Fasnet: Rathaussturm Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

"Weg mit dem grünen Diktator!"

Stand: 03.03.14 13:35 Uhr

Die Faschingszeit neigt sich dem Ende. Aber bis jetzt hatten noch nicht alle Bürgermeister ihren Stuhl geräumt und den Narren die Herrschaft im Rathaus überlassen. Heute war auch Oberbürgermeister Boris Palmer an der Reihe. Er empfing die Hästräger vor dem Bürgerheim, denn das Rathaus wird noch saniert.

Nachdem die Bühlemer Narren ihren Tanz beendet hatten, sollte es Oberbürgermeister Boris Palmer an den Kragen gehen. Die grüne Diktatur müsse ein Ende haben, hieß es von Narrenseite, damit auch der Gemeinderat mal wieder etwas zu sagen habe. Palmer war gut gerüstet. Auf den ersten Blick schien es, als wolle er den Schlüssel nicht ohne Weiteres aus der Hand geben. Aber der Schein trügte. Denn vor den Zuschauern stand kein kampflustiger Ritter, sondern Vogt Konrad Breuning von 1514. Und als der Vogt mit seinen 500 Berittenen ins Remstal geritten sei, da seien alle auseinander gesprungen. Und dann hätten er uns seine Gefolgsmänner als Dankeschön dieses schöne Stadtwappen gekriegt vom Herzog Ulrich, vor 500 Jahren. Und das sei heute noch auf dem Schlüssel drauf. Sie, die Tübinger hätten damals die Remstäler auseinander gejagt, rief der Boris Palmer alias Vogt Konrad Breuning. Und jetzt 500 Jahre später würden die Tübinger wieder einen wählen. Da sei es kein Wunder, wie es jetzt zugehe. Und da gebe er den Tübingern gern den Schlüssel, weil das genau das sei, was er vor 500 Jahren auch gemacht habe, mit dem Tübinger Vertrag. Noch zwei Tage lang haben die Narren jetzt also das Zepter in der Hand. Und in der kurzen Zeit wollen sie einiges bewegen. Boris Palmer hat aber keine Angst, dass die Schelme zu viel Unsinn im Rathaus treiben. Die Narren hätten laut Palmer ja gesagt, dass nie wieder Fenster eingebaut würden im Rathaus und dass immer gut gelüftet sei. Und dann werde auch die Heizung gar nicht angemacht. Das sei gut für den Klimaschutz. Das werde auch Palmers Nachfolger recht sein. Ob sich die Narren aber ausgerechnet für den Klimaschutz einsetzen, ist fraglich. Denn erst mal sind sie ja froh, den grünen Diktator loszusein.
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