Streik ver.di | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

ver.di ruft zum landesweiten Warnstreik auf

Stand: 26.03.14 16:10 Uhr

Notbesetzung bei den Stadtwerken und der FairEnergie. Notbesetzung auch in den Kliniken. Geschlossene Landratsämter und Kindergärten. Geschlossene Stadtbüchereien. Viele Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben heute in Reutlingen und Tübingen ihre Arbeit nieder gelegt und sind zum landesweiten Warnstreik nach Stuttgart gefahren. Aus diesem Grund blieben heute auch viele Mülltonnen ungeleert.

100 Euro mehr und eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent – das fordern die Angestellten im öffentlichen Dienst. Maßlose Forderungen seien das, so lassen einige Politiker verlauten. Denen rufe Martin Gross, ver.di-Geschäftsführer der Region Fils-Neckar-Alb, einfach kurz und knapp zu: Wenn sie den Beschäftigten das gleiche genehmigen würden, was sie sich selbst genehmigt hätten, dann seien die Angestellten im öffentlichen Dienst schon zufrieden. Von einem zufriedenstellenden Ergebnis sind die Streikenden aber noch weit entfernt. Tatsächlich hätten sich die Arbeitgeber bisher wenig kooperativ gezeigt. Zu den Verhandlungen zu kommen und das erste Mal kein Angebot mitzubringen und beim zweiten Mal kein deutliches Angebot zu machen, das empäinden viele Beschäftigten, auch Gross, als Affront. Und deshalb würden sie – es habe ja erste vernünftige Gespräche bei den Verhandlungen gegeben – das nächste Mal einen deutlichen Rucker und ein Angebot erwarten, das auch annehmbar sei. Anderfalls würden die Angestellten weiter streiken. Schon heute hätten sich laut Gross mehr als 8000 Leute auf dem Marktplatz versammelt, darunter mehr als 1500 Streikende aus der Region Fils-Neckar-Alb – obwohl einige Arbeitgeber versucht hätten, die Arbeitnehmer durch Einschüchterung daran zu hindern. Laut Gross sei Streikrecht ein Grundrecht. Das ließen sich die Beschäftigten auch nicht nehmen. Und die hätten ja heute auch die richtige Antwort gegeben. Sie hätten sazusagen aus der Einschüchterung, aus der Angst Mut gemacht und Entschlossenheit und stünden heute auf dem Stuttgarter Marktplatz. Und das mache Gross frohgemut. Der Arbeitgeber solle das Zeichen erkennen: Die Angestellten im öffentlichen Dienst bräuchten ein vernünftiges Angebot nächste Woche. Die nächsten Verhandlungen sind für kommenden Montag und Dienstag angesetzt. Und die Verantwortlichen bei ver.di hoffen, dass sie dann endlich ein Angebot bekommen, das der Arbeit im öffentlichen Dienst angemessen ist.
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