Hilfsgüter für Madagascar | Bildquelle: International Humanitarian City

Nach Zyklon:

100 Tonnen Hilfsgüter nach Madagaskar verschickt - Wirbelsturm macht Zehntausende obdachlos

Stand: 13.03.17 09:51 Uhr

Rund 100 Tonnen an Hilfsgütern und überlebenswichtigen Gegenständen, organisiert von der International Humanitarian City (IHC) Dubai, sind vom internationalen Flughafen Dubai aus nach Madagaskar als Nothilfe für die von Zyklon Enawo betroffenen Menschen verschickt worden. Im Inselstaat hat der stärkste Sturm der letzten 13 Jahre Überflutungen in Dörfern und Städten verursacht, Häuser, Schulen, Krankenhäuser und kritische Infrastruktur zerstört und bis dato über 65.000 Menschen obdachlos gemacht. Die Auswirkungen des Zyklons betreffen in Madagaskar voraussichtlich 760.000 Menschen in neun Regionen.

Die Kosten der Luftbrücke belaufen sich auf geschätzte 250.000 USD (918.250 Dhs), maßgeblich unterstützt von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der VAE und Herrscher von Dubai. Die International Humanitarian City führt damit erstmalig eine direkte Hilfsaktion für eine Naturkatastrophe auf dem afrikanischen Kontinent durch. Die IHC hat in Afrika bislang Hilfe für Kriegsopfer und Flüchtlingshilfe geleistet, wobei es zumeist um lang anhaltende Notlagen, aber nicht um die Bewältigung von Naturkatastrophen ging.

Die Hilfsgüterlieferung der IHC-Mitglieder mit einem Gesamtwert von 292.799 USD (1.074.708 AED) wird Atananarivo, soll Hauptstadt von Madagaskar erreichen. Die Lieferung umfasst Medikamente und medizinische Versorgungsgegenstände für 50.000 Menschen, die für einen Zeitraum von 3 Monaten reichen und von der Weltgesundheitsorganisation zur Verfügung gestellt worden sind; 300.000 vom Welternährungsprogramm zur Verfügung gestellte Pakete mit einer 5-Tages-Ration an verzehrfertiger energiereicher Trockennahrung für 60.000 Menschen; Behelfsunterkünfte für ca. 20.000 Menschen, die von UNICEF zur Verfügung gestellt wurden, sowie von ADRA, einer internationalen nichtstaatlichen Hilfsorganisation mit Feldeinsätzen in Madagaskar, zur Verfügung gestellte Planen und ES-Kits für Notunterkünfte. Ebenfalls beteiligt sind die Logistikzentren des UNHRD, die mit der Verlagerung von Logistikausrüstung und Assets zum Aufbau eines mobilen Logistikdrehkreuzes beitragen, um die Verteilung der Güter in allen, insbesondere auch den abgelegenen Gegenden zu unterstützen,

Der tropische Wirbelsturm Enawo traf den Nordosten Madagaskars am Morgen des 7. März mit Windgeschwindigkeiten von 200 bis 300 Kilometern pro Stunden. Der Zyklon verlor im Laufe des 8. März an Intensität und schwächte sich zu einem tropischen Wirbelsturm mittlerer Stärke mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 80 km/h und Spitzengeschwindigkeiten von bis 112 km/h ab. Viele Menschen, deren Häuser überschwemmt oder zerstört wurden, konnten sich bei Verwandten in weniger betroffenen Gebieten in Sicherheit bringen, während Tausende von Binnenflüchtlingen in noch Schulen, Kirchen und Sportstätten Schutz suchen. Sturmböen, Überschwemmungen und Erdrutsche haben bisher 183 Verletzte und 50 Todesopfer gefordert, 20 Menschen werden vermisst. Das Ausmaß der Schäden ist bislang aufgrund unzureichender Kommunikationswege und der Schwierigkeit, die betroffenen Gebiete zu erreichen, nicht bekannt.

Die Hilfsgüter sind für 15 Bezirke bestimmt und sollen den Bedarf hinsichtlich Ernährungssicherheit, Bildung, Gesundheit, Nahrung, Schutz, Wasser, Hygiene und Schutzbedarf decken, allerdings müssen noch weitere Hilfsgüter über den Luft- oder Seeweg in die schwer zugänglichen Bereiche im Nordosten gelangen. Zusätzliche Lieferungen in die Regionen Sava und Analanjirofo sind am 10. März angelaufen. Die humanitären Gruppen treffen täglich zusammen, eine gemeinsame Einsatzzentrale wurde im Hauptquartier des National Office for Disaster Risk and Management in Antananarivo eingerichtet.

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