Fotoausstellung "WinterWale" im Naturkundemuseum | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Fotoausstellung "WinterWale" im Naturkundemuseum zu sehen

Stand: 12.08.25 16:14 Uhr

Man kann sie wohl durchaus als Tiere der Superlative beschreiben. Wale sind mit den Seekühen die einzigen Säugetiere, die nur im Wasser leben und der Blauwal ist mit bis zu 30 Metern Länge das größte Tier, die je auf der Erde gelebt hat. Wale zu fotografieren ist häufig mit viel Vorbereitung und Geduld verbunden. Der Meeresbiologe und Fotograf Audun Rikardsen fängt die riesigen Meeressäuger und ihre Verhaltensweisen bereits seit Jahren mit seiner Kamera ein. Die Ergebnisse gibt es derzeit im Reutlinger Naturkundemuseum zu sehen.


Die Flosse eines abtauchenden Wals. Oder ein plötzlich im Licht erscheinender Orca. Diese und weitere Fotos sind es, die die Menschen zur Zeit in die oberen Stockwerke des Naturkundemuseums locken.

Die Fotos der Ausstellung „WinterWale" sind alle in den Fjorden des nördlichen Norwegens entstanden. Dass derart viele Wale und auch andere Tiere immer im ersten Jahresdrittel dort hin kommen, hängt mit einem jährlich stattfindenden Naturschauspiel zusammen.

"Und zwar zieht im Februar und im März die größte Heringspopulation der Welt in diese Gegend, um dort in den küstennahen Gewässern zu laichen. Man kann sich leicht vorstellen: Diese riesigen Schwärme ziehen dann natürlich auch andere nach sich – zum Beispiel Wale, aber auch andere Tiere. Darum geht es in dieser Ausstellung – zu dokumentieren. Zum einen die Landschaft, aber auch die Tiere" erzählt die Leiterin des Naturkundemuseum, Dr. Barbara Karwatzki.

Hauptsächlich sind es Buckelwale und Schwertwale, die Fotograf Audun Rikardsen vor die Linse bekommt. Da die Heringe neben Walen aber auch noch andere Tiere und auch Menschen anlocken, finden sie auch zwischen den „WinterWalen" Platz. Und auf manchen Aufnahmen kommt es auch zur Begegnung zwischen Wal und Mensch.

Immer wieder fallen auch sogenannte Split-Level-Aufnahmen auf. Also Fotos, die zum Teil unter Wasser und zum Teil über Wasser aufgenommen wurden – eine Spezialität von Audun Rikardsen.

"Er hat einfach das Know-How, das wissenschaftliche Know-How. Er hat ein unglaubliches Gespür für Ästhetik und Bildkomposition und er ist ein absoluter Technik-Tüftler. Er hat mit eigenen Adaptionen sein Kamerasystem so angepasst, dass ihm Aufnahmen über Wasser und unter Wasser gleichzeitig möglich sind – sogenannte Split-Level-Aufnahmen" lobt Karwatzki.

Dass Rikardsen, der in Norwegen praktisch um die Ecke der Fjorde lebt, neben seiner Professoren-Tätigkeit mit dem fotografieren angefangen hat, hat er auch seinen Studenten zu verdanken.

"Er ist seit 2008 Professor und hat erst 2010 das fotografieren angefangen. Wohl deswegen, weil er sich irgendwann gesagt hat: Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte. Und das 'Oh' und 'Ah' seiner Studenten hat ihn dann wohl animiert, auch einmal an einem Fotowettbewerb teilzunehmen" erläutert Karwatzki.

Heraus kamen inzwischen mehrere preisgekrönte Fotografien. Allein 15 Mal war Rikardsen zum Beispiel schon beim Wildlife Photographer of the year vertreten. Damit die Besucher im Museum die Größenverhältnisse der Tiere besser begreifen können, gehören auch Walknochen zur Ausstellung. Zu sehen ist die Fotoausstellung „WinterWale" noch bis zum 26. Oktober, immer zu den Öffnungszeiten des Naturkundemuseums.

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