Neben dem Todestag Meiers jähren sich in diesem Jahr auch die Todestage weiterer Blutzeugen aus der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft aus dem Erzbistum München und Freising zum 70. Mal. Der wohl bekannteste unter ihnen, der Jesuit Alfred Delp, war am 2. Februar 1945 in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee gehenkt worden. Ihm waren Hoch- und Landesverrat und Wehrkraftzersetzung vorgeworfen worden. Zusammen mit Delp war auch Franz Sperr, der letzte bayerische Gesandte in Berlin und scharfer Gegner der NS-Ideologie, zum Strang verurteilt worden. Sperr war am 23. Januar 1945 hingerichtet worden.
Ebenfalls im Januar wurde eines der unbekanntesten Blutzeugen im Erzbistum, Josef Zott, gedacht. Der städtische Bauaufseher war zusammen mit Adolf Freiherr von Harnier Gründer einer monarchistischen Widerstandsgruppe in München, die bewusst auf christlich-katholischer Grundlage aufbaute. Zott war im Oktober 1944 verurteilt und am 16. Januar 1945 im Gefängnis Berlin-Brandenburg-Gören hingerichtet worden. Von Harnier starb wenige Tage nach Kriegsende am 12. Mai 1945 im Zuchthaus Straubing an Hungertyphus.
Am 28. April 1945 war Pfarrer Josef Grimm, ein Priester des Erzbistums München und Freising, ermordet worden. Er hatte beim Einmarsch der amerikanischen Besatzungstruppen vorzeitig die bayerische Fahne zur Rettung seines Pfarrdorfes Götting bei Bad Aibling am Kirchturm ausgehängt und hatte dafür noch am selben Tag mit seinem Leben bezahlt.
Am 29. April 1945 waren der Gutsbesitzer Harald Dohrn und sein Schwager, Ministerialrat Hans Quecke, wegen ihrer Sympathie mit der Widerstandsgruppe Befreiungsaktion Bayern im Perlacher Forst erschossen worden.
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