Zug im Hauptbahnhof Stuttgart | Bildquelle: RTF.1

Deutschland:

Wirtschaft nennt neue Lokführerstreiks "Gift für Standort Deutschland"

Stand: 21.04.15 09:32 Uhr

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat den geplanten Lokführerstreik als "Gift für den Standort Deutschland" kritisiert. "Wie ein Damoklesschwert hängt die Streikdrohung wieder über der Bahn und ihren Kunden", sagte DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann der Neuen Osnabrücker Zeitung. Täglich würden eine Million Tonnen Güter per Bahn transportiert.

Im Güterverkehr führten Streiks bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen. "Warenlager helfen nur die ersten Tage, dann gerät die Fertigung ins Stocken", warnte Schumann. Der Anteil der Schiene im Güterverkehr liegt nach seinen Angaben bei rund 16 Prozent. In Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie sei die Produktionskette komplett auf Just-in-time-Produktion ausgerichtet.

Auch mehr als sechs Millionen Berufspendler sind laut Schumann täglich auf die Bahn angewiesen. "Das ist nicht nur ein Ärgernis für die Betroffenen, sondern stellt auch die Unternehmen vor besondere Herausforderungen und kann in vielen Fällen auch erheblich Geld kosten", sagte der Chefvolkswirt.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat das Zugpersonal in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn erneut bundesweit zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik beginnt im Personenverkehr am 22. April um 2 Uhr und endet am 23. April 2015 um 21 Uhr. Der Streik im Personenverkehr dauert somit 43 Stunden. Der Güterverkehr wird bereits von heute, 21. April um 15 Uhr bis zum 24. April 2015 Uhr um 9 Uhr bestreikt (66 Stunden).

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