"Dass Metzingen so bleiben darf, wie es ist. Wir brauchen niemand, der uns ausgrenzt," fasst Alexander Hack, SPD-Stadtrat und Initiator des Events zusammen. "Wir brauchen niemand der uns sagt, wie wir hier zu leben haben. Wir wollen so bleiben, wie wir sind. Jeder darf hier seine Meinung sagen, jeder ist willkommen. Egal, welche Hautfarbe er hat, egal, welche Herkunft er hat, welche Religion er hat, oder auch, welches Geschlecht, oder wen er liebt. Das darf auch weiterhin bei uns so bleiben."
Diesen Metzingen-Spirit, den Zusammenhalt, das Miteinander, die Weltoffenheit und Internationalität, die wirtschaftliche Stärke aus der Vielfalt heraus hob auch Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh hervor. In der Outletcity brauche man keine „Weltuntergangspropheten", denn ganz im Gegensatz dazu habe man hier engagierte Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Vereine und Unternehmen, die die Stadt mit ihrem Einsatz voranbrächten.
"Das strahlt natürlich auf jeden Fall in jeden einzelnen Verein, weil viele Vereine hier teilnehmen," erklärt Cindy Holmberg, Mitglied der Grünen und Landtagsabgeordnete. "Die Vereine in Metzingen haben viele Mitglieder und dadurch bekommen die das auch mit und sehen, dass man auch gegen Rechtspopulismus am Stammtisch aufstehen kann, weil man eben nicht alleine ist. Wir kennen das alle, irgendwo sitzen wir, jemand sagt was, man fühlt sich alleine, sagt vielleicht nichts dagegen und des hier bestärkt die Menschen, tatsächlich auch ne Position einzunehmen und vielleicht auch mal dagegen zu argumentieren."
Und während die einen bei Musik, unterschiedlichsten Redebeiträgen und jeder Menge Mitmachangeboten rund ums Rathaus feierten, versammelten sich rund 500 Meter weiter unter massivem Polizeischutz etwa 150 AfD-Anhänger und interessierte Zuhörer zum Bürgerdialog. Ursprünglich als Redner angekündigt, sagte der Parteivorsitzende Tino Chrupalla kurzfristig ab.
"Also ja, es hat die Veranstaltung natürlich selbstverständlich beeinflusst und das kann ich auch sagen: Ich glaube, dass zum Beispiel die Gegenproteste dort draußen dadurch auch etwas beeinflusst worden sind," so Maxmimillian Gerner von der AfD. "Wir haben es ja geschafft quasi, die AfD kündigt hier einen Bürgerdialog an und die Stadt Metzingen veranstaltet quasi ein Kulturfestival."
In der Stadthalle störten sich die Anwesenden also nicht an den lautstarken, aber friedlichen Protesten in der direkten Nachbarschaft. Man sei Schlimmeres gewohnt, so Maximilian Gerner. Und während sich die AfD für ihren kometenhaften Aufstieg binnen der letzten 5 Jahre feierte, tanzten, sangen und skandierten die Menschen vor der Halle für eine weiterhin bunte Gesellschaft, ein buntes Miteinander, ein buntes Metzingen.
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