Krawalle bei EZB-Eröffnung | Bildquelle: Youtube/N24

Frankfurt am Main:

Krawall-Bilanz bei EZB-Festakt: 90 Polizisten verletzt, Steine auf Feuerwehr, Autos in Brand

Stand: 18.03.15 21:30 Uhr

90 teils schwer verletzte Polizisten, brennende Autos, Steine auf Feuerwehrleute: Die Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main ist von massiven Krawallen begleitet worden. Tausende Blockupy-Demonstranten protestierten gegen Kapitalismus und Globalisierung - viele davon nicht wie angekündigt friedlich. Am Abend hat die Polizei Bilanz gezogen.

Schon am frühen Morgen ab kurz vor sechs Uhr errichteten vermummte Personen Barrikaden und setzten Fahrzeuge in Brand. Später wurden zunächst 80 Beamte durch eine ätzende Flüssigkeit verletzt und es kam zu einem massiven Angriff auf das Gebäude des ersten Polizeireviers, in dessen Zuge mehrere Streifenwagen in Brand gesetzt wurden und die Fassade durch Steinwürfe stark beschädigt wurde.

Neben Angriffen auf Polizeibeamte kam es zu umfangreichen Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen und Wohnhäusern unbeteiligter Bürger. So wurden zum Beispiel mehrere Dutzend geparkte Fahrzeuge teils stark beschädigt, die Scheiben einer Straßenbahn wurden zertrümmert und eine Tankstelle angegriffen.

Über den kompletten Vormittag kam es in der Innenstadt zu weiteren Blockaden, die teilweise in Flammen gesetzt wurden, außerdem wurden Polizeibeamte und Läden angegriffen. Darüber hinaus wurden auch Einsatzkräfte der Frankfurter Feuerwehr mit Steinen und Reizgas angegriffen und an der Brandbekämpfung gehindert. In diesem Zusammenhang hat die Frankfurter Polizei rund 400 Personen, hauptsächlich aus Italien, vorläufig in Gewahrsam genommen und Verfahren eingeleitet. Bislang wurden weitere 19 Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Insgesamt sind laut Polizei über 90 Polizeibeamte zum Teil schwer verletzt worden. So wurde unter anderem ein Beamter durch Glasscherben an den Augen verletzt, ein Beamter wurde durch einen Steinwurf am Kopf verletzt, ein weiterer Beamter erlitt einen Bruch des Sprunggelenks ebenfalls nach einem Steinwurf.

Hessens Innenminister Peter Beuth verurteilte die Ausschreitungen: "Gewalttätige Angriffe auf Einsatzkräfte und unbeteiligte Bürger, brennende Fahrzeuge, Barrikaden und eingeschlagene Scheiben können nicht im Einklang mit der Ausübung des Versammlungsrechts und der Meinungsfreiheit stehen."

Ein Blockupy-Protestzug am Nachmittag verlief hingegen offenbar weitgehend friedlich. 17.000 Menschen sollen dabei gewesen sein.

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