Zunächst ging es um das Thema Strom sparen. Mittlerweile hat sich die Themenpalette bei der Aufgabe Klimaschutz in Unternehmen aber erheblich erweitert. Eine Mitgliedschaft als Klimaschutz-Unternehmen kann helfen, genau diese Themen anzugehen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
„Klimaschutz zahlt sich aus. Und ob das jetzt ein kleiner Bäckerbetrieb ist oder der große Maschinenanlagenbauer oder Händler, das ist egal, welche Branche, welche Größe. Jetzt loszulegen ist nie zu spät und es macht Sinn und man baut für die Zukunft vor und schafft zum einen auch einen grünen Planeten", erklärt der Geschäftsführer des Vereins Klimaschutz-Unternehmen, Philipp Andree.
Als Rednerin war auch die ehemalige Umweltministerin von Niedersachsen, Monika Griefahn, in ihrer Funktion als Beiratsvorsitzende der Cradle-to-Cradle NGO gekommen.
„Cradle-to-Cradle heißt ja in deutsch, von der Wiege zur Wiege. Und wir wollen, dass alle Produkte, Produktionsverfahren in echten Kreisläufen, in biologischen und technischen Kreisläufen funktionieren, dass man sich quasi schon überlegt, wie man ein Produkt gestaltet, welche Materialien man wählt und sie so montiert, dass sie eben auch wieder demontierbar sind", so Griefahn.
Griefahn, die auch Mitbegründerin der Umweltschutzorganisation Greenpeace Deutschland ist, zeigte in ihrem Vortrag, wie desolat der derzeitige Zustand der Kreislaufwirtschaft eigentlich ist.
„Der Ist-Zustand ist leider so, dass wir sehr viel als Recycling bezeichnen, was gar kein Recycling ist. Wenn wir z.B. ein Auto betrachten: das besteht aus 46 verschiedenen Stahlsorten, diese Stahlsorten werden zwar zu 75% recycelt, aber in ein minderwertiges Recycling, z.B. in Baustahl. Und wenn man da keinen frischen Stahl zumischt, dann kann es sogar sein, dass bei einem Erdbeben, wie es in der Türkei passiert ist, dann diese Häuser zusammenbrechen", so Griefahn.
Umso wichtiger sei es daher, sich direkt an Firmen zu wenden, die ihre Konzepte und Produkte quasi nochmal neu überdenken sollten. Zudem auch der Appell an die Politik, die bessere Rahmenbedingungen schaffen müsse.
„Ich glaube, wir müssen das Thema auch in der Politik stärker aufgreifen. Indem wir da Anreize setzen. Dass dieser Gedanke besser umgesetzt wird, vielleicht auch Quoten setzen, wie das Recycling stattfinden muss", bekräftigt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Donth.
Denn bei den aktuellen Lieferengpässen wird klar – wir müssen unsere Ressourcen dringend schonen. Das Unternehmen SchwörerHaus setzt schon lange auf Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften in seinem Betrieb. Bereits vor 25 Jahren wurde es EMAS-Zertifiziert und verpflichtete sich damit nicht nur, alle Umweltrechtsvorschriften zu erfüllen, sondern auch kontinuierlich die eigene Umweltleistung zu verbessern.
„Es gibt ja den Spruch, den Sie wahrscheinlich auch kennen, den man als Kind schon gehört hat „Geld kann man nicht essen" - sondern letzten Endes braucht es eine intakte Umwelt dazu. Das hat mich immer inspiriert", erklärt Johannes Schwörer.
Und genau dieses Gefühl für eine intakte Umwelt, will das Unternehmen auch an seine Auszubildenden weitergeben. Seit zehn Jahren gibt es aus diesem Grund die „Green-Card-Projekte". Hier engagieren und entwickeln Azubis aus allen Ausbildungsberufen Projekte wie den Azubi-Wald oder den Bienenlehrpfad inklusive Schwörer-Honig. Einen Überblick über die bereits umgesetzten Projekte präsentierten die Schwörer-Azubis in einer Ausstellung. Feierlich eröffnet wurde sie unter anderem durch den Bundestagsabgeordneten Michael Donth. Und der zeigte sich von den vielfältigen Projekten begeistert.
„Weil man hier sieht, wie aus dem Unternehmen raus, aus der Ausbildung heraus Menschen fachübergreifend sich dem Thema Ressourcenschutz, das ist ja weiter mehr als Umweltschutz, annehmen und da in das Unternehmen hineinwirken. Und da aber auch für sich selber als Auszubildende was mitnehmen", so der Bundestagsabgeordnete.
Vordenken, Vorleben, Vorangehen – das Vereins-Motto der Klimaschutz-Unternehmen wird im Hause Schwörer aktiv gelebt. Trotzdem gebe es immer noch etwas, das verbessert werden könne – Stillstand kommt für Joahnnes Schwörer jedenfalls nicht in Frage.
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