Zollernalbkreis:

Maiveranstaltung wiederbeleben - Gewerkschaften wollen wieder stärkere Präsenz zeigen

Stand: 24.04.21 15:38 Uhr

Nächsten Samstag ist der 1 Mai. An diesem Tag der Arbeit finden normalerweise Demonstrationen und Kundgebungen in der Region statt, bei denen auch verschiedene Gewerkschaften zusammenkommen. Im Zollernalbkreis gab es solch ein Zusammenkommen allerdings bereits seit längerem nicht mehr - das soll sich nun ändern. Deshalb haben sich Vertreter verschiedener Gewerkschaften am Freitag im Naturfreundehaus Balingen getroffen und den Auftakt dazu gemacht.

„Solidarität ist Zukunft" lautet das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes, kurz DGB, für den 1. Mai 2021. Normalerweise begleiten Gewerkschaften den Tag der Arbeit mit Demonstrationen und Kundgebungen. Der Vorsitzende der ver.di-Senioren Zollernalb, Salvatore Bertolino, bemerkt allerdings: Im Zollernalbkreis war es in der Vergangenheit eher still. "Nach Anfragen, die wir gemacht haben bei Senioren ist es über 50 Jahre her, dass hier im Zollernalbkreis der erste Mai vom DGB zelebriert worden ist."

Das möchte Bertolino ändern. Gemeinsam mit Vertretern verschiedener Gewerkschaften will er die Traditionen am 1. Mai im Zollernalbkreis wiederbeleben. "Wichtig ist für uns, den ersten Mai wieder vor Ort zu bringen, weil wir nah an den Menschen, nah an unseren Mitgliedern sein wollen."

Gemeinsam auf die Straße gehen gestaltet sich in Pandemiezeiten eher schwierig. Deshalb haben sich die Vertreter der Gewerkschaften im Naturfreundehaus Balingen zusammengefunden, um bedeutsame Statements für den Tag der Arbeit aufzunehmen. Die werden dann zusammengeschnitten und als kleiner Film am 1. Mai auf Facebook und YouTube gezeigt.

Mit dabei ist auch Bernd Romer, der Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Er hofft, dass der erste Mai nächstes Jahr in Präsenz möglich sein wird.

Auch Rudi Seegis von den ver.di Senioren Zollernalb ist es wichtig, wieder eine Maiveranstaltung im Zollernalbkreis stattfinden zu lassen. "Das Wichtigste ist, dass wir mit Kollegen in Kontakt kommen." Durch die Pandemie sei die Solidarität nicht mehr vorhanden, so Seegis. Deshalb müssten die Betriebsräte ihre Arbeit verstärken. "Wir müssen schauen, dass die Mitglieder wissen, dass die Gewerkschaft hinter ihnen steht und nicht nur solidarische Sprüche macht oder sich selbs beweihräuchert." Und deshalb müssen die Gewerkschaften wieder stärker vor Ort präsent sein, betont Seegis.

Dazu war heute der Auftakt – nächstes Jahr soll die Maiveranstaltung im Zollernalbkreis dann in Präsenz stattfinden, und das hier, im Naturfreundehaus. Außenveranstaltungen mit einem Kulturprogramm, Wanderungen und Kundgebungen sind geplant.

Bertolino jedenfalls ist zuversichtlich, dass der Auftakt gelingt und sich nächstes Jahr am 1. Mai einige Leute mehr im Hof des Naturfreundehauses zusammenfinden werden.