Rettungswagen | Bildquelle: pixelio.de - Thomas Blenkers Foto: pixelio.de - Thomas Blenkers

Bremen/Mannheim:

Junge Herzinfarkt-Patienten sind männlich, rauchen und haben höheres Risiko

Stand: 11.04.15 16:45 Uhr

Wer relativ jung - unter 45 - einen Herzinfarkt bekommt ist meist männlich und aktiver Raucher. Das ergab die Auswertung der Daten von 5.632 Patienten, die seit 2006 im Bremer Herzzentrum wegen eines schweren Herzinfarkts behandelt wurden. Viele der Patienten wiesen als Risikofaktoren auch eine familiäre Veranlagung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf oder Fettleibigkeit (Adipositas). Die Studie wurde jetzt auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim vorgestellt.

Jeder 15. Patient mit einem schweren Herzinfarkt ist jünger als 45 Jahre, 80 Prozent der jungen Infarktpatienten sind Männer, 85 Prozent waren zum Infarktzeitpunkt aktive Raucher. Der dominierende Risikofaktor war der aktive Tabakkonsum, gefolgt von einer positiven Familienanamnese für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und Adipositas.

Diese Auswertung von 5.632 Daten des Bremer STEMI-Registers, in dem seit 2006 alle im Bremer Herzzentrum behandelten Patienten mit STEMI dokumentiert werden, präsentierte Luis Alberto Mata-Marin vom Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung auf der 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim.

Im Vergleich zur Normalbevölkerung ist das Sterblichkeitsrisiko durch den Infarkt für junge Patienten überproportional hoch, so Mata-Marin: „Die Einjahres-Sterblichkeit war für junge Infarktpatienten 47-fach gegenüber der Vergleichsbevölkerung erhöht, während für ältere Patienten ein Infarktereignis die Sterberate im Durchschnitt nur um das 11-fache erhöhte."

Der Anteil der jungen Patienten ist trotz eines signifikanten Anstiegs des Durchschnittsalters der Patienten über die Jahre von 2006 bis 2013 mit 7 Prozent konstant geblieben. Im alterspezifischen Vergleich der maximalen Infarktausdehnung zeigte sich allerdings eine Häufung von besonders schweren Infarktereignissen bei jungen Patienten.

Bei jungen Menschen "fällt als potentiell vermeidbarer Risikofaktor extrem häufig ein ausgeprägter Nikotin-konsum auf", so Mata-Marin vom Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung. Die jüngeren Herzinfarkt-Patienten sind auch überdurchschnittlich häufig adipös und haben eine familiäre Vorgeschichte von Herzerkrankungen.

Quelle: P1369 - Akute ST-Strecken-Hebungsinfarkte bei jungen Patienten: Assoziation zu Risikofak-toren, Auswirkungen auf Infarktschwere und Trends zwischen 2006 und 2013 - Daten aus einem STEMI-Register; L. A. Mata Marin, J. Schmucker, H. Wienbergen, S. Bünger, A. Fach, E. Fiehn, R. Hambrecht

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