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Afrika:

ARCHEMED- Ärzte für Kinder in Not

Stand: 03.02.15 11:54 Uhr

Die deutsche Hilfsorganisation ARCHEMED hat die Menschen in Eritrea 2014 mit Hilfsleistungen von über 800.000 Euro unterstützt. Weitere Meilensteine der ehrenamtlichen Mitglieder waren u.a. die Renovierung des OP-Zentrums für Kinder in Asmara und der Startschuss für den Bau eines Perinatalzentrums in Keren. 2014 sei ein gutes Jahr gewesen, so ARCHEMED-Vorstand Peter Schwidtal.

Zu den bedeutendsten Leistungen im vergangenen Jahr gehörte neben dem Baustart der Mutter-Kind Klinik in Keren auch der Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten am internationalen OP-Zentrum für Kinder in der eritreischen Hauptstadt Asmara. Die Handwerker, Ärzte und Krankenschwestern von ARCHEMED richteten drei Operationssäle von Grund auf wieder her. Die ehrenamtlichen Helfer reparierten das Dach, warteten die Sauerstoffanlage, erneuerten Elektroverteilung, Steckdosen und Fußbodenbeläge und bauten neue Schränke ein. Zusätzlich wurde eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach zur Sicherung der Stromversorgung installiert.

Die Renovierungskosten von 200.000 Euro wurden durch die finanzielle Unterstützung von zahlreichen Stiftungen und privaten Spendern aufgebracht. Das OP-Zentrum sei eines der größten Projekte unserer Vereinsgeschichte, sagt Schwidtal. Dass hier jedes Jahr 800 Kinder medizinisch versorgt werden könnten, ist vor allem der aufopfernden Arbeit der  Ehrenamtlichen zu verdanken, so Schmidtal weiter.

Unermüdliches Engagement zeigten die ARCHEMED-Helfer auch in der ersten Neugeborenen-Intensivstation in Asmara, die jährlich ca. 1.400 Kinderleben rettet. Für seine vorbildliche Arbeit wurde das Team sogar mit einem Pulsus-Award honoriert. Mit dieser Auszeichnung ehren die „BILD am Sonntag" und die Techniker Krankenkasse jährlich Menschen, die sich in ihrer Freizeit beispielhaft für Hilfsbedürftige einsetzen.

Um die medizinische Infrastruktur in einem der ärmsten Länder der Welt weiter auszubauen, brauchte es auch in den vergangenen Monaten wieder das volle Engagement von rund 200 ARCHEMED-Mitgliedern vor Ort. So setzten die deutschen Fachärzte die medizinische Schulung ihrer eritreischen Kollegen fort und unterrichteten sie u.a. in Pädiatrie, Intensivmedizin, Kinderherzchirurgie und Diabetologie. Außerdem transportierten die Logistiker der Hilfsorganisation 2014 wieder zahlreiche Medikamente und medizinische Geräte nach Eritrea.

Oft seien es solch grundlegende Dinge wie Fachwissen und medizinische Ausrüstung, die über Leben und Tod entscheiden, weiß Peter Schwidtal. Das Leid und die Not der Menschen in Eritrea seien unvorstellbar und es gebe noch so viel mehr, was man in Deutschland und Europa tun könnte. Mit diesem Anliegen stieß ARCHEMED auch bei einem Treffen mit dem Bundesminister für Entwicklungshilfe Dr. Gerd Müller auf offene Ohren. Eritrea brauche effektive Entwicklungshilfe, sagt Anne Rieden, 2. Vorsitzende von ARCHEMED.  Das Gespräch beim Bundesminister sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen.

Um die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Eritrea weiter verbessern zu können, stellte ARCHEMED im Oktober außerdem entsprechende Projektanträge an die EU. So hat die Hilfsorganisation 2014 u.a. ein neues Projekt auf den Weg gebracht, das die Problematik der weiblichen Genitalbeschneidung behandelt. Damit konnte ARCHEMED für 2015 gleich ein neues Projekt anstoßen. Zusammen mit den Bauarbeiten für das Perinatalzentrum in Keren und der Renovierung der beiden Intensivstationen in unserem OP-Zentrum in Asmara habe die Organisation auch in den kommenden Monaten wieder viel Arbeit vor sich, so Rieden.

Über ARCHEMED

Der Verein „ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not" wurde zwar erst 2010 gegründet, aber viele Mitarbeiter blicken bereits auf 19-jährige Projekterfahrung in Eritrea zurück. Ziel ist die humanitäre medizinische Hilfe für Kinder in diesem bitterarmen Land am Horn von Afrika. Die Hilfe findet direkt am Krankenbett der Kinderklinik oder im eigenen OP-Zentrum statt. Aber auch der Aufbau von Infrastruktur (OP-Zentrum für Kinder, Neugeborenen-Intensivstation oder demnächst ein großes Perinatal-Zentrum) gehören dazu. Jungen Müttern eine sichere Geburt zu ermöglichen, die Kinder gesund zur Welt kommen lassen und die anschließende qualifizierte kinderärztliche Betreuung sind Aufgaben des Vereines. Vorsitzender des Vereins ist Dr. Peter Schwidtal, Soest. Er steht Archemed bereits seit der Gründung im Jahr 2010 vor. Seine Stellvertreter sind Anne Rieden aus Meschede sowie Schatzmeister Rainer Norbisrath, Möhnesee. Weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. Rainer Uhlig aus Lippstadt, Prof. Wolfgang Holzgreve, (Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Bonn), Elisabeth Fuchs-Brüninghoff sowie Maria Olthoff.

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