Wolf | Bildquelle: pixabay.com

Stuttgart:

Wölfe im Ländle? NABU-Chef setzt auf bestmögliche Vorbereitung

Stand: 10.03.15 12:05 Uhr

Seit 15 Jahren sind Wölfe in Deutschland wieder heimisch, aber nach Baden-Württemberg sind sie noch nicht zurückgekehrt. Trotzdem müsse man sich darauf vorbereiten, so NABU-Landesvorsitzender Andre Baumann.

Der NABU im Ländle sei dazu in verschiedenen Bereichen aktiv. Dank der Erfahrung aus anderen Bundesländernhabe man sich intensiv bei der Entwicklung des ‚Handlungsleitfadens Wolf' einbringen können, berichtet Baumann. Eine große Sorge des NABU Baden-Württemberg gelte der Schäferei. Es brauche eine starke und zukunftsfähige Schäferei in Baden-Württemberg. Denn nur mit Schäferinnen und Schäfern könnten die vielen tausend Hektar Wacholderheiden und Magerrasen des Landes erhalten werden. Der NABU arbeitet darum eng mit dem Landesschafzuchtverband zusammen, um mögliche Risiken für Schäferinnen und Schäfer zu identifizieren und zu minimieren. Dazu wird etwa im Südschwarzwald der Einsatz von Herdenschutzhunden getestet. Zwei Wolfs-Fachbeauftragte und rund ehrenamtliche 30 Wolfsbotschafterinnen und Wolfsbotschafter sind in Baden-Württemberg im Einsatz um die Öffentlichkeit zu informieren. Das seien wichtige Ansprechpersonen für die Menschen in ihrer Umgebung, die Fragen zum Wolf hätten, sagt Baumann. Die Menschen müssten schließlich erst wieder lernen, mit diesem Wildtier in unserer Nachbarschaft zu leben. Die Tiere seien jedoch in der Regel sehr vorsichtig und scheu und würden Menschen meiden.

Der NABU mahnt die Entwicklung eines Managementplans auf Landesebene an, der sich mit dem Auftauchen von Wolfsrudeln beschäftigt und nicht nur auf einzelne Wölfe gerichtet ist wie der vor gut einem Jahr verabschiedete Handlungsleitfaden. Und es gelte möglichst schnell möglichst umfassende Erfahrungen beim Herdenschutz in der Hüte- und Wanderschäferei zu sammeln, betont der NABU-Landeschef. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die Wölfe im Land wieder etablieren. Um böse Überraschungen zu vermeiden, müsse das Land vorbereitet sein und seine Schäferinnen und Schäfer unterstützen. Derzeit lägen im Wolfsgebiet Lausitz, dem Verbreitungsschwerpunkt des Wildtieres, die Verluste bei Nutztieren bei weit unter einem Prozent. Grund dafür seien geförderte Herdenschutzmaßnahmen, beispielsweise durch spezielle Zäune oder Herdenschutzhunde.

Baden-Württemberg übernimmt durch seine Lage eine wichtige Funktion im europäischen Wolfsschutz: Über Baden-Württemberg können sich die Wolfspopulationen des Alpenraums mit der osteuropäischen Wolfspopulation vernetzen und ihren Genpool wieder vereinen. Seit Jahrhunderten sind die beiden Teile der Population des Europäischen Wolfs voneinander getrennt.

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17.05.2016. Der Wolf ist zurück in Baden-Württemberg. Das teilte Landwirtschaftsminister Peter Hauk heute in Stuttgart mit: ""Ich freue mich darüber, dass der Wolf bei uns wieder heimisch wird." Die Verbände der Nutztierhalter seien durch das Ministerium informiert worden. In den vergangenen Tagen waren im Bereich der Baar Sichtungen eines "wolfsähnlichen Tieres" gemeldet worden. Nach der Auswertung des vorhandenen Bildmaterials konnten die Experten heute sicher bestätigen, dass es sich dabei um einen Wolf handelt. [Weiterlesen]
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