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Blatter sitzt in Schweiz fest - Schmiergeld-Skandal: FIFA-Chef darf Schweiz nicht verlassen

Stand: 28.05.15 14:37 Uhr

28.05.2015. FIFA-Chef Blatter darf die Schweiz nicht verlassen. Das meldet die britische Tageszeitung Daily Mail. Blatter soll offenbar im Zusammenhang mit dem FIFA-Schmiergeld-Skandal vernommen werden. Gestern waren in der Schweiz sieben führende FIFA-Funktionäre, darunter zwei Vizepräsidenten, verhaftet worden, nachdem die USA ein Amtshilfeersuchen gestellt hatten mit dem Ziel, Auslieferung der Funktionäre in die USA zu erreichen. Die Verhaftungen treffen FIFA-Präsident Blatter zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt: In Kürze steht die Wahl des FIFA-Präsidenten an. Blatter stellt sich dabei der Wiederwahl.

Der 78-jährige Blatter dürfe die Schweiz nicht verlassen, weil er von Schweizer Behörden zu den Korruptions- und Schmiergeldvorwürfen vernommen werden soll. Das meldet die Daily Mail.

Nach Medienangaben haben die meisten der gestern Verhafteten bereits gestanden - ihnen wird vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten Schmiergelder angenommen zu haben. Es soll sich um Beträge von bis zu 110 Millionen Dollar handeln, die in den letzten Jahren geflossen seien. Ein Verhafteter soll bereits einer "vereinfachten Auslieferung" zugestimmt haben.

Angeklagt sind in der USA bisher insgesamt 14 Personen. Als Reaktion auf die Verhaftungen hat der Weltverband Fifa gestern elf Funktionäre bis auf Weiteres für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt. Von der Sperre betroffen sind auch die beiden FIFA-Videzepräsidenten Eugenio Figueredo und Jeffrey Webb. Das hat nach Angaben des Fußball-Weltverbandes die FIFA-Ethikkommission entschieden.

Nach einem Bericht von Spiegel Online hat sich auch der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner in seinem Heimatland Trinidad und Tobago mittlerweile den Behörden gestellt, nachdem die USA einen Haftbefehl gegen Warner ausgestellt hatten. Der 72-jährige soll wegen Korruption, Geldwäsche und Betrug vor Gericht. Seine Kaution seit auf 2,5 Millionen US-Dollar festgesetzt, nach einer möglichen Freilassung auf Kaution müsse er seinen Reisepass abgeben und sich regelmäßig bei der Polizei melden. In einer ersten Stellungnahme bezeichnete sich Warner als unschuldig. Warners Söhne waren bereits vor einigen Jahren wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden.

Die Untersuchungen der USA richten sich dabei offensichtlich nur gegen Handlungen und Schmiergeldzahlungen, die eine Verbindung zur USA aufweisen, beispielsweise, indem US-amerikanische Konten benutzt wurden.

Aus Teilen der FIFA wurde gestern die Forderung laut, die unmittelbar bevorstehende Neuwahl des FIFA-Präsidenten um sechs Monate zu verschieben. Federführend bei dieser Forderung sind Stimmen aus der UEFA, dem Europäischen Fussballverband. Blatter hat bereits gestern die Forderung nach einer Verschiebung der Wahlen abgelehnt.

Blatter hat seit 40 Jahren Funktionen in der FIFA inne. Zunächst war er von 1975 bis 1981 technischer Direktor. Von 1981-1998 stand er der FIFA als Generalsekretär vor. Seit 1998 ist er Mitglied des FIFA-Exekutivkommittees, und seit demselben Jahr seit mittlerweile 4 Amtsperioden FIFA-Präsident. Auf dem FIFA-Kongress, der am heutigen 28. Mai 2015 beginnen soll, kandidiert der  amtierende FIFA-Präsident für eine weitere Präsidentschaft. Die Wahl des neuen FIFA-Präsidenten soll am 28.05.2015 stattfinden.

Einziger Gegenkandidat ist der jordanischer Prinz Ali Bin Al Hussein. Der Präsidentschaftskandidat ist verheiratet und hat 2 Kinder. Der 39-jährige Hussein bekleidet bisher das Amt eines der FIFA-Vizepräsidenten.Präsidentschaftskandidat. Hussein ist Halbbruder des jetzigen Königs von Jordanien, König Abdullah II., und wie Abdullah II ebenfalls  ein Sohn des 1999 verstorbenen Königs Hussein I. 

 

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