Natürlich standen die regionalen Köstlichkeiten wieder im Mittelpunkt des diesjährigen neigschmeckt-Markts in der Reutlinger Oststadt. Doch längst bildeten die Stände, an denen es Essen und Trinken gibt, nicht mehr die Mehrheit. Gerade mal vier von zehn Ständen widmeten sich kulinarischen Genüssen.
Der Rest fiel unter die Kategorie „entdecken". Und zu entdecken gab es unter anderem viel Schmuck. Zum Beispiel Ringe, die aus alten Löffeln und Gabeln gefertigt wurden. Auch Korbwaren konnten die Besucher des neigschmeckt-Marktes kaufen – und für Familien mit Kindern war ebenfalls einiges geboten.
120 Stände gab es insgesamt in Planie und Stadtgarten. 40 davon waren das erste Mal dabei. Und auch sonst gab es dieses Jahr einige Neuerungen:
"Wir haben letztes Jahr festgestellt, wir haben für unsere Besucher zu wenig Sitzplätze. Ja, und da haben wir jetzt hier da drüben im Stadtgarten 500 Sitzplätze dazu aufgebaut", so Veranstalter Bodo Schmitz. Zusammen mit dem Sponsor, der Metzgerei Zeeb, habe man ein schönes Areal aufbauen können.
Und ebenfalls neu: Drei bis fünf Start-Ups präsentierten sich und ihre Geschäftsideen auf dem Markt. Darunter auch dieser mobile Home Office-Arbeitsplatz „Pedal COWO", entwickelt von der Firma Werk ISI.
Dr. Carsten Hutt: "Die Idee ist entstanden, weil wir gesagt haben, wir wollen, wenn wir zum Beispiel Quartiersentwicklung machen, wollen wir im Quartier sein und nicht irgendwo im Büro sitzen. Und dafür brauchten wir ein Möbelstück, das man transportieren kann, in dem arbeiten kann, das wetterfest ist und das man schnell verräumen kann. Und das haben wir auf dem Markt nicht gefunden, und dann haben wir angefangen, es selber zu entwickeln."
Der Strom für diesen mobilen Arbeitsplatz kommt von Solar-Panels, die auf dem Dach des Pedal COWO montiert sind.
Hinter dem neigschmeckt-Markt steckt ein riesiger organisatorischer Aufwand. Denn das Gelände ist eigentlich gar nicht auf Veranstaltungen ausgerichtet. Bodo Schmitz: "Und dann muss komplett alles, was an Strom und Wasser ist, ja, das ist nicht wie auf einem normalen Festplatz, dass das alles vor Ort ist, dass man das bloß anschließt, das müssen wir ganz aufwendig aus der Schule und aus Nebengebäuden raus transportieren, rausholen, und das ist sehr, sehr, sehr kostenintensiv."
So kostenintensiv, dass die Veranstalter ihre Einnahmen steigern mussten – und das hieß in diesem Fall: Teurere Eintrittspreise. "Wir mussten die Preise definitiv anheben, weil die Kosten sind für das alles natürlich enorm. Und wir können diese Kosten nicht auf unsere Aussteller umlegen, ja, wenn Sie jetzt mal schauen, wenn hier jemand auf zwei Quadratmeter Schmuck verkauft, auf den können wir die Kosten nicht mehr umlegen, weil der kommt nicht mehr zu uns. Die sollen auch ihr Geld verdienen", so Bodo Schmitz.
Doch von den höheren Eintrittspreisen ließen sich die Leute nicht den Spaß am neigschmeckt-Markt vermiesen. Die Besucher kamen zu Tausenden.
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