In Büschen und Bäumen hängen sie, auf Bänken liegen sie, auch an Sportgeräten, Laternen und Briefkästen sind wollige Würmchen zu finden. Ganz klar: hier war Carin Fetzer unterwegs. Angefangen, sogenannte Worry Worms zu häkeln, hatte sie im Januar 2024. Aufgrund der vielen Sorgen, die heutzutage fast jeder hat, wollte sie aber bewusst keine Sorgenwürmer verteilen. "Ich wollte eigentlich was Positives verbreiten, also habe ich meine Glückswürmchen genannt. Meine Würmchen bringen Glück.", verrät Carin Fetzer uns.
Dieses Glück wollte sie besonders auch älteren Menschen bringen: Deshalb war Carin Fetzer in die Pfullinger Pflege- und Altenheime gegangen, um jedem Bewohner persönlich ein Glückswürmchen zu überreichen. "Ich habe gesehen, wie in die Augen von den alten Menschen ein Glanz kam. Ich bin auch im Krankenhaus gewesen, Chemoambulanz, Kinderabteilung, Notfallaufnahme. Und da hat ein Arzt gesagt 'Das ist eine tolle Idee. Wenn ein Kind kommt und Angst hat, dann kriegt das von mir gleich ein Würmchen.' Der hat sich gleich da oben welche in die Brusttasche rein gesteckt.", erzählt sie und weiter.
Die Würmchen haben ein freundliches Holzperlen-Gesicht und sind ausgestattet mit Mütze und Schal. Den Spruch auf den Begleitzetteln hat die Rentnerin selbst gedichtet. Sie unterscheiden sich – je nachdem, ob sie die Würmchen persönlich verteilt, oder zum Finden auswildert. „Nimm mich mit, ich bin dein kleiner bunter Glückwurm und erobere dein Herz im Sturm. Ich fress' an jedem neuen Morgen ruckzuck alle deine Sorgen. Und bist du fröhlich, frei und fit, so bringe ich dir täglich Glück. Nun los, nur keine Scheu! Nimmst du mich mit, bin ich dir treu." - steht meistens auf den ausgewilderten.
Die Rückmeldungen, die sie von den Findern und Beschenkten bekommt, sind durchweg positiv. Und ihre Glückswürmchen sind längst nicht mehr nur in Pfullingen, sondern auf der ganzen Welt unterwegs. Die Nachfrage ist groß: Etwa zwanzig Stück produziert sie deshalb an jedem Abend.
Bis jetzt hat sie 8000 Würmchen gehäkelt. "Eigentlich habe ich mir vorgenommen bis Ende des Jahres 10.000 und dann höre ich auf. Aber meine Freundinnen, die belächeln das milde und sagen 'Du kannst gar nicht aufhören, du häkelst ja im Schlaf.'", erzählt Carin Fetzer mit einem Lachen.
Die Materialkosten trägt die Rentnerin selbst. Mittlerweile produziert die Rentnerin aber auch auf Bestellung – gegen eine Spende von zehn Euro pro Würmchen.Der Erlös geht an den Pfullinger Geschichtsverein, zur Sanierung des Pavillons im Laiblinspark – zweitausend-fünfhundert Euro hat sie so bereits beigesteuert.
Kontakt:https://www.facebook.com/carin.fetzer
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