Hausarzt bei der Blutdruckmessung | Bildquelle: pixelio.de - Philipp Flury Foto: pixelio.de - Philipp Flury

Tübingen:

AOK stellt Gesundheitsreport 2013 vor

Stand: 18.03.14 17:30 Uhr

Mindestens jeder zweite in der Region Neckar-Alb war im vergangenen Jahr mindestens einmal krank geschrieben. Das geht aus dem AOK-Gesundheitsbericht hervor, den die Krankenkasse traditionell einmal im Jahr für das vergangene Jahr bekannt gibt. Erfasst werden dann die eingegangenen Krankmeldungen der AOK- Mitglieder in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb. Psychische Ausfälle sind demnach weiter auf dem Vormarsch – auf den vorderen Plätzen stehen aber altbekannte Krankheitsbilder.

Erkrankungen des Atmungsystems wie grippale Effekte, Brochitis oder Ähnliches sind auch weiterhin einsamer Spitzenreiter. Sie waren im vergangenen Jahr der Grund für mehr als Ein-Viertel aller Krankschreibungen in der Region.

Auf dem zweiten Platz folgt die Volkskrankheit "Rückenprobleme" – die ziehen zwar weniger Krankmeldungen nach sich, dafür werden die Patienten dann im Durchschnitt aber länger krank geschrieben. Richard Scherer von der AOK Neckar-Alb zieht eine Bilanz.

Sie hätten das historische Tief 2006 mit einem sehr niedrigen Krankenstand. Jetzt hätten sie einen leicht steigenden Krankenstand, den sie jetzt mit 4,4 Prozent im Landkreis Tübingen und 4,5 Prozent in der Region Neckar-Alb verzeichneten. Also alles in allem könne man sagen: der Krankenstand sei recht stabil.

Zwischen 13 und 14 Tagen konnte jeder in der Statistik erfasste Beschäftigte damit im vergangenen Jahr nicht bei der Arbeit erschienen. Ansteigend sind auch weiterhin die Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen, so Scherer weiter.

Die Anforderungen in der Arbeitswelt hätten sich insofern verändert, dass immer weniger körperliche Anforderungen auf der Tagesordnung stünden, sondern immer mehr psychische Anforderungen. Also Leistungsdruck oder Dinge in kürzerer Zeit zu erledigen. Oder mit weniger Personal eine bessere Qualität zu erbringen.

Geschlechtsspezifische Unterschiede seien laut Scherer bei der Auswertung des Krankenstands nicht festgestellt worden. Dafür allerdings beim Alter.

Dass Menschen mit zunehmenden Alter, die im Erwerbsleben stünden, auch höhere Krankenstände aufzuwiesen. Es sei so, dass ältere Menschen zwar seltener krank würden, aber wenn sie dann erkrankt seien, eher längerfristig erkrankt seien, was chronische Erkranungen zum Beispiel anbelangt oder auch Multi-Erkrankungen im Hintergrund beträfe.

Der Altersdurchschnitt in den Betrieben steigt an. Die Gründe dafür: der demographische Wandel und die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre. Deshalb rückt für die Arbeitnehmer immer stärker ein anderer wichtiger Aspekt in den Fokus, so Scherer.

Im Laufe der letzten Jahre hätte sich "Betriebliches Gesundheitsmanagement" stärker in Betrieben etabliert, die erkannt hätten, dass der Faktor "Gesundheit" ein maßgeblicher Produktionsfaktor mitunter sei. Dass Mitarbeiter, die zufrieden und gut und gesund arbeiten könnten, auch entsprechend eine bessere Leistung brächten.

Unabhängig davon, sind aber auch nach wie vor Arbeitnehmer, die schwerer, körperlicher Arbeit ausgesetzt sind, am häufigsten krank geschrieben. Die Region Neckar- Alb liegt mit ihrem Krankenstand von 4,4 Prozent allerdings, wie in den vergangen Jahren auch, unter dem Bundesdurchschnitt von 5 Prozent.

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