Streik an der Universität Tübingen – das gab es zuletzt vor zwei Jahren. Damals waren fünfhundert Landesbeschäftigte zusammen gekommen, um für mehr Lohn zu kämpfen. Die Forderungen damals: 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr. Dagegen wirken die aktuellen Forderungen geradezu bescheiden:
ver.di-Bezirksgeschäftsführer Jonas Weber: "Wir fordern sieben Prozent mehr, mindestens aber 300 Euro, 200 Euro mehr für die Dualstudierenden und die Auszubildenden, eine Erhöhung der Zuschläge, und wir wollen erstmals die Arbeitsverhältnisse der studentischen Beschäftigten an den Universitäten und Hochschulen tarifieren, wir fordern also einen eigenen Tarifvertrag für die studentischen Hilfskräfte."
Außerdem – ein Wunsch, keine Forderung – einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder. Denn sie kämpfen für die Lohnerhöhungen, von denen dann alle Beschäftigten profitieren. Der Grund für die Forderungen: Gestiegene Lebenshaltungskosten.
"Die Preise sind hoch und gestiegen in den letzten Jahren, die Mietkosten in Tübingen sind auch sehr belastend tatsächlich, wir haben eine Tarifentwicklung nicht nur im öffentlichen Dienst, die sich sehen lassen kann, aber wir haben tatsächlich eine Entwicklung im Tarifbereich der Länder, die so ein bisschen hinterher hinkt", so Jonas Weber.
Wie nun die Arbeitgeberseite reagiert, bleibt abzuwarten. Angesichts klammer Kassen im Land ist allerdings Widerstand zu erwarten. Doch das Argument Haushaltslage lässt Jonas Weber nicht gelten: "Also, ich würde immer sagen, wir haben im öffentlichen Dienst kein Ausgabenproblem, wir haben ein Einnahmeproblem, es gibt vernünftige Konzepte, zum Beispiel vom Deutschen Gewerkschaftsbund für eine gerechte Steuerpolitik, wenn wir die ernst nehmen würden und umsetzen würden, hätten wir kein Problem, vor allem nicht im Tarifbereich der Länder", so Weber.
Jetzt wird aber am 3. Dezember erst einmal verhandelt. Die zweite Verhandlungsrunde ist dann für Mitte Januar vorgesehen. Sollte es Warnstreiks geben, dann wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr. Erst im Januar rechne man mit ersten Arbeitskämpfen im größeren Maßstab.
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