Reutlingen:

Vorreiter bei Digitalisierung von Geodaten

Wenn es um die Digitalisierung von Geodaten geht, hat die Stadt Reutlingen Vorreiterfunktion. Bereits seit 1999, also seit 26 Jahren gibt es hier ein digitales Geo-Informationssystem. Das ist so was ähnliches wie Google Maps, nur eben detaillierter. Jedes Grundstück und sogar jeder Baum ist darin verzeichnet. Das Geo-Informationssystem gibt es in zwei Varianten: zum einen für die Stadtverwaltung zum internen Gebrauch, zum anderen aber auch für die Öffentlichkeit. Neu ist, dass das System jetzt auf Open Source Software läuft.

Mal erinnert es ein bisschen ein Google Streetview, dann wieder an ein amtliches Grundstückkataster und mal ist es eine Hochwassergefahrenkarte. Die Software, die die Stadt Reutlingen nutzt und mit Daten füttert, hat viele Gesichter. Und ebenso viele Anwendungsmöglichkeiten. 

"Wir haben im Geo-Informationssystem eine ganze Reihe an Daten gespeichert, das sind über 115 verschiedene Fachthemen, von den Stadtbäumen, die zu pflegen sind, über Bodenrichtwerte zu eingemessenen Gebäuden, zu geplanten Gebäuden", so Andreas Wüllner vom Amt für Stadtentwicklung und Vermessung.

Und das alles für Mitarbeiter auf dem Amt nur einen Mouseclick entfernt. Die Zeiten, in denen sie Informationen wie Grundstückeigentümer oder Baulasten mühsam in Aktenordnern suchen mussten, sind längst vorbei. Sogar jeder städtische Baum ist im System verzeichnet. Das erleichtert die jährlichen Baumkontrollen, die gesetzlich vorgeschrieben sind.

Seit 26 Jahren existiert das System, anfangs auf lizenzierter Software. In jüngerer Vergangenheit wurde es auf Open Source umgestellt. "Die Open Source Software-Umstellung war für uns wichtig, um eben auf der einen Seite eine aktuelle Software zu haben, unabhängig von Herstellern zu sein und natürlich vor allen Dingen für die Stadt Kosten zu sparen", so Wüllner.

Der Erfolg gibt den System-Administratoren im Amt für Stadtentwicklung und Vermessung recht: Sie verzeichnen aus der Stadtverwaltung rund tausend Zugriffe pro Tag. Und auch die Bürger profitieren vom System. Denn ihnen steht das Geoportal zur Verfügung. Damit haben sie Zugriff auf 30 verschiedene Kartenthemen.

"Wir haben sehr detaillierte Karten, wir haben immer aktuelle Karten, alle Daten, die wir intern in unserem Geo-Informationssystem erfassen, sind gleichzeitig auch aktuell im Geoportal zu finden, was wir nicht haben, ist das Routing", so Wüllner.

Aber dafür gibt es dort zum Beispiel Luftbilder, auch aus der Vergangenheit. Erreichbar ist das Geoportal unter www.reutlingen.de/geoportal.

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