Reutlingen:

Narren erstürmen Sit-In im Rathaus

Jedes Jahr hat die Reutlinger Stadtverwaltung versucht, den Narren Widerstand zu leisten - und jedes Jahr sind sie gescheitert. Diesmal versuchten sie es mit gewaltlosem Widerstand. Flower Power und Hippie Kultur waren angesagt. Geholfen hat es wieder nichts.

Dabei sah es am Anfang noch ganz günstig aus. Fast, als wäre die Stadtverwaltung gar nicht zum Kampf ums Rathaus erschienen. Die Narren mussten schon mehrmals rufen, bis sich endlich die Blumenkinder auf der Terrasse blicken ließen. "Was ist denn das für ein Krach da unten?" rief die als Hippie Queen verkleidete Oberbürgermeisterin Barbara Bosch. Love, Piece und Happiness wolle sie verbreiten. Denn: "Wir brauchen für Liebe keinen besonderen Grund."

Die Narren sahen sich dagegen eher als Anwälte der Blumen. Die Gardemädchen hatten Blumen in der Hand, die Schandele sogar im Maul. Gemeinsam bemängelten sie, dass die Blumen vom Bruderhausgelände verschwunden seien. Dort stünde nämlich jetzt die Stadthalle.

Doch das ließ die von Good Virbrations getriebene Oberbürgermeisterin nicht gelten. Nach einem verbalen Hin und Her wurde es den Narren zu bunt: Sie stürmten die Rathaustreppe und nahmen die Terrasse ein. Gewaltfreier Widerstand? Für Schandele & Co. kein Problem.

Kampflos und mit einem Bussi als Gegenleistung übergab Barbara Bosch den Rathausschlüssel an das Prinzenpaar. "Make love not war", sagte Barbara Bosch später noch im RTF.1-Interview bevor sie sich unter die bunte Truppe der Hästräger mischte.

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