Der Junge im gestreiften Pyjama

Der neunjährige Bruno weiß nichts von der Endlösung oder dem Holocaust. Er ist unberührt von den entsetzlichen Grausamkeiten, die sein Land dem europäischen Volk zufügt. Er weiß nur, dass man ihn von seinem gemütlichen Zuhause in Berlin in ein Haus verpflanzt hat, das in einer öden Gegend liegt, in der er nichts unternehmen kann und keiner mit ihm spielt. Bis er Schmuel kennenlernt, einen Jungen, der ein seltsam ähnliches Dasein auf der anderen Seite des angrenzenden Drahtzauns fristet und der, wie alle Menschen dort, einen gestreiften Pyjama trägt. Durch die Freundschaft mit Schmuel werden Bruno, dem unschuldigen Jungen, mit der Zeit die Augen geöffnet. Und während er erforscht, wovon er unwissentlich ein Teil ist, gerät er unvermeidlich in die Fänge des schrecklichen Geschehens.

Der Junge im gestreiften Pyjama
Bewertung: 2 von 3 Daumen

Obwohl der Hauptcharakter des Buches ein kleiner Junge ist, ist das Buch nicht für Kinder geeignet. Das vom Hersteller empfohlene Alter beträgt 12 bis 15 Jahre. Die Geschichte lebt von der Kluft, die zwischen Brunos Gedanken dem Wissen des Lesers um die eigentlichen Geschehnisse entsteht. Boyne lässt bewusst Leerstellen, die der Leser interpretieren und so aktik am Sinnbildungsprozess teilnehmen kann.

Boyne stellt die geschichtliche Situation bewusst nicht zu 100 Prozent korrekt dar. Der Leser muss über die wahren Ereignisse Bescheid wissen, um das Buch zu verstehen. Dennoch vermittelt die Geschichte kein falches Bild. Boyne verharmlost nicht, sondern greift die schrecklichen Erlebnisse in den Lagern, wie Hunger, Misshandlung und Mord auf. Das alles natürlich aus der Sicht eines naiven, unwissenden Kindes. Damit kritisiert der Autor auch das Verhalten vieler Erwachsenen, die ihren Kindern die Welt nicht erklären.

Zum Buch gibt es einen gleichnamigen Film, erschienen im Oktober 2011.

Der Junge im gestreiften Pyjama
John Boyne
Fischer KJB

Deutsch
01.03.2009
3596806836
978-3596806836
€ 7,95

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