Ausstellung CHC Geiselhart | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens - Ausstellung von CHC Geiselhart in der Kreissparkasse

Stand: 15.07.25 11:55 Uhr

Er ist in Tübingen geboren und in Reutlingen aufgewachsen. Mittlerweile lebt der 75-Jährige in Nehren, wo er auch kurze Zeit im Gemeinderat saß - sowie im Salzburger Land, wo er zusammen mit seiner Frau deren elterlichen Bauernhof bewirtschaftet. Doch allem voran ist CHC Geiselhart Künstler. Seine Werke unter dem Titel TRANSITUS sind aktuell in der Kreissparkasse Reutlingen ausgestellt.


Selbst dem flüchtigen Betrachter fällt die vorherrschende Farbgebung auf: schwarz, weiß, rot. Auch die stets wiederkehrenden Mischwesen aus Mensch, Tier und Objekt ziehen die Blicke an. Seit fünfunddreißig Jahren arbeitet CHC Geiselhart an seiner elementaren Werkreihe, die sich mit Raum und Zeit und dem In-der-Welt-Sein beschäftigt. "Wir haben ja die Situation, dass wir in dieses Leben geboren werden und dass wir eigentlich nicht konkret sagen können warum, wozu, wieso, weshalb. Das sind die grundlegenden Fragen, die sich jeder Mensch stellen muss. Und das ist mein Thema geworden, nachdem ich irgendwann mal gelernt habe: Ich weiß nichts sicher und ich muss suchen."

Auch die Betrachter dürfen suchen. Was sie finden sollen, schreibt der Künstler nicht vor. Er will sie lediglich zum Nachdenken anregen. Sein Lebenswerk umfasst verschiedene bildnerische Gattungen. So finden sich in der Ausstellung auch zahlreiche Skulpturen, die Geiselhart mit der Motorsäge aus Holz heraus gearbeitet hat. "Die Wächterfiguren, die nehmen die Situation auf dieser Welt wahr und natürlich auch die Situation der Menschen. Die Natur ist bedroht. Und darauf reagieren diese Wächterfiguren. Sie mahnen im Prinzip, dass man nicht nur an der Oberfläche arbeitet und nur den Kommerz in den Vordergrund stellt, sondern sich Gedanken macht: Worum geht es hier? Was ist unserer Aufgabe?" Die rätselhaften Werke geben keine Auskunft. Sie versuchen, die reale Welt abzubilden, wie sie wirklich ist – nämlich: rätselhaft.

In begleitenden Texten können Betrachter dann doch noch etwas über den Künstler CHC Geiselhart erfahren. CHC steht für Curt Hans Chrysostomus. "Das heißt Goldmund", erklärt der Künstler, "Ein Chrysostomus spricht immer in ungeheuer fantastischen und tiefgründigen Aussagen."  Ob das auf ihn zutrifft, lässt der Künstler andere beurteilen. Auch, ob man Persönliches erfährt, bleibt offen. Möglich wäre es durchaus, denn Geiselhart hat viel Biografisches in seinen Werken verarbeitet. "Nach einer frühen Orientierungsphase an der Akademie habe ich gemerkt, ich muss mich auf mich selber konzentrieren. Und dann habe ich mich um meine eigenen privaten Themen – die Personen, die ich da hatte, von Onkel Artur angefangen – habe mich nur um meinen eigenen kleinen Kreis gekümmert. Und der bildet das gesamte Leben völlig ausreichend ab."

CHC Geislehart beabsichtigt, bis an sein Lebensende an seiner Reihe TRANSITUS zu arbeiten. Die Ausstellung mit einem Teil seiner Werke ist bis Anfang September in der Kreissparkasse Reutlingen zu sehen.

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