Modellbahnausstellung im Boxenstop | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Sonderschau im Boxenstop-Museum zeigt mehr als 100 Jahre alte Modellbahn

Stand: 22.12.25 17:18 Uhr

Im Reich der Autos herrschen aktuell die Züge.


Das Museum Boxenstop in Tübingen ist vor allem für die Autos bekannt, die ihm seinen Namen geben. Doch auch Spielzeug wird hier ausgestellt, aktuell ganz Besonderes, mit mehr als 100 Jahren Geschichte.

"Märklin hat 1912 eine Spurweite gebracht, die war zwischen null und halbnull", erklärt Rainer Klink from Boxenstop Museum. "26 Millimeter. Und hat 1922 eine Landschaftsanlage gebaut. Und wir konnten so eine Landschaftsanlage erwerben. Und wir wissen nicht, ob sonst noch irgendwoanders so eine Landschaftsanlage öffentlich ausgestellt wird."

Spurweite bezieht sich auf den Maßstab, in dem eine Modelleisenbahn zur Realität steht. Null heißt 1:45, halb null 1:87, also ungefähr halb so groß. Beide sind bis heute recht häufig. Der 26 Millimeter Maßstab der historischen Liliput-Bahn ist dagegen sehr selten. Nichtmal das Museum der Firma Märklin, von der die Anlange stammt, hat sie vorrätig. Auch andere historische Märklin-Modelle sind in der aktuellen Ausstellung zu sehen.

"Märklin hat ja unglaubliche Sachen gemacht", so Klink. "Und wir haben hier den Leipzigbahnhof, den hat Märklin als Großstadtbahnhof bezeichnet. Es ist der Bahnhof aus Leipzig, der ist Ende der 20er Jahre gebaut worden für die Spur 1. Und ganz original. Ist wirklich richtig toll, in einem super Zustand und restauriert."

Nicht nur historische Anlagen können Gäste in der Sonderschau bestaunen. Die Digitalanlage direkt am Eingang ist ein besonderer, eher moderner Blickfang. Riesig, doch übersät mit kleinen, liebevoll gestalteten Szenen, zeigt sie wie viel sich seit den 1920ern bei Modellbahnen getan hat. Und Modellbahnen sind nicht das einzige, was hier geboten wird.

"Wir haben zwei Puppenhäuser, wir haben ein ganz großes Puppenhaus mit 15 Zimmern. Und wir haben ein altes Puppenschloss, richtig edel eingerichtet."

Auch hier finden sich großartige Details im kleinen Maßstab. Ein roter Faden, der sich von den Modellautos bis zu liebevollen Nachbauten des Neckartals zwischen Heilbronn und Heidelberg durch die ganze Ausstellung zieht. Wer noch mehr Details will, muss auch nicht lange warten. Der Dampftag 2026 steht bereits bevor und bringt Maschinen im Originalmaßstab mit.

"Am sechsten Januar, auch eine Tradition, die machen wir auch so um das 30., 35. mal", erklärt Klink enthusiastisch. "Da sperren wir die Brunnenstraße vor dem Boxenstop. Kommen etwa 50, 60 Leute mit ihren Dampfmaschinen. Wir setzen unseren Dampftraktor ein, die Emma, so heißt der Dampftraktor. Fahren Kinder kostenlos durch die Brunnenstraße. Und jeder kann mitdampfen."

Viel auf dem Plan also für das Museum in Tübingen. Bis zum 15. März des neuen Jahres können kleine und große Gäste die aktuelle Modellbahn-Sonderschau bewundern. Wer sich über die Feiertage die Zeit nehmen will, kann das auch tun: Bis zum 11. Januar ist das Boxenstop-Museum jeden Tag offen, nur Heiligabend und Silvester sind ausgenommen.

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