Ein- bis zweimal im Monat treffen sich die „Flotten Nadeln mit Herz" im Schützenhaus Reutlingen und lassen die Nadeln schwingen: Stricknadel, Häkelnadeln, Nähnadeln. Das Ziel von Gründerin Gabi Hoyh: mit dem Erlös der kreativen Produkte möglichst viel Geld für unheilbar kranke Kinder zu sammeln. Genauer gesagt: jeweils zur Hälfte für die Pädiatrisch-palliative Lebensbegleitung und Netzwerkarbeit, kurz PALUNA, der Uniklinik Tübingen sowie den häuslichen Hospizdienst BOJE Tübingen.
"Niemand denkt an unsere Kinder, die auf der Kinder Palliativ, und die Geschwisterkinder, die sind natürlich auch Leidtragende", so Gabi Hoyh. "Die Kinder sind ja nicht nur krebskranke Kinder, sondern auch mit Gendefekten, kommen auf die Welt, wo nicht lange Überlebenschancen haben. Es gibt ja so viele Krankheiten, was es gibt."
Welche Belastung eine schwere Krankheit für die gesamte Familie darstellt, weiß Hoyh aus eigener Erfahrung. Deshalb möchte sie betroffene Familien zumindest finanziell unterstützen. "Am Anfang wurde ich belächelt und ich dachte, nein das kann nicht sein, dass da nur 200 300 Euro reinkommen. Da muss schon mehr gehen", so Hoyh.
Schon zum ersten Treffen im November waren 14 Frauen erschienen, um – zunächst – Socken und Mützen zu produzieren, die seit Dezember gegen eine Spende in Körben unter anderem in Supermärkten oder Apotheken angeboten werden. In diesem dreiviertel Jahr sind mehr als 6.000 Euro eingegangen – und die Gruppe ist auf 32 Mitglieder gewachsen.
"Mein Gedanke war auch, dass ältere Leute kommen, wenn vielleicht der Mann verstorben ist, oder vielleicht Männer, die gerne stricken, die dürfen auch kommen. Sind gerne eingeladen. Die können uns auch bei anderen Sachen helfen, zum Beispiel Aufbau von einem Markt oder so oder fahren. Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn man nicht stricken, häkeln oder nähen kann, kann man trotzdem kommen und helfen. Man kann Stoffe zuschneiden", so Hoyh.
Das Sortiment reicht mittlerweile von Topflappen, Geldbeuteln und Utensilos über Babyjacken, Stofftiere und Adventskalender bis hin zu Glasputzer-Enten und Dinkelmäuse-Wärmekissen. Gabi Hoyh steuert unter anderem Kräuterkissen bei.
"Ich mische die, verschiedene Kräuter, ich tu die abzupfen, tu die in eine Wäschewanne rein, tu die durcheinander machen. Und mache die Überzüge dazu, dass man die auch extra kaufen kann, weil die Größe 25 auf 25 ist, wenn man die ins Bett rein tut, du schläfst unglaublich gut", so Hoyh.
Die „Flotten Nadeln mit Herz" freuen sich über Spenden von Wolle und Stoffen oder sonstigen handarbeitstauglichen Utensilien wie Knöpfe – und inzwischen sind auch Kräuter und Dinkel heiß begehrt. Die nächsten Treffen im Schützenhaus Reutlingen sind am Dienstag, 9. September, und Donnerstag, 18. September – jeweils zwischen 15 und 21 Uhr.
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