Der Standort Balingen des Zollernalbklinikums ist neben Albstadt einer von zwei Standorten des Zollernalbklinikums. Gleich zwei neue Chefärzte haben 2025 dort ihren Dienst angetreten – und sich im Mai gleichzeitig in Balingen vorgestellt.
Der in Georgien geborene Dr. Rezo Jorbenadze will die Kardiologie auf- und ausbauen. Und in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie hat Dr. Benjamin König das Ruder altersbedingt übernommen. Und die beiden sind nur die Spitze des Eisbergs. Personell hat sich am Zollernalbklinikum in 2025 auf vielen Positionen einiges getan.
Eine Entscheidung von fast schon historischem Ausmaß hatte man – ebenfalls im Mai – für das Zollernalbklinikum getroffen, erzählt Landrat Günther-Martin Pauli.
"Im Jahr 2025 haben wir nach über fünf Jahrzehnten einen historischen Beschluss geschafft, was das Zollernalbklinikum angeht. Mit über 90 Prozent hat der Kreistag im Mai beschlossen, dass wir ein neues Klinikum auf der grünen Wiese errichten. Wir rechnen mit etwa 400 Millionen Euro, die dort für die Gesundheitsversorgung investiert werden" erzählt der Landrat.
Als Rückgrat der medizinischen Versorgung im Zollernalbkreis bezeichnet Pauli das Zollernalbklinikum. Damit man den Menschen aber auch weiterhin die bestmögliche medizinische Versorgung anbieten könne, brauche es in Zukunft einen statt wie bisher zwei Standorte. Mit der Infrastruktur sei es aber noch nicht getan. Auch in Sachen Ausbildung hat sich 2025 einiges bewegt.
"Wir sind mit der Uni Tübingen im Dialog und in der Zusammenarbeit, sodass wir auch in der Ausbildung, in der Weiterbildung von Medizinern gemeinsam stärker unterwegs sind. Und so gibt es im vergangenen Jahr einige Weichenstellungen, die wir in die richtige Richtung bekommen haben" erläutert Pauli.
Ein Jahr des Umbruchs und der Veränderung war 2025 aber nicht nur im Klinikum, sondern auch in einigen weiteren Bereichen des Landkreises. Hautnah mitbekommen hat der Landrat das wegen mehreren Personalwechseln im Landratsamt. Einige von ihnen waren lange mit dabei gewesen.
"Das ist nicht immer ganz einfach, da die geeignete und die passgenaue Nachfolge zu sortieren. Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit mit seinem Kosmos und seiner Herkunft. Und ich glaube, das es uns schon im Jahr 2025 gelungen ist, einen Wechsel wie es ihn so nie in der Dimension gegeben hat, hinzubekommen. Wir bedauern das natürlich, aber wünschen den Kollegen, die jetzt in den Ruhestand verabschiedet worden sind, trotzdem alles Gute und dass sie uns in guter Erinnerung behalten" so Pauli.
Dass deren Nachfolger die anstehenden Herausforderungen mit frischem Wind anpacken würden, davon sei er überzeugt.
Kreishaushalt ohne Lackschäden
Herausfordernd sei in vielen Landkreisen zur Zeit die Haushaltslage. Jedoch: Ohne Lackschäden habe der Kreistag des Zollernalbkreises den Kreishaushalt für das kommende Jahr genehmigt bekommen, erinnert sich Pauli. Man habe die Kreisumlage nicht erhöhen müssen, weil man in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlich starken Steuerkraft gesegnet gewesen sei.
Die vergleichsweise fast schon entspannte finanzielle Situation hängt auch damit zusammen, dass man das Jahr 2025 mit weniger Schulden abschließen konnte als erwartet.
"Wir haben nicht wie vorgesehen in diesem Jahr neue Schulden aufnehmen müssen, sondern konnten Schulden tilgen und haben mittlerweile eine Pro Kopf Verschuldung von noch knapp 30 € pro Einwohner. Das ist nur ein Bruchteil, 1/6 oder 1/7 des Landesdurchschnitts der Pro Kopf Verschuldung. An dieser Zahl sehen Sie, dass wir gewappnet sind, um große Herausforderungen wie zum Beispiel die Regionalstadtbahn oder das Zentralklinikum auch dann zu stemmen" so Pauli dazu.
Im kommenden Jahr will man im Zollernalbkreis unter anderem damit beginnen, die in diesem Jahr gefassten Pläne zum Zollernalbklinikum die Tat umzusetzen.
"Also im Jahr 2026 werden wir vor allem in den Bereichen der Infrastruktur, dort wo der Landkreis verantwortlich ist, tatsächlich dann hoffentlich mit dem Start des Zentralklinikums ein paar Schritte auch sichtbar machen können. Da hängt auch davon ab, dass wir jetzt ein Antrag gestellt haben, an das Land Baden Württemberg, dass wir Fördergelder bekommen. Wir können sonst ein Klinikum nicht aus der Portokasse bezahlen" so Pauli mit Blick auf das kommende Jahr.
Dabei setzt oder hofft er auch auf die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg. Auf diese sei man auch angewiesen.
Vor allem aber wünscht sich der Landrat, dass man partnerschaftlich, konstruktiv und sachlich miteinander arbeite. Denn wenn der Zusammenhalt stimme, dann könne man auch die anstehenden Herausforderungen anpacken.
![]() | Bewölkt 0 / 1° C Luftfeuchte: 84% |
![]() | Klar -2 / 0° C Luftfeuchte: 96% |
![]() | Bedeckt 0 / 0° C Luftfeuchte: 85% |