Ingrid Noll versucht stets mit einem sarkastischen Unterton, das Handeln der Protagonistin zu erklären, und führt dabei vor Augen, wie leicht es ist, seine moralischen Grundeinstellungen über Bord zu werfen, wenn das Vermögen so greifbar nah gerückt ist. Die Geschichte ist aus Karlas Sicht geschrieben, was dem Leser auch Einblicke in ihr Denken ermöglicht. Dabei skizziert Noll das Dilemma von Karla mit leichter Feder, bleibt unterhaltsam und wird nicht tiefgründig moralisierend. „Hab und Gier" ist bitterböse, wie man es von Ingrid Noll gewohnt ist. Dabei erzählt das Werk aber auch eine Geschichte, wie das Leben sie schreiben könnte.