DGB-Miglieder auf dem Marktplatz | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

DGB-Kundgebung am Tag der Arbeit

Stand: 01.05.25 16:30 Uhr

Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ hat der Deutsche Gewerkschaftsbund in diesem Jahr am Maifeiertag bundesweit zu Kundgebungen aufgerufen. Auch in Reutlingen sind die Gewerkschaften dem Aufruf des DGB gefolgt. In der Achalmstadt folgten der Demonstration am Vormittag in den letzten Jahren meist eine Kundgebung auf dem Marktplatz, Feierlichkeiten und Musik. Ein ähnliches Programm war - getreu dem Motto: Never change a running system - auch in diesem Jahr geplant.


Bei fast hochsommerlichem Wetter hatten sie sich am Vormittag auf den Weg gemacht. Vom Bürgerpark aus machten sich Gewerkschafts- und Parteimitglieder auf den Weg in die Innenstadt und in Richtung Marktplatz.

Dort, vor der großen Bühne und einem Marktplatz, der sich mehr und mehr füllte, feierten die Gewerkschaften zusammen mit den Reutlingern den Tag der Arbeit. Lob für den gewerkschaftlichen Einsatz gabs an dieser Stelle auch von Oberbürgermeister Thomas Keck.

Ebenfalls mit dabei: Die Jugendorganisationen der Gewerkschaften. Die Probleme sprichwörtlich wegtreten – lautete deren Motto. So einfach sei es in der Realität natürlich nicht, sagte der Reutlinger DGB-Kreisvorsitzende Matteo Scacciante. Besonders beschäftigen die Gewerkschaften im Land in diesem Jahr die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD.

Diese sind auch bei der Hauptrednerin in Reutlingen – Dr.Claudia Hülsken Thema. Die erste Bevollmächtigte der IG Metall Reutlingen/Tübingen blickt mit gemischten Gefühlen nach Berlin.

"Da stehen ganz gute Elemente drin, aber Papier ist geduldig. Das heißt wir fordern als IG Metall auch, dass jetzt viele Sachen in die Umsetzung kommen. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Was uns wirklich ärgert und stört ist der Angriff auf den 8-Stunden-Tag und die Aufweichung der Höchstarbeitsgrenze. Dazu sagen wir entschieden Nein und da mobilisieren wir auch Widerstand" kommentierte Hülsken.

Für sie aber auch wichtig sind die regionalen Arbeitsplätze in der Industrie. Diese sind zur Zeit alles andere als sicher.

"Mir geht es vor allen Dingen darum zu sagen: Wir brauchen Industriearbeitsplätze in Reutlingen und Umgebung weil diese ein Garant für Wohlstand sind. Da hängt ganz viel dran. Da hängt der Wohlstand dran, da hängt auch die Lebensqualität dran und Chancen für Jüngere. Von daher betrifft uns das alle" so Hülsken.

Hülskens Kollege Murat Yilmaz legte den Schwerpunkt in seinem Redebeitrag hingegen auf das Problem des strukturellen Rassismus in der Gesellschaft.

"Es geht auch in Richtung Medien, es geht auch um das Thema wie in der Politiklandschaft und auch in der Gesellschaft darüber diskutiert wird. Man muss beides gleichstellen. Man darf nicht aufgrund der Hautfarbe gewisse Themen ansprechen oder auch nicht ansprechen. Und das ist die Erwartungshaltung, die wir auch an die Politik und an die Gesellschaft haben" so Yilmaz.

Man könne den 1. Mai nutzen, um Themen wie diese an die Bevölkerung heran zu bringen. Wichtig sei es laut Yilmaz, über das Thema zu sprechen. Dann könne es mittelfristig auch einen Wandel in der Gesellschaft geben.

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