„Wenn die Menschheit schon lange nicht mehr existiert, so wird es weiterhin Insekten geben", zeigt sich der Biologe und renommierte Forscher Jürgen Tautz überzeugt. Zusammen mit Werner Gnatzy hat er mit dem vorliegenden bildstarken Springer-Sachbuch über Insekten ein Werk geschaffen, das ihr über die Jahrzehnte hinweg erworbenes Wissen verständlich zusammenstellt.
Alle Inhalte richten sich nicht nur an Fachleute, sondern aufgrund ihres verständlichen und humorvollen Schreibstils, auch an am Thema interessierte Laien.
Für lesende Insektenliebhaber*innen hält das Buch viel Detailwissen über unterschiedliche Insektenarten parat. Einzigartige Bilder, die teils unter höchstem technischem Aufwand durch Werner Gnatzy fotografiert wurden, geben dieser Publikation ihren einmaligen Charakter.
Jahrzehntelang als Forscher aktiv, gewähren die Experten Einblicke in die 'goldene Zeit' der Insektenkunde. So nennen die beiden die Ära, in der Lehrstühle neu besetzt und Institute gegründet wurden, mit Schwerpunkt der Beschäftigung rund um die Erforschung und Lehre von Insekten. Zum aktuellen Sachbuch ist es beiden wichtig zu betonen, dass sie es aber keinesfalls als Abgesang betrachten. Die beiden Forscher verstehen, dass heute andere Schwerpunkte der Biologie in den öffentlichen Fokus gerückt sind; so verweisen sie auf die Molekularbiologie und ihre Errungenschaften. Dieses aktuelle Insekten-Sachbuch betrachten die Autoren vielmehr als Chance, ihre Faszination an den Insekten mit anderen zu teilen und klar zu machen, dass nicht die Körpergröße eines Lebenswesen entscheidend ist. Die Bedeutung liegt so viel tiefer im Zusammenspiel vieler Lebewesen. Das Aussterben der Insekten, so unscheinbar viele auch sein mögen, hätte größte Auswirkungen auf unser aller Leben. Deswegen erheben die beiden Forscher auch mahnend den Zeigefinger und drängen, den drohenden Niedergang der Natur abzuwenden und für die Aufrechterhaltung der Biodiversität zu handeln.
Werner Gnatzy ist Professor i. R. am Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Dort forschte und lehrte er bis 2006. Seitdem hielt er bis heute Vorlesungen im Rahmen der Universität des 3. Lebensalters (U3L). Forschungsschwerpunkte seiner Arbeiten waren Untersuchungen zur Feinstruktur von Arthropoden-Geweben, die Funktionelle Morphologie von Sinnesorganen verschiedener Insekten, Krebsen und Spinnentieren, sowie die Analyse der Neurobiologie des Räuber-Beute-Systems „Grabwespe gegen Grille".
Jürgen Tautz ist einer der führenden Bienenforscher Deutschlands, Professor i. R. am Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Autor wissenschaftlicher Publikationen über Fische, Frösche, Krebse und Insekten, sowie zahlreicher Sachbücher, u.a. des Bestsellers „Phänomen Honigbiene", sowie vielfach ausgezeichnet für vorbildliche Vermittlung von Wissen in eine breite Öffentlichkeit.