Taxi-Schild | Bildquelle: pixelio.de - Q.pictures Foto: pixelio.de - Q.pictures

Frankfurt am Main / Berlin:

"Jedes zweite Taxi muss auf dem Hof bleiben" - Taxibranche steht dramatische Arbeitsplatzvernichtung durch Mindestlohn bevor

Stand: 17.12.14 15:21 Uhr

Der Deutschen Taxi- und Mietwagenverband BZP sagt als Folge des Mindestlohns einen dramatischen Arbeitsplatzverlust in der Taxibranche voraus. Damit keine Taxifahrer entlassen werden, müssten die Preise im Taxigewerbe um 20 bis 25% steigen, und die Taxigäste jährlich statt 3 Milliarden Euro dann 3,75 Milliarden Euro fürs Taxifahren ausgeben. Das aber sei ein großes Problem, so Verbandspräsident Müller und andere Experten: Denn man wisse nicht, ob die Taxikunden bereit sind, bis zu 25% höhere Preise fürs Taxifahren zu bezahlen. Außerdem dürften die Taxifahrer in Deutschland ihre Preise nicht selbst festlegen, sondern eine Preiserhöhung müsse erst von den Kommunen in einem komplizierten Verfahren genehmigt werden. Verbandspräsident Michael Müller sagte:"Sollte das Personal nicht entsprechend dem Mindestlohn bezahlt werden können, fehlten für die Hälfte der Fahrzeuge schlichtweg die Fahrer. Dementsprechend muss jedes zweiteTaxi auf dem Hof bleiben."

"Die Taxibranche ist die einzige Branche in Deutschland, dieLohnerhöhungen für die eigenen Mitarbeiter nicht sofort an Kunden weitergeben kann.Denn über Tarifänderungen bestimmen die Kommunen", betont Michael Müller, Präsident des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes BZP.

Denn die Preise für Beförderungsdienstleistungen werden in einem komplizierten Verfahren von der öffentlichen Hand festgelegt.

Bei einem Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro müssen die Kosten für Taxi-Fahrten aber um etwa 20 bis 25 Prozent steigen, besage ein Expertengutachten .

Die Branche macht nach Angaben von Michael Müller bundesweit derzeit mit rund 55.000 Taxis einen Jahresumsatz von etwa 3,0 Milliarden Euro. Bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro müsste der Jahresumsatz um etwa 750 Millionen Euro steigen.

In Deutschland haben rund 250.000 Menschen einen P-Schein, einen Führerschein zurFahrgastbeförderung.

Allerdings arbeiten Müller zufolge derzeit nur etwa 100.000 Menschen als Taxifahrer. Bei rund 55.000 Taxis in Deutschland deckt das Personal über 50 Prozent der Bedienzeit ab, in der restlichen Zeit fahren die Taxiunternehmer selbst.

Michael Müller:"Sollte das Personal nicht entsprechend dem Mindestlohn bezahlt werden können, fehlten für die Hälfte der Fahrzeuge schlichtweg die Fahrer. Dementsprechend muss jedes zweiteTaxi auf dem Hof bleiben."

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