Corona bekämpfen - Fragen und Antworten | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

“Corona bekämpfen“ - Fragen und Antworten

Stand: 13.01.21 16:31 Uhr

Die CDU-Kandidatin für die Landtagswahl 2021 aus dem Kreis Tübingen, Diana Arnold, lud am Dienstagabend zur Videokonferenz ein, um Fragen zum Thema Corona-Bekämpfung zu beantworten. In einer Expertenrunde, zu der unter anderem auch die Pandemiebeauftrage des Landkreises Tübingen, Dr. Lisa Federle, gehörte, wurden viele Fragen rund um das Thema Impfen geklärt.


Das neue Jahr startete vor allem mit einem Thema: dem Impfen. Die Impfkampagne in Deutschland lief an und auch das Tübinger Impfzentrum hat seinen Betrieb aufgenommen.

Doch mit dieser eigentlich positiven Entwicklung, tauchten auch neue Probleme auf: zu wenig Impfstoff, komplizierte Terminvergaben und auch die Impfbereitschaft bei Ärzten und Pflegepersonal scheint, wie in vielen Medien berichtet wurde, nicht hoch genug.

CDU-Landtagskandidatin Diana Arnold wollte deshalb – zusammen mit ihrem Expertenteam – die Fragen der Bürgerinnen und Bürger via Livestream beantworten.

Knapp 70 Personen nutzten das Angebot und stellten Fragen, mit denen die Experten immer wieder konfrontiert werden.

Frage: Normalerweise dauert die Entwicklung und Zulassung eines neuen Impfstoffes bis zu zehn Jahre. Wie kann es sein, dass es jetzt so schnell geht?

Antwort: „Man muss wissen, dass viel Zeit in den zehn Jahren drauf geht, Finanziers für die Impfungen zu finden. Man hat nicht so viele Gelder, die Uni auch nicht, und die Pharmafirmen überlegen sich immer sehr genau, ob sie diese Millionen investieren wollen, ohne zu wissen, ob dieser Impfstoff nachher auf dem Markt kommen kann, wirksam ist und dann auch gekauft wird. [...] Und hier war dieses mal Geld kein Problem. Geld gab es diesmal von Anfang an, soviel, dass man sich gar nicht retten konnte, man konnte einfach loslegen",erklärt Dr. Carsten Köhler, Leiter der Fokusgruppe „Globale Gesundheit" am UKT.

Außerdem gab es über 250 Impfprojekte – noch nie zuvor gab es so viele Forscherteams, die gleichzeitig am selben Impfstoff arbeiteten, erklärt Köhler weiter.

Frage: Wie genau funktioniert die neue mRNA-Methode? Was hat das mit Gentechnik zu tun?

Antwort: „Wir wollen das Immunsystem ja vorwarnen, dass ein Virus daher kommt und dass es dagegen schon gefeit ist. Und das kann man machen, indem man das Virus ganz abtötet und einfach nur tot in den Körper spritzt, und bei dieser neuen Technik ist das so, dass wir das Virus gar nicht mehr brauchen. Sondern wir nehmen einfach nur aus der „Bauanleitung" sozusagen, in diesem Fall für diese Stachelproteine beim SARS-CoV-2, die wird einfach da reingeschrieben in die mRNA und dann wird die mRNA gespritzt. Das wird von den Zellen in unserem Körper aufgenommen und diese, unsere eigenen Zellen, produzieren dann, mit unseren eigenen „3D-Druckern" sozusagen, diese Stacheln von dem SARS-CoV-2", erklärt Köhler.

Nach zwei Tagen sei die mRNA wieder abgebaut, ergänzt Köhler. Das Immunsystem habe dann bereits Antikörper und Gedächtniszellen gebildet und sei für einen echten Angriff gewappnet.

Frage: Welche Vorteile hat die mRNA-Methode im Vergleich zu anderen Impfstoffen?

Antwort: „Das Besondere hierbei ist, dass diese mRNA selbst schon ziemlich stark wirksam ist. Das heißt, was man sonst hat, wie beispielsweise auch beim Influenza-Impfstoff, sind sogenannte Wirkverstärker. Das sind dann irgendwelche Seifen die man dazu gibt, die dann dem trägen Immunsystem mal so richtig Feuer unter dem Hintern machen, das ist hier nicht notwendig. Diese mRNA sind viel reiner als viele andere Impfstoffe [...], weil diese Verstärker da nicht dabei sind. [...] Und wir können viel mehr Dosen herstellen und das ist natürlich auch ein Vorteil, wenn wir die gesamte Menschheit impfen wollen", erklärt Köhler.

Frage: Können sich auch Menschen mit Autoimmunkrankheiten gegen das Coronavirus impfen lassen?

Antwort: „Die deutsche MS-Gesellschaft (Anm. d. Red.: Multiple-Sklerose-Gesellschaft) empfiehlt eine Impfung bei MS-Kranken. Und eigentlich kann man auch bei anderen Autoimmunerkrankungen tatsächlich impfen", erklärt Dr. Lisa Federle. Weiter betont sie, dass das eine Risikoabwägung sei, denn, wenn Menschen mit Autoimmunerkrankungen an Covid 19 erkranken, sei ein schwerer Verlauf höher, als wenn sie dann Impfreaktionen bekämen.

Frage: Sollte man sich gegen Corona impfen lassen, wenn man bereits erkrankt war?

Antwort: „Wenn man schon SARS-CoV-2 gehabt hat, das zeigen jetzt neue Studien, kann man sich ruhig auch nochmal impfen lassen. Das ist wie eine Auffrischung, wie auch bei Tetanus alle zehn Jahre, und da ist die Immunantwort teilweise sogar noch stärker", so Köhler.

Frage: Warum ist es so schwer einen Termin im Tübinger Impfzentrum zu bekommen?

Antwort: „Tübingen ist super organisiert. Das ist ein Problem vom Land und Bund. Über die Nummer 116 117 werden Termine über Bund und Land vergeben, nicht über Tübingen. Das Problem ist, wir haben gar keinen Einfluss darauf. Und wenn die nicht klar kommen und die Nummer dauernd zusammenbricht oder aber die Doppeltermine vergeben oder aber Termine vergeben und der Impfstoff nicht geliefert wird, dann haben wir hier vor Ort ein Problem. Egal, wie super wir hier aufgestellt sind", erklärt Federle. Sie betont weiter, dass die Terminvereinbarungen, würden sie denn direkt über die Stadt Tübingen laufen, sicherlich um ein vielfaches besser funktionieren würden.

Zur einer möglichen Impfpflicht für Ärzte oder Pflegepersonal, gibt die evangelische Theologin Prof. Elisabeth Gräb-Schmidt, die auch Mitglied des Deutschen Ethikrats ist, zu bedenken, dass eine Pflicht immer auch Widerstand bedeuten könne. Man müsse daher eher an eine moralische Pflicht appellieren.

Zumindest momentan ist der Impfstoff in Baden-Württemberg und ganz Deutschland noch Mangelware, woraus sich auch folgende Frage ergab:

Frage: Wenn wir in dem Tempo weiter impfen, brauchen wir in Deutschland noch 4-5 Jahre, um alle Menschen zu impfen. Will die CDU so lange mit den aktuellen Corona-Verordnungen regieren?

Antwort: „Ich bin zuversichtlich, dass die Impfgeschwindigkeit weiter steigt, dass wir da hoffentlich noch dieses Jahr einen guten Impfstand haben. [...] Es werden ja auch immer mehr Impfstoffe zugelassen, sodass wir deutlich Entlastungen spüren werden", erklärt CDU-Landtagskandidatin Diana Arnold.

Für weitere Fragen gab es im Anschluss an das Gespräch noch die Möglichkeit, diese per Email an die Experten einzureichen.

WERBUNG:
Donnerstag, 29. Oktober 2020
11:36 Deutscher Städtetag hält Corona-Maßnahmen für richtig
Der Deutsche Städtetag begrüßt die Maßnahmen von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie: "Besser, jetzt entschlossen zu handeln, als später mit Versäumnissen zu hadern". [Weiterlesen]
Mittwoch, 28. Oktober 2020
18:32 Einmonatiger teilweiser Lockdown beschlossen - Gastro zu, Schulen offen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben sich auf einen teilweisen Lockdown ab Montag verständigt. Einen Monat lang soll er dauern. Was geschlossen wird, was offen bleibt: [Weiterlesen]

13:04 "Das Aus für tausende Betriebe" - Zweiter Lockdown: Händler befürchten drastische Umsatzeinbußen
.Angesichts eines drohenden erneuten Lockdowns befürchten viele Händler im Südwesten drastische Umsatzeinbußen in den kommenden Wochen vor Weihnachten. „Jegliche Einschränkungen, auch Flächenbegrenzungen in diesem für die Händler extrem wichtigen Vorweihnachtsgeschäft, wird für tausende Betriebe - auch für gesunde mittelständische das Aus bedeuten“, sagt der Präsident des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW), Hermann Hutter: „Jegliche Beschränkungen im Einzelhandel vor Weihnachten bedeutet das Aus für tausende Betriebe, auch für gesunde, mittelständische Händler“ [Weiterlesen]

12:58 "Lasst die Bäder offen" - Protest gegen geplanten Corona-Lockdown:
In einem Schreiben an die Regierenden der Länder setzt sich die European Waterpark Association (EWA) als Verband der europäischen Freizeitbäder und Thermen für eine differenziertere Betrachtung bei der Diskussion um einen möglichen zweiten Lockdown ein. Es gebe keinen Grund, öffentliche Bäder als Orte mit einem höheren Infektionsrisiko und zu betrachten und etwa auf eine Stufe mit Kneipen und Bars zu stellen. Die Erfahrungen während des Betriebs unter Pandemiebedingungen hätten das Gegenteil bewiesen: [Weiterlesen]

02:36 Harter Corona-Lockdown-Plan vom 04. bis 30. November: Vieles muss schließen, Einzelhandel wird verschont
In der Nacht zum Mittwoch sind die Bundes-Pläne für den zweiten Lockdown bekannt geworden: Er soll vom 04. bis 30. November 2020 gelten. Die Ministerpräsidenten müssen noch zustimmen. Schließen müssten demnach: Theater, Oper, Konzerthäuser, Sportanlagen, Fitnesstudios, Körperpflege, Schwimmbäder, Freizeitparks, Messen. Touristische Übernachtungen werden verboten. Gastronomie darf nur noch Abholservice anbieten. Einzelhandel bleibt unter Auflagen verschont. Friseure und Physiotherapie bleiben erlaubt. Schulen und Kitas bleiben offen - und werden besser geschützt. Nur noch Mitglieder zweier Haushalte dürfen sich treffen. [Weiterlesen]
Dienstag, 27. Oktober 2020
18:51 "In 28 Tagen sind alle Intensivbetten belegt!" - Kassenärztliche Vereinigung warnt vor Kollaps
Die Kassenärztliche Vereinigung warnt vor einem Kollaps des deutschen Gesundheitssystems: Eine Modellrechnung habe ergeben, dass in 28 Tagen alle Intensivbetten in Deutschland belegt sind. In Tübingen sind heute bereits 90 % aller Intensivbetten belegt. In Reutlingen sind 72 % belegt. Im Zollernalbkreis sind 79% belegt. Derzeit werden in der Region 4 Covid19-Patienten beatmet. Insgesamt verfügt die Region Neckar-Alb noch über 34 freie Intensivbetten. [Weiterlesen]

09:28 IHK Stuttgart warnt vor Lockdown - "Verheerende Folgen"
Die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart Marjoke Breuning warnt vor weiteren schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen für viele der rund 160.000 IHK-Mitgliedsbetriebe in der Region Stuttgart, sollte sich ein neuer Lockdown wie im Frühjahr dieses Jahres nicht vermeiden lassen. [Weiterlesen]

08:40 SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert "Teil-Shutdown"
Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach einen bundesweiten Teil-Shutdown "für eine begrenzte Zeit". Mit offenen Schulen, aber geschlossenen Lokalen. Die Menschen seien zu sorglos. [Weiterlesen]

08:19 Weniger Verkehrsunfälle in der Corona-Krise
Lockdown, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen haben die Mobilität verändert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind deutlich weniger Unfälle passiert. [Weiterlesen]
Montag, 26. Oktober 2020
14:39 Beschäftigte eines Ulmer Schlachthofs in Quarantäne
In Münsingen befinden sich derzeit Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Ulmer Schlachthofs in Quarantäne. [Weiterlesen]
Sonntag, 25. Oktober 2020
10:54 Maskenpflicht im Schulunterricht bleibt
Der Verwaltungsgerichtshof hat einen Eilantrag, gegen die Pflicht im Schulunterricht eine Maske zu tragen, abgelehnt. [Weiterlesen]

10:46 Bundeswehr unterstützt Gesundheitsamt Tübingen
Das Gesundheitsamt Tübingen bekommt in der kommenden Woche Unterstützung von der Bundeswehr. Die Soldaten sollen bei der Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten helfen. [Weiterlesen]
Samstag, 24. Oktober 2020
21:50 "Für Pflegekräfte eine Zumutung" - DIVI kritisiert Youtube-Kampagne des Bundesfamilienministeriums
"Deutschlands Intensivpfleger sind bestürzt über die neue Youtube-Kampagne des Bundesfamilienministeriums" - schreibt die Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in einer Presse-Info. Der Grund: Die fünfteilige Webserie „Ehrenpflegas" soll die Pflegeausbildung attraktiv darstellen. Zukünftige Pfleger würden aber teilweise absurd dargestellt. „Tatsächlich repräsentieren diese Videos weder den Arbeitsalltag eines Pflegenden, noch die Professionalität oder die Werte, für die die professionelle Pflege steht. Für ausgebildete und professionell arbeitende Pflegekräfte ist diese Miniserie eine Zumutung", so die DIVI. [Weiterlesen]

10:55 Medizinstudenten sollen sich melden: Aufruf zur Hilfe in Gesundheitsämtern
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat Studierende der Medizin und verwandter Fächer dazu aufgerufen, die Gesundheitsämter beim Kampf gegen die Corona-Pandemie zu unterstützen. [Weiterlesen]

10:54 CureVac Chef rechnet weiterhin 2021 mit Corona-Impfstoff
Der Chef des Pharmaunternehmens CureVac aus Tübingen, Franz-Werner Haas, rechnet weiterhin im ersten Halbjahr 2021 mit einem Corona-Impfstoff seiner Firma. [Weiterlesen]
Donnerstag, 22. Oktober 2020
05:54 Kassenärzte-Chef erwartet Corona-Einschränkungen bis weit ins nächste Jahr
Der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, geht davon aus, dass Corona noch lange den Alltag in Deutschland bestimmen wird und "Teil der Lebensrealität" wird. [Weiterlesen]

05:49 Schnelltest-Strategie für Pflegeheime als "Mogelpackung" kritisiert
Patientenschützer haben die angekündigten Schnelltests für Pflege- und Altenheime als völlig unzureichend kritisiert. Die Test-Kontingente seien viel zu niedrig. [Weiterlesen]

05:45 Einheitliche Corona-Regeln für Pflegeheime geplant - ohne Isolation
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung will für einheitliche Corona-Regeln in Deutschlands Pflegeheimen sorgen. Eine Isolation der Bewohner soll es nicht nochmal geben. [Weiterlesen]
Mittwoch, 21. Oktober 2020
17:53 Jens Spahn hat Corona - Bundesgesundheitsminister in Quarantäne
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Corona. Das wurde am heutigen Nachmittag bekannt. Wenige Stunden nach den Auftreten von Symptomen lag demnach ein positives Testergebnis vor. [Weiterlesen]
Dienstag, 20. Oktober 2020
16:14 Kretschmann und Lucha zu weiteren Strategien in der Corona-Pandemie
Seit Montag ist für das ganze Land Pandemiestufe 3 und damit die höchste beschlossene Stufe ausgerufen worden. Doch was kommt eigentlich danach? Ministerpräsident Kretschmann und Gesundheitsminister Lucha sprachen heute bei der Regierungspressekonferenz in Stuttgart über mögliche weitere Maßnahmen, aber auch über Themen wie Vor- und Nachteile des Föderalismus in Deutschland in Pandemie-Zeiten. [Weiterlesen]

Nächste 20 Einträge anzeigen >>



Seitenanzeige: