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Deutschland / Freiburg:

Über 1 Milliarde Aufnahmen von Kulturgütern im Barbarastollen - Kulturelles Gedächtnis: Sicherheitsverfilmung für Katastrophenfall

Stand: 19.07.15 15:16 Uhr

(PROM; hib/STO) Insgesamt über 1,2 Milliarden Aufnahmen von Kultugütern wurden seit dem Jahr 1961 auf Mikrofilm gemacht und zur Sicherung für einen Katastrophenfall im Barbara-Stollen eingelagert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervor. Im Stollen ist noch Platz für weitere fast 800 Millionen Aufnahmen. Der Barbarastollen in Oberried bei Freiburg diene als kulturelles Gedächtnis der Nation". Mit der Einlagerung solle der "völligen Vernichtung von Kulturgütern im Katastrophenfall" entgegen gewirkt werden.

Um "Sicherungsverfilmung und Digitalisierung von Kulturgut im Barbarastollen" geht es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke . Wie die Fraktion darin schrieb, dient "der Zentrale Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland, der Barbarastollen in Oberried bei Freiburg, (...) als kulturelles Gedächtnis der Nation". Um der "völligen Vernichtung von Kulturgütern im Katastrophenfall entgegenzuwirken", würden diese im Barbarastollen durch Sicherungsverfilmungen gesichert.

Laut Bundesregierung werden im Barbarastollen derzeit ausschließlich Mikrofilm-Kopien wichtiger Dokumente aus den deutschen Archiven gelagert. Zurzeit lagerten im Barbarastollen 1.540 Edelstahlbehälter mit denjenigen Sicherungsfilmen, die ab dem Jahr 1961 produziert worden sind, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort weiter. Die verbleibende Kapazität des Stollens reiche mindestens noch zur Einlagerung von 1.000 weiteren Behälter aus. In jedem Edelstahlbehälter befinden sich der Antwort zufolge rund 21.000 Meter Film. Pro Meter Film seien 36 bis 40 Aufnahmen gespeichert.

Die Prometheus.tv - Redaktion hat diese Zahlen einmal umgerechnet. Demnach dürften die bisher in 1.540 Behältern bereits eingelagerten Filme hochgerechnet über 1,2 Milliarden Aufnahmen enthalten. . Platz ist demnach noch für für weitere 1.000 Behälter, in denen hochgerechnet weitere fast 800 Millionen Aufnahmen eingelagert werden könnten. In den 54 Jahren, seit denen das Verfilmungsprojekt bereits läuft, sind durchschnittlich 22,7 Millionen Aufnahmen pro Jahr gemacht und eingelagert worden. Für die Verfilmung eines Dokumentes sind ggf. mehrere Aufnahmen nötig.

Verfilmungsstellen sind laut Bundesregierung in zwölf Ländern, im Bundesarchiv sowie bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingerichtet. Betrieben würden sie aus den Mitteln der Bundessicherungsverfilmung. Die Länder ohne eigene Verfilmungsstellen gäben ihre Archivalien zur Verfilmung an benachbarte Länder ab. Derzeit kostet die Sicherungsverfilmung pro Jahr zirka 3,5 Millionen Euro, wie die Bundesregierung ferner erläutert. Die Kosten werden den Angaben zufolge vom Bund getragen.

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