Noch eingerüstet und hinter Planen verborgen, soll Ende des Jahres die neue Nummer 34 öffnen, in Form eines Glashauses. Es gibt die Form und Baumasse des historischen Baus wieder, und soll zum einen die anderen Häuser stützen. Aber es erfüllt laut Oberbürgermeister Thomas Keck auch den Zweck, Veranstaltungsfläche zu bieten, Begegnungsfläche zu bieten, Treffpunkt zu sein. "Es wird dort ganz vieles möglich sein. Und es wird ein Kombinationspunkt sein für diesen Teil der neuen Einheit." Weder der Neubau noch die anderen Gebäude sollen eine Erweiterung des Heimatmuseums, sondern ein eigenständiger Teil der Historischen Museen sein.
Das Konzept für das Gesamtensemble beruht auf mehreren Säulen. Zum einen erhalten die Besucher einen umfassenden Überblick über Geschichte und Funktionsweise der Häuser sowie deren Bewohner. "Dann als zweites wollen wir gerne diese Baugeschichte inhaltlich aufweiten mit Interventionsausstellungen, also mit Ausstellungen, die in den Häusern gezeigt werden und thematisch darüber hinausweisen über die Hausgeschichte", erklärt Christian Rilling, Leiter der Historischen Museen. "Dann wollen wir, dass vor allem der Neubau in Nummer 34, das Glasgebäude, von den Reutlingerinnen und Reutlingern als Aufenthaltsort gern genutzt wird." Auch als Forum für Bürgerbeteiligung und Austausch soll der O R T (das steht für Oberamteistraße Reutlingen), der Ort für Begegnung, dienen. Und auch Veranstaltungen will das Kulturamt anbieten: von Lesungen über Ein-Mann-Theater bis hin zu kleinen Konzerten.
Auch sollen die Besucher sich selbst mit dem Thema Denkmalpflege auseinandersetzen können. "Wir wollen in den Häusern tatsächlich einen Raum vorhalten, der als Lernlabor die Möglichkeit bietet, die mittelalterlichen Bautechniken mit Denkmalschutz kennenzulernen, mit anderen Beispielen – vielleicht mit einer kleinen Bibliothek, wo die Leute ein bisschen schmökern und sich informieren können, was gibt es denn noch für denkmalwürdige Gebäude hier in der näheren und weiteren Umgebung", so Rilling. Gerade die mittelalterliche Bauweise hatte die Verantwortlichen vor die ein oder andere Herausforderung gestellt. "Es wird so konzipiert sein, dass wir den Besuchern eine möglichst große Freiheit bei der Wegewahl geben, weil einfach die Häuser sehr labyrinthartig sind. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, in die Stockwerke zu kommen, wir können also keinen Rundgang vorgeben. Und die Themen werden so ausgearbeitet, dass quasi keins notwendig ist, um das Gesamtgebäude zu verstehen."
Ende 2028 soll auch die Sanierung der übrigen Gebäude abgeschlossen sein. Oberbürgermeister Keck freut sich schon, denn sowohl von der Einrichtung als auch von der Optik her wird die "neue" Oberamteistraße in seinen Augen zur Aufwertung der Reutlinger Innenstadt beitragen.
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