Die 28-jährige Kampusch sieht sich als eine Art Projektionsfläche und wünscht sich mehr Respekt: "Ich würde gerne in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden als Person, die die Dinge ernst nimmt. Die aus einer Situation kommt, die in schwerverbrechen darstellt und als eine Person, die mit Respekt behandelt werden sollte."
Von 1998 bis 2006 hielt der Entführer das Mädchen Natascha Kampusch in einem Kellerverlies gefangen, bis ihr die Flucht gelang. Noch heute besucht sie das Haus gelegentlich, um nach dem Rechten zu sehen, Handwerkern zu öffnen. Laut Bild-Zeitung wurde es ihr aus der Erbmasse Priklopils zugesprochen. "Viele hier grüßen mich nicht einmal. Aber damit kann ich inzwischen umgehen", beschreibt sie der Zeitung das Verhältnis zu den Nachbarn.
Heute wohnt Kampusch allein in Wien, scheut den großen Auftritt, äußert sich feinsinnig und zurückhaltend. "Ich möchte ein erfülltes Leben gelebt haben", so Kampusch im BR-Interview, auch einige Bücher wolle sie noch schreiben. "10 Jahre Freiheit" ist ihr zweites Buch.
Sie erzählt darin von ihren Erfahrungen, Träumen und Albträumen, und auch darüber, wie sie sich sozial engagiert, unter anderem in Sri Lanka und für traumatisierte Jugendliche.