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Köln:

Islamverband kritisiert Karnevalisten: Verzicht auf Motivwagen zu Paris-Anschlägen stärke Ressentiments

Stand: 15.02.15 10:58 Uhr

Im Vorfeld des Rosenmontags hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, Karikaturisten und Karnevalisten zu mehr Auseinandersetzung mit Extremismus aufgerufen, gerade nach den Anschlägen in Paris im Januar. Der Rückzug der Kölner Verantwortlichen, die einen Motivwagen zum Thema aus dem Rosenmontagszug genommen haben, habe ihn irritiert, sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Er könne "nicht nachvollziehen, auf wen da Rücksicht genommen wird". Als Muslim sei er besorgt, dass dies als "Einknicken vor den Muslimen" interpretiert werden könne. "Wir sind Teil dieser Gesellschaft, unser Sinn für Humor unterscheidet sich nicht gravierend von dem der nichtmuslimischen Deutschen." Mazyek stimmte der Formulierung von SPD-Chef Gabriel zu, Pegida gehöre zu Deutschland. Dies stimme "offenbar mehr, als uns lieb ist". Er äußerte sich auch zustimmend zu Gesprächen mit Pegida-Mitläufern: "Eine grundsätzliche Dialogverweigerung hätte die Rädelsführer, die kruden, islamophoben und rassistischen Weltbilder anhängen, noch weiter gestärkt in ihrem Populismus." Ein Gespräch mit den Führungsleuten lehne der Zentralratsvorsitzende aber strikt ab.
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