Die Aufgabe des CMP ist es, die sterblichen Überreste der im Zuge der Kämpfe und Vertreibungen von 1963/64 und 1974 vermissten Personen zu finden, diese – teilweise aus Massengräbern – zu exhumieren und durch DNA-Analysen zu identifizieren. Für die vielen Familien, die über so lange Zeit die schreckliche Ungewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen ertragen mussten, sei diese Arbeit von unschätzbarem Wert, sagte Steinmeier. Die Übergabe der sterblichen Überreste an die Hinterbliebenen und die abschließende Bestattung könnten dabei helfen, einen langjährigen und schmerzhaften Trauerprozess abzuschließen. Die finanzielle Unterstützung werde dazu dienen, weitere Schicksale zu klären.
Deutschland setze sich entschieden für eine einvernehmliche Lösung des Zypernkonflikts ein. Das CMP nimmt für die Aussöhnung beider Bevölkerungsteile der Insel eine vorbildliche Rolle ein und trage auch zur Konfliktbewältigung und Krisenprävention bei. Es sei – wie auch von den Vereinten Nationen immer wieder hervorgehoben – eine wirksame vertrauensbildende Maßnahme, die die Verhandlungen zur Lösung der Zypernfrage unterstütze.
Nach 2005 und 2008 stellen Deutschland dem CMP zum dritten Mal Geldmittel zur Verfügung. Damit unterstreiche die Bundesregierung, dass die Überwindung der Teilung Zyperns nach wie vor ein bedeutendes Anliegen deutscher Europapolitik isei und einen sichtbaren und nachhaltigen Beitrag zum politischen Dialog auf Zypern leiste.
Hintergrund
Das „Committee on Missing Persons in Cyprus" (CMP) wurde im April 1981 als bi-kommunale Organisation unter Ägide der Vereinten Nationen gegründet. Nach mehrjährigen archäologischen und anthropologischen Vorarbeiten hat die CMP im Juli 2006 mit Ausgrabungen und Exhumierungen auf der Insel begonnen.
Die Kapazitäten des CMP sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Während in den Jahren 2006 -2012 knapp 283 Personen identifiziert werden konnten, wurden 2013 und 2014 Überreste von 281 verschwundenen Personen identifiziert, darunter 213 Griechisch-Zyprer und 68 Türken-Zyprer. Bis heute konnten somit insgesamt 568 Personen identifiziert und die Überreste an Angehörige übergeben werden. Dies wurde unter anderem durch Anstellung zusätzlicher forensischer Anthropologen sowie durch eine eigene bi-kommunale DNA-Identifizierungseinheit ermöglicht. Gleichwohl bleiben noch über 1.000 vermisste Personen, die gefunden werden müssen.
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