Mutmaßlicher Supermarkt-Erpresser | Bildquelle: Polizei

Babynahrung vergiftet:

Hunderte Hinweise auf Supermarkt-Erpresser - Video veröffentlicht

Stand: 30.09.17 15:47 Uhr

Nach dem Fund vergifteter Babynahrung in Friedrichshafen am Bodensee fahndet die Polizei überregional mit Hochdruck nach einem Erpresser. Laut Polizei sind bereits hunderte Hinweise eingegangen. Die Ermittler haben jetzt auch ein Fahndungsvideo veröffentlicht, das den mutmaßlichen Erpresser zeigt. Er fordert einen Millionenbetrag.


Der unbekannte Täter hatte in einem Schreiben an unterschiedliche Adressaten einschließlich der Polizei angedroht, bei Nichterfüllung seiner Geldforderung in Lebensmittel- und Drogeriemärkten im In- und Ausland vergiftete Lebensmittel zu deponieren.

Die Ermittlungsbehörden und die amtliche Lebensmittelüberwachung nehmen diese Drohung sehr ernst: Der Täter hat bereits in verschiedenen Friedrichshafener Einkaufsmärkten fünf vergiftete Gläschen mit Babynahrung deponiert. Danach gab er einen Hinweis. Angestellte und Polizei konnten die Gläschen sicherstellen.

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zukünftig zu einer Manipulation kommen könnte, werden Verbraucher deshalb aufgefordert, besonders auf Beschädigungen der Produktverpackungen oder das Fehlen des Unterdrucks (besonders bei Glasverpackungen mit Schraubverschluss) zu achten. Deckel von ordnungsgemäß verschlossenen Gläsern weisen üblicherweise eine Wölbung nach innen auf, beim Öffnen ist ein Knackgeräusch zu hören.

Die Warnung wird auch von den Handelskonzernen verbreitet, etwa vom Drogeriemarkt dm mit Sitz in Karlsruhe. Alle Mitarbeiter in den dm-Märkten seien angewiesen, "besonders aufmerksam zu sein und sich bei Auffälligkeiten umgehend an einer zentralen Stelle zu melden, um dann die nötigen Schritte einzuleiten."

Werden beim Einkauf verdächtige Produkte festgestellt, werden die Verbraucher gebeten, sofort das Verkaufspersonal zu informieren. Stellen Verbraucher zu Hause eine Manipulation von Verpackungen fest, können diese beim Ladengeschäft oder bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.

Der Erpressung dringend verdächtig, zumindest daran beteiligt zu sein, ist der abgebildete Mann, der vergangene Woche in einem Lebensmittelmarkt in Friedrichshafen von einer Überwachungskamera erfasst wurde.

Personen, denen der abgebildete Mann auffällt, die diesen in den vergangenen Tagen gesehen haben, die Hinweise zu seiner Identität geben können oder Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Erpressungsfall wahrgenommen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Konstanz unter Tel. 0049 (0)7531 995 – 3434 oder Friedrichshafen.KD.callcenter@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.

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