Umsonstladen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Tauschen, abgeben, mitnehmen - der Lebensmittel-Umsonstladen rettet Essen vor der Mülltonne

Stand: 05.02.21 14:55 Uhr

Jährlich 81 Kilogramm Lebensmittel landen Statistiken zu Folge nicht im Bauch sondern im Mülleimer eines Bundesbürgers. Das kann so nicht weiter gehen, dachten sich zwei Tübinger Philosophie-Studentinnen und gründeten deshalb einen Umsonstladen für Lebensmittel. Seit dem 1. Juli können im Clubraum "Orange" des Tübinger Erasmushauses Lebensmittel getauscht, abgegeben und mitgenommen werden. Und das alles komplett kostenlos.


Nudeln, Tee, Schokolade und vieles mehr – alle diese Lebensmittel haben es geschafft. Sie sind dem Mülleimer entgangen und stehen jetzt für jedermann abholbereit im Tübinger Umsonstladen "Sonnenblume". Zwei Philosphiestudentinnen haben ihn auf die Beine gestellt. Für sie ist es ein erster Schritt, den nachhaltigen und bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu fördern. Das Konzept sei, erklärt Jacqueline Arnold, dass jeder der zu viele Lebensmittel zu Hause habe, sie einfach in den Laden bringen könne. Mitnehmen müsse niemand etwas. Außerdem dürfe auch jeder etwas mitnehmen ohne dafür etwas in den Laden zu bringen. Der Laden bilde eine Tauschplattform, ergänzt ihre Mitstreiterin. Aber er sei gleichzeitig auch ein Kommunikationsort. Denn viele Besucher kämen auch in den Laden um sich über Themen wie Lebensmittelverschwendung oder Wertschätzung von Lebensmitteln zu unterhalten.

Den Raum für den Umsonstladen hat die Katholische Hochschulgemeinde Tübingen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Alles was sonst so anfällt, zahlen die Studentinnen aus ihrer eigenen Tasche. Lebensmittel tauschen, bringen oder abholen darf hier jeder der möchte. Eine Einschränkung gibt es nicht. Nur bei bestimmten Lebensmitteln, wie beispielsweise Fleisch- und Wurstwaren aber auch Fisch und Speisen mit rohen Eiern. "Da sind wir sehr vorsichtig. Nur in Ausnahmefällen. Also wenn es abgepackt [...] und noch haltbar ist. Dann besteht die Möglichkeit. Aber sonst: solche Waren besser nicht. Ansonsten sollten die Packungen geschlossen sein und das Verbrauchsdatum darf zum Beispiel nicht überschritten sein, im Unterschied zum Mindesthaltbarkeitsdatum", erklärt Jacqueline Arnold.

Bisher werde der Umsonstladen gut angenommen. Für die Zukunft wünschen sich die beiden Gründerinnen, dass der Laden vielleicht einmal als gemeinnütziger Verein weitergeführt werden kann. Aktuell seien beide auf der Suche nach Menschen die sich für das Projekt begeistern könnten, und daran interessiert seien mitzuhelfen. Von der Anzahl derer die sich künftig am Umsonstladen beteiligten werde dann abhängen ob sich die Vision eines Vereins verwirklichen lasse.

Der Umsonstladen hat montags von 16 bis 18 Uhr, mittwochs von 16 bis 18.30 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr geöffnet.

Kontakt: umsonstladen.sonnenblume@gmx.de

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