gilt ein Ersatzfahrplan bei der Deutschen Bahn. Nach Streikende am Sonntag um 9 Uhr wird es im Regional- und S-Bahnverkehr noch zu Einschränkungen kommen. Im Fernverkehr wird am Sonntag weiterhin nach Ersatzfahrplan gefahren. Grund dafür ist laut Bahn, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) das Streikende zeitlich hinter den Betriebsbeginn gelegt hat. Das erschwere die Disposition der Fahrzeuge und der Mitarbeiter erheblich. [Weiterlesen]
Mittwoch, 06. Mai 2015
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Nicht nur im Land stehen wegen des Rekordstreiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL weiterhin fast alle Züge still. Und geht es nach GDL-Chef Weselsky, dann wird das auch bis Sonntag so bleiben. Der sächsische Lokführer hat grade heute das Angebot von Rüdiger Bahnchef Grube auf eine Schlichtung durch den frühen SPD-Ministerpräsidenten Matthias Platzeck abgelehnt. [Weiterlesen]
Dienstag, 05. Mai 2015
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16:45 Zunehmender Unmut bei Menschen und Politikern: Lokführergewerkschaft GDL legt ab wieder den Bahnverkehr lahm
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08:45 GDL-Streik im Personenverkehr: Ersatzfahrplan stabil angelaufen
Der Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn ist stabil angelaufen. Seit heute Morgen Betriebsbeginn gilt wegen des GDL-Streiks ein besonderer Fahrplan im Personenverkehr. Wie ankündigt, verkehren im Fernverkehr ein Drittel der Züge und im Regionalverkehr bis zu zwei Drittel der Züge. Einer der Streik-Schwerpunkte heute ist Mannheim. [Weiterlesen]
Montag, 04. Mai 2015
17:41 Geplanter Rekordstreik der GDL: Industrieverbände befürchten hohe wirtschaftliche Schäden
Angesichts der Rekordlänge des streiks befürchten Wirtschaftsverbände hohe wirtschaftliche schäden. So seien Engpässe in der Automobil-Industrie wohl unvermeidlich, so der Geschäftsführer des Verbands der Spediteure und Logistikunternehmen, Marongiu, zum SWR. [Weiterlesen]

12:21 Rekord-Bahnstreik der GDL: Personenverkehr soll sechs Tage bestreikt werden/ Notfahrpläne erstellt
Kunden der Deutschen Bahn müssen sich ab morgen früh um 2 Uhr in den kommenden 6 Tagen bis Sonntag morgen um 9 Uhr wieder auf massive Zugausfälle einstellen. Der Hintergrund: die Lokführergewerkschaft GDL hat zum nunmehr achten Mal im aktuellen Tarifkonflikt bundesweit zu Streiks im Personenverkehr aufgerufen. Der auf 6 Tage angelegte Arbeitsausstand ist der längste Streik in der Geschichte von Tarifauseinandersetzungen mit der Bahn. Seit Monaten verhandeln GDL und Bahn. [Weiterlesen]
Sonntag, 03. Mai 2015
23:09 Deutsche Bahn bezeichnet einwöchigen Lokführer-Streik der GDL als maßlos
"Dieser Streik ist absolut unangemessen und maßlos", kritisiert die Deutsche Bahn den erneuten Ausstand ab Montag. "Damit schadet die GDL nicht nur massiv den Bahnkunden, der DB und ihren Mitarbeitern, sondern auch der deutschen Wirtschaft und der Sozialpartnerschaft." Millionen Reisende und Logistikkunden in Deutschland müssten sich auf massive Beeinträchtigungen infolge des achten GDL-Streiks einstellen, so die Bahn. [Weiterlesen]

20:13 Live-Ticker zum Mega-Bahnstreik - GDL-Lokführer bestreiken Deutsche Bahn eine Woche lang
Die Lokführer der GDL bestreiken die Deutsche Bahn eine Woche lang - bis zum Sonntag, 10. Mai. Der Streik beginnt zunächst im Güterverkehr, ab Dienstag Früh ist auch der Personenverkehr betroffen. Die Bahn will ein Schlichtungsverfahren. [Weiterlesen]

20:06 Stimmung kippt - Zunehmend Unverständnis über GDL-Lokführer und langen Bahn-Streik
Die Stimmung angesichts des Mega-Streiks von Montag bis Sonntag bei der Deutschen Bahn kippt zunehmend zu Ungunsten der Lokführer: "Es geht nur um die Macht" kommentiert zum Beispiel die Südwest Presse. Auch andere Zeitungen werden in ihren Kommentaren deutlich.
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19:50 Mega-Streik bei der Bahn: Lokführer der GDL wollen fast eine Woche streiken
Die Lokführer-Gewerkschaft GdL ruft zum Mega-Streik auf. Ab Montag sollen die Lokührer bis zum 10. Mai streiken - fast eine Woche lang. Der Streik beginnt zunächst im Güterverkehr, ab Dienstag Früh ist auch der Personenverkehr betroffen. Die GdL argumentiert, die Deutsche Bahn lehne es nach wie vor ab, Tarifverträge zu schaffen, die für alle GdL-Mitglieder im Zugpersonal gelten. [Weiterlesen]
Samstag, 02. Mai 2015
09:11 Mini-Gewerkschaften wie GDL werden nicht zu Tarifeinheitsgesetz angehört - "Verfahren eine Farce"
Kleine Berufsgewerkschaften kritisieren, dass die große Koalition auf ihre offizielle Stellungnahme zum umstrittenen Tarifeinheitsgesetz verzichtet. Mit Blick auf die Anhörung im Bundestag am kommenden Montag, zu der keine der Mini-Gewerkschaften eingeladen ist, sagte der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Rudolf Henke, dem Nachrichtenmagazin Focus: "Eine zweistündige Anhörung ohne Beteiligung der maßgeblich Betroffenen wirkt wie ein gezielter Ausschluss." [Weiterlesen]
Donnerstag, 23. April 2015
18:06 Nach siebtem Lokführer-Streik: Unionspolitiker wollen Streikrecht einschränken
Auch heute ist es im Land wieder zu ausgefallenen Bahnverbindungen und Verspätungen gekommen. Angesichts des nunmehr siebten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL wollen Wirtschaftspolitiker der Union jetzt das Streikrecht einschränken. [Weiterlesen]
Mittwoch, 22. April 2015
16:44 Siebte Auflage des Lokführerstreiks: Verständnis und Unmut bei Betroffenen/ Chaos bleibt aus/ Mehr Autoverkehr
Einerseits geht es konkret um die Forderung nach 5 Prozent mehr Lohn und etwas weniger Arbeitszeit. Andererseits aber ist es der Machtkampf der relativ kleinen Gewerkschaft GDL und ihres Vorsitzendenden, die bisher dem Namen entsprechend nur rund 20 000 Lokführer vertritt. Die kleine GDL möchte das aber ändern und auch für die rund 17 000 Zugbegleiter, Servicepersonal und andere, die in Zügen tätig sind, sprechen. Die werden aber bisher von der größeren Gewerkschaft EVG vertreten. Die Bahn als Arbeitgeber möchte hingegen einen Verhandlungspartner pro Berufsgruppe. Das war bisher die EVG - und das will GDL Vorstand Claus Weselsky mit aller Macht ändern. Deshalb wird derzeit bei der Bahn seitens der Lokführer wieder massiv gestreikt. Gesten schon im Güterverkehr. Ab heute auch im Personenverkehr. Vielerorts - und auch in der Region - gab es Zugausfälle und Verspätungen. Das große Chaos blieb aber aus. [Weiterlesen]
Dienstag, 21. April 2015
13:53 Bahnstreik der GDL: Ab morgen auch massive Streiks im Personenverkehr / DB zimmert Notfahrplan
Bahnfahrer müssen sich für morgigen Alternativen überlegen. Hintergrund ist der bundesweite Streik der Lokführergewerkschaft GDL. Sie will ab Mittwoch morgen um 2 Uhr massiv auch im Personenverkehr streiken - bis Donnerstag um 21 Uhr. Die GDL fordert unter anderem 5 Prozent mehr Lohn und weniger Arbeitszeit. [Weiterlesen]

09:30 Wirtschaft nennt neue Lokführerstreiks "Gift für Standort Deutschland"
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat den geplanten Lokführerstreik als "Gift für den Standort Deutschland" kritisiert. "Wie ein Damoklesschwert hängt die Streikdrohung wieder über der Bahn und ihren Kunden", sagte DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann der Neuen Osnabrücker Zeitung. Täglich würden eine Million Tonnen Güter per Bahn transportiert. [Weiterlesen]
Freitag, 17. April 2015
18:05 Tarifverhandlungen stocken - Lokführer-Gewerkschaft GDL kündigt neue Streiks an - Bahnvorstand: "Ein Meter vor der Ziellinie"
Bei den Lokführern der Bahn stehen die Zeichen wieder auf Streik: Die Gewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt. GDL-Chef Klaus Weselsky kündigte einen Arbeitskampf "für bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt und Belastungssenkung" an. Bahn-Personalvorstand Weber meint: "Soweit waren wir noch nie". Die Fahrgastvereinigung "Pro Bahn" hat heftige Kritik an der erneuten Streikandrohung geübt. [Weiterlesen]

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