Es ist der Demographische Wandel, der für diesen Spagat verantwortlich ist. Jürgen Bauer, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie, hat dafür einen drastischen Vergleich gefunden: „Der ICE, der mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wand fährt, weil wir die demographische Entwicklung nicht vorher bedacht haben. Und die wir jetzt nur noch in der Geschwindigkeitsentwicklung, also im Ausmaß des Aufpralls modifizieren können".
Aber wie ließe sich der Aufprall mindern? Was ist zu tun? Darüber diskutierten Fachleute aus allen Bereichen von Geriatrie und Pflege. Jürgen Bauer sieht hier nicht nur Experten und Politiker am Zug. Jeder einzelne sei gefragt. „ Jeder Bundesbürger sollte sich öffnen, auch für die negativen Seiten des Alterns. Und nicht wegschauen, sondern sagen, das Wahrnehmen und Mitwirken, eben das, was das Altern schwer macht und Altern ist definitiv eine große Herausforderung, ein würdiges Altern zu gewährleisten, und jeder kann da seinen Beitrag leisten" so Bauer.
Auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha war für einen kurzen Besuch vorbei gekommen. An ihn und an die Politiker der Landes- wie der Bundesebene richtete sich der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg Johannes Bauernfeind in seiner Präsentation. Seine Botschaft: „Wir brauchen regionale Strukturen, wie wir sie in Baden-Württemberg haben in der geriatrischen Versorgung. Wir müssen sie erhalten, wir müssen auch in der Zukunft die Möglichkeit haben, das zu finanzieren. Dafür müssen auf Bundesgesetzgeberebene auch entsprechende Regelungen geschaffen werden. Die derzeitige Krankenhausreform lässt solche Regelungen zukünftig voraussichtlich nicht mehr zu".
Aber die Geriatrie müsse auch von dem schlechten Image weg. Es gehe nicht nur um die Gebrechlichen. Auch die Prävention spiele eine immer größere Rolle. An der Uni Tübingen will man alle Menschen ab 50 ansprechen. „Es geht da vor allen Dingen auch um Eigenverantwortung. Es wird nicht diese Wunderpille geben mit 80, die ich einnehme oder die Operation, um wieder voll mobil zu sein oder auch kognitiv fit" so Eschweiler.
Was kann man also schon in jüngeren Jahren tun, um im Alter noch einigermaßen fit und gesund zu sein? Johannes Bauernfeind hat da einige Tipps: „Was jeder einzelne tun sollte, ist, sich gesund zu ernähren. Was jeder einzelne tun sollte, ist, sich genügend zu bewegen, und da reicht der Weg über die Treppe in das andere Stockwerk im Büro eben teilweise auch schon aus. Oder der Weg zur Bushaltestelle statt mit dem Auto zu fahren".
So gebe es viele Maßnahmen, die der einzelne ergreifen könne, um sich mehr zu bewegen, sagt Bauernfeind. Die AOK jedenfalls vermittle schon in Kindergärten und Schulen, dass gesunde Ernährung und Bewegung wichtig seien für ein langes, gesundes Leben.
Bedeckt 1 / 2° C Luftfeuchte: 84% |
Bedeckt 1 / 4° C Luftfeuchte: 82% |
Bedeckt 0 / 0° C Luftfeuchte: 96% |