Hexen tanzen in der Walpurgisnacht | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Tag der offenen Tür im Naturtheater: Kohlhiesels Töchter und Die kleine Hexe

Stand: 09.06.25 16:45 Uhr

Ob Nonnen, Vampire, Wikinger oder Olchis - kaum etwas, was einem im Naturtheater Reutlingen im Wasenwald nicht begegnen kann. Doch dieses Jahr heißt es für die Zuschauer einmal mehr die Köpfe einzuziehen, denn Hexen sind bekanntlich gerne mit dem Besen unterwegs. Beim traditionellen Tag der offenen Tür gab es jetzt schon einmal einen kleinen Einblick in die magische Welt der „Kleinen Hexe“ und in den bodenständigen Haushalt des Witwers Kohliesel und seiner Töchter. Was sonst noch geboten war? Sehen Sie selbst.


Es war ein Fest für die ganze Familie. Leckereien vom Grill gab es ebenso wie ein Torwandschießen für Kinder. Und wie bei einem Tag der offenen Tür üblich, konnten Groß und Klein auch einen Blick hinter die Kulissen werfen und schauen, wie eine Produktion im Naturtheater entsteht. Auch der Kostümfundus hatte für Besucher geöffnet. Passend zum Stück „Die Kleine Hexe" konnten Kinder eigene Hexenbesen basteln. Das Wetter allerdings hatten sich viele anders vorgestellt. 

"Geplant war es nicht", sagte der 1. Vorsitzende des Naturtheaters Reutingen Rainer Kurze, "aber wir sind open air, wir sind jedes Wetter gewohnt, wir kommen mit jedem Wetter auch irgendwie zurecht, und es wird auch heute am Tag der offenen Tür, auch wenn es im Moment gerade noch regnet, ich bin davon überzeugt, bis später wird es auch wieder aufhören, wir werden unseren Spaß haben, und jeder wird auch irgendwo eine Stelle finden, wo er zwischendurch mal im Trockenen ist."

Und zwar im Zweifelsfall unter dem Dach der Zuschauertribüne, denn im Naturtheater Reutlingen sitzen die Zuschauer im Trockenen, während die Schauspieler im Regen stehen. Deshalb wischten auf der Bühne fleißige Helfer das Regenwasser weg, damit der Boden nicht zu glatt wird. 

In diesem Jahr wird für Kinder „Die Kleine Hexe" und für Erwachsene „Kohlhiesels Töchter" aufgeführt. Leichte Kost für schwierige Zeiten. "Denn man braucht es einfach, die Alltagssorgen wegzulassen und einfach mal für zwei, drei Stunden einen schönen Abend zu haben und zu genießen, denn die Welt ist schon schlimm genug und schrecklich genug, und deshalb haben wir gesagt: Dieses Jahr Unterhaltung pur", so Kurze.

Unterhaltung pur gibt es mit der mittlerweile fünften Inszenierung von „Die kleine Hexe" im Naturtheater Reutlingen. Und da darf natürlich auch der Hexentanz in der Walpurgisnacht nicht fehlen. Regisseur Irfan Kars: "Es ist musikalisch. Die Musik gab es da drin nicht, wir haben uns überlegt, wo können wir Musik machen? Wo können wir auch tanzen dazu? Von der Musik her, wir haben musikalisch ganz, ganz unterschiedliche Nummern, von Funk bis Rap ist alles dabei, bis zum Popsong."

Aber nicht nur auf Musik und Tanz wurde in „Die Kleine Hexe" viel Wert gelegt, sondern auch auf die Kostüme. Sie erscheinen abgenutzt. "Ja, die Kostüme sind tatsächlich sehr, sehr aufwendig", so Kars. "Wir haben mit der Kostümbildnerin haben wir uns entschieden, Kostüme zu machen, die sehr authentisch sind, ein bisschen weg vom Kindlichen auch ein bisschen auch, weil das Hexenthema ja dann doch auch ein ernsthaftes Thema sein kann für ein Familienstück, wo auch Eltern mit dabei sind."

Für die Erwachsenen gibt es in diesem Jahr „Kohlhiesels Töchter", ein ursprünglich bayerischer Bauernschwank, bekannt durch die Verfilmung mit Lieselotte Pulver, hier ins Schwäbische übertragen. Regisseur Alexander Reuter: "Im Film sind es ja eigentlich Zwillinge, weil ja Lieselotte Pulver die gleiche Person, also spielt zwei Rollen, ja, und wird aber im Theater meistens nicht gemacht, man hat einfach keine Zwillinge, sondern es sind zwei verschiedene Charaktere."

Und zwar zwei grundverschiedene. Die eine kommt bei den Männern gut an. Bei ihr stehen die Verehrer Schlange. Sie unter die Haube zu kriegen, ist für den Vater kein Problem. Anders sieht es bei der Schwester aus. Alexander Reuter. Im Film mache sich die quasi hässliche hübsch, um einen Mann zu kriegen. "Und das war mir vielleicht ein bisschen zu dünn, ich habe also auch nicht gesagt, ich habe eine Hübsche und eine Hässliche, sondern ich habe eine ein bisschen Rebellische und eine andere", so Reuter.

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich die eine oder andere Vorstellung im Naturtheater Reutlingen anzuschauen, sollte sich eilen. Denn der Vorverkauf läuft gut. Rainer Kurze: "Wir sind sehr zufrieden, was den Vorverkauf angeht, wir haben bereits über 18.000 Karten für die Spielzeit, die weg sind, das heißt, man muss sich langsam schon dranhalten, wir haben ja noch nicht mal Premiere, das ist erst in 14 Tagen, wo die erste Premiere, und besonders im Kindertheater muss man sich dranhalten, denn im Kindertheater haben wir schon über 70 Prozent der Karten weg."

Vor allem für die Logenplätze im Kindertheater sind schon keine Karten mehr zu haben. Es verspricht also für das Naturtheater, eine erfolgreiche Saison zu werden.

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