Disneyland | Bildquelle: pixelio.de - Fabio Sommaruga Foto: pixelio.de - Fabio Sommaruga

Frankreich:

EU-Kommission prüft Beschwerden gegen Disneyland Paris wegen Preisgestaltung

Stand: 30.07.15 07:47 Uhr

Zahlen Nicht-Franzosen im Disneyland Paris mehr als Einheimische? Die EU-Kommission und die Europäischen Verbraucherzentren haben Beschwerden erhalten, wonach der Vergnügungspark Verbraucher möglicherweise aufgrund des Wohnsitzes diskriminiert.

Die für Binnenmarkt zuständige Kommissionssprecherin Lucia Caudet bestätigte eine entsprechende Prüfung der Beschwerden: "Ich kann bestätigen, dass wir derzeit eine Reihe von Beschwerden überprüfen, einschließlich mehrere gegen Disneyland Paris. Zu oft werden Verbraucher, die in einem anderen Mitgliedstaat Dienstleistungen oder Produkte kaufen wollen, daran gehindert, den besten Preis zu bekommen. Die Europäische Kommission und die Europäischen Verbraucherzentren erhalten häufig Verbraucherbeschwerden, die ungerechtfertigte Unterschiede in der Behandlung aufgrund von Nationalität oder Wohnsitz beinhalten. Das ist eine Praxis, die gemäß Artikel 20 der Dienstleistungsrichtlinie nicht erlaubt ist."

Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen verkaufen, können Informationen über den Wohnsitz von Verbrauchern direkt oder indirekt erhalten, entweder, indem sie Verbraucher explizit nach dieser Information fragen, oder dadurch, dass sie die Informationen über IP-Adressen oder Kreditkartenadressen herleiten.

Diskriminierung kann auf unterschiedliche Weise stattfinden. Manchmal werden Verbraucher automatisch zu einer länderspezifischen Website umgeleitet, oft mit weniger attraktiven Preisen und Angeboten. Manchmal wird schlicht der Versand in das Wohnsitzland des Verbrauchers verweigert.

Die Berechnung unterschiedlicher Preise auf verschiedenen Märkten ist nicht rechtswidrig, aber Verbraucher brauchen Transparenz und sollten nicht davon abgehalten werden, Zugang zu Angeboten in anderen Märkten zu erhalten. Das ist die Essenz des Artikels 20 der Dienstleistungsrichtlinie und des Gemeinsamen Binnenmarkts.

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