Ausbildungsmarktbilanz | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Ausbildungsmarktbilanz

Stand: 19.11.24 17:03 Uhr

Wie steht es um den Ausbildungsmarkt der Region Neckar-Alb? Jedes Jahr im Herbst stehen viele junge Menschen vor der Entscheidung, wie es beruflich weitergehen soll - die Ausbildung bietet dabei die Chance auf einen soliden Einstieg ins Berufsleben und eröffnet vielfältige Karrieremöglichkeiten. Trotzdem gibt es nach wie vor mehr offene Lehrstellen als Bewerber. Wie die Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2023/24 ausgefallen ist, haben die Agentur für Arbeit Reutlingen zusammen mit der Handwerkskammer und der IHK jetzt vorgestellt.


Es gibt weniger unbesetzte Ausbildungsstellen als im Vorjahr. Andererseits haben rund 80 Bewerber keine Stellen für das Ausbildungsjahr 2023/24 bekommen. Ergebnisse, die aus der Ausbildungsmarktbilanz der Agentur für Arbeit hervorgehen. Markus Nill, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen erzählt: „Also ich freu mich sagen zu können, dass wir eine positive Bilanz haben. Wir haben dieses Jahr  mehr Menschen in eine duale Ausbildung bekommen und insgesamt mehr Menschen, mehr junge Menschen vor allem, für eine duale Ausbildung begeistern können".

Auf rund 3.800 Lehrstellen hatten sich circa 2.000 Bewerber gemeldet, so die Bilanz der Arbeitsagentur. Das Angebot ist also nach wie vor höher als die Nachfrage. Auch die IHK verzeichnet leicht rückläufige Werte im Vergleich zum Vorjahr. „Wir hatten zu Beginn des Ausbildungsjahres noch 160 offene Stellen gemeldet. Insofern, ein paar Möglichkeiten hätte es für Bewerber noch gegeben, um in die Ausbildung zu starten" so Cathrin Koch, Leiterin der Ausbildungsberatung der IHK Reutlingen.

Die IHK bewertet die Bilanz dennoch als positiv. Vor allem im Vergleich zu 2020 bis 2022, als weniger Ausbildungsplätze besetzt waren. Im Einzelhandel war die Nachfrage eher gering. Eine andere Branche dagegen kann sich vor potentiellen Bewerbern kaum retten. „Also gut besetzt sind wir da vor allem in dem Bereich Handwerk. Handwerk wird wirklich wieder gut und stark gesehen. Vor allem so technische Berufe wie Zimmermann und Tischler sind gefragte Berufe, vor allem auch von Abiturienten und Fachhochschulreifeabsolventen" so Nill.

So hatten sich laut Arbeitsagentur auf rund 80 Ausbildungsstellen 100 Bewerber gemeldet. Jetzt gilt es, die Nachfrage auch in den anderen Branchen - wie dem Einzelhandel – anzukurbeln. „Ich glaube, in dem man nochmal zeigt, welche Karrierechancen sich durch eine gute fundierte Ausbildung ergeben. Die vielleicht auch als Sprungbrett für alles weitere, für eine Meisterprüfung, vielleicht mal für eine Unternehmensführung oder auch als Sprungbrett um nochmal vielleicht ins Studium zu gehen dient" so Nill. Eine Ausbildung kann also viele verschiedene Karrieremöglichkeiten eröffnen.

Wer in diesem Jahr noch keine passende Ausbildungsstelle gefunden hat, sollte jedoch nicht aufgeben. Susanne Hartmmann, Geschäftsbereichleiterin der Berufsausbildung der HWK Reutlingen erzählt: „Man kann immer schauen wo man noch reinkommen kann. Es gibt immer Möglichkeiten, eine Ausbildung noch zu vermitteln. Zur Not auch einfach vielleicht überbrücken, mit einem Praktikum zum Beispiel. Oder einfach auf uns zukommen und wir finden eine Lösung".

Unterstützung in der Berufsorientierung und in der Ausbildungsplatzsuche bieten unter anderem die Beratungsstellen der Agentur für Arbeit sowie die IHK und Handwerksammer. So konnte beispielsweise die Handwerkskammer im Landkreis Reutlingen rund 600 neu abgeschlossene Berufsausbildungsverhältnisse zum 31. Oktober verzeichnen.

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